Foto: Theimer
Metzgergene im Blut
2017 übernahmen die Schwestern Annette Frik-Dietrich und Katja Gau die Metzgerei Frik
24 1/2021 FLEISCHER MIT ERFOLG
in Kirchheim unter Teck von ihren Eltern. Zum 60. Bestehen des Betriebes 2020 erstrahlt nun auch
die Filiale im Stammhaus väterlicherseits der schwäbischen Metzgerfamilie in neuem Glanz.
Die rote Broschüre zum Jubiläum verspricht:
„60 Jahre Metzgerei Frik: Leidenschaft
für Familie, Handwerk und
Genuss“ steht vorne darauf. Dass das in dieser
Metzgerfamilie keine hohle Phrase ist, erleben
nicht nur die Kunden der 40.000-Einwohner-
Stadt im Landkreis Esslingen täglich. Auch
bei meinem Besuch mit Corona-Schutzmaske
strahlen mich die Augen der beiden Fleischermeisterinnen
funkelnd an. „Es macht uns einfach
tierisch Spaß, die Familientradition fortzuführen
und persönlich für unsere Kunden da
zu sein“, sagt Annette Frik-Dietrich, die 1999
Zweite beim Bundesleistungswettbewerb der
Fleischerjugend bei den Fachverkäuferinnen
war. Nach der Geburt ihrer Kinder vor rund
zehn Jahren und einem Ausflug in den Leistungssport
stieg sie wieder richtig ins Unternehmen
ein. Sie ist ebenso wie ihre Schwester
fast 20 Jahre im elterlichen Betrieb dabei und
meist im Hauptgeschäft im Stadtteil Ötringen
aktiv – als kreativer Part des Duos.
Für Katja Gau stand nach einem Bank-Praktikum
schnell fest, dass ihre Stärken am besten
in der Wurstküche und im kaufmännischen
Bereich zum Tragen kommen. „Schon als Kind
habe ich Opa David in der Wurstküche geholfen“,
erzählt sie. Opa David und Oma Nelde Frik
gründeten die Metzgerei unter ihrem Namen
1960 in der Plochinger Straße. Ihr Sohn Werner
lernte auf einem Metzgerball Hannelore
Gehr kennen und lieben, die ebenso aus einer
Kirchheimer Metzgerfamilie stammt. Ihr Uropa
Johannes Gehr eröffnete 1903 eine Metzgerei,
die nächste Generation führte diese ab 1966
samt Gasthaus „Rössle“ erfolgreich fort. 1976
übernahmen die Eltern beide Metzgereien,
2003 kam die Filiale in Notzingen dazu. Die
Metzgergene wurden Annette und Katja also
früh ins Blut gelegt. „Die Betriebsübergabe
war ein überlegter Prozess und geschah nicht
von heute auf morgen. 2013 bauten wir unser
Hauptgeschäft mit um. Wir wurden von den
Eltern nie ausgebremst, sondern immer bestärkt“,
betont Annette Frik-Dietrich, die ihren
Meister in Augsburg machte. Ihre Schwester ist
ebenso wie sie Verkaufsleiterin und Metzgermeisterin
– beide Weiterbildungen fanden in
der Stuttgarter Hoppenlauschule statt.
OMA NELDE GEFÄLLT'S
Seit 1. Oktober 2020 erstrahlt auch das Stammgeschäft
von Opa David und Oma Nelde (92)
in neuem Glanz. Während das Hauptgeschäft
2
Filialen
KIRCHHEIM UNTER TECK