verändert: Convenience steht im Kontrast zum
Kochen als Event. Wenn wir von Convenience,
also Bequemlichkeit und Komfort, sprechen,
geschieht dies oft mit einem abwertenden
Unterton. Convenience wird im Alltag aber
gebraucht. Die Menschen haben immer weni-ger
Zeit, es gibt immer mehr Singlehaushalte
und ein Teil der Konsumenten will sich nicht so
intensiv mit Nahrungsmitteln auseinanderset-zen,
To-go- oder Ready-to-cook-Produkte stehen
hoch im Kurs. Die Kunden wünschen sich Vielfalt
im Geschmack und ein praktisches Handling.
Ein weiterer Trend geht hin zu gesunden Nah-rungsmitteln.
Immer mehr Verbraucher achten
auf ihre Ernährung. Damit ist auch der Bedarf
an Salat gestiegen.
Was macht den Erfolg der Convenience-Produkte
von kellermann.ch aus?
Kellermann: Unser Top-Seller, der Shaker, ist ein
Produkt mit hohem Convenience-Grad, beliebt
bei einer modernen Kundengruppe, vor allem in
urbanen Gebieten. Es handelt sich dabei um ver-schiedene
frische Salate in einer transparenten
Becher-Verpackung, die den Inhalt vollständig
sichtbar macht. Die Becher werden mit einer
Folie versiegelt. Im Deckel befindet sich eine
zusammensteckbare Gabel, die bis zum Becher-boden
reicht, sowie ein kleines Fläschchen mit
portioniertem Salatdressing. Nach dem Öffnen
der Verpackung wird das Dressing über den Salat
gegeben, der Deckel wieder verschlossen und
Salat und Dressing durch Schütteln der Verpa-ckung
gut gemischt. Wir haben die Verpackung
selbst kreiert.
Welche Anlagentechnik setzen Sie zur Herstel-lung
Ihrer Convenience-Produkte ein?
Gordon Benedix: Wir nutzen vier Anlagen von
Sealpac: Zwei vollautomatische Traysealer A6,
auf denen ausschließlich Shaker in verschiede-nen
Größen produziert werden – unser mengen-mäßig
stärkstes Produkt. Dazu kommen zwei
Halbautomaten, mit denen wir beispielsweise
Halbfertigprodukte für die Gastronomie und
Lebensmittelindustrie verpacken.
Remo Weder: Die kompakten, vollautomatisier-ten
Sealpac A6-Linien mit Servoantrieb beste-hen
aus einem automatischen Servo-Abstapler
mit einer Walking-Beam-Zuführstrecke. Dabei
werden auch führungsschwache Schalenfor-men
statt über ein Förderband auf einem mit-laufenden
Linearförderer formschlüssig und
Der innovative Shaker von Kellermann steckt in einem praktischen To-go-Cup mit Dressing und Gabel./
Kellermann’s innovative Shaker, a practical to-go cup that includes dressing and a fork.
sicher transportiert. Auf diese Weise lässt sich
eine gleichmäßig hohe Geschwindigkeit und ein
präzises Abstoppen an der gewünschten Positi-on
für die einzelnen Prozessschritte realisieren.
Die Befüllung mit den verschiedenen Salatkom-ponenten
erfolgt manuell. Für die geforderte
Öffnungsqualität der Kellermann-Produkte ist
das Siegelsystem von elementarer Bedeutung.
Jedes Siegelmodul besitzt einen einzeln aufge-hängten
Siegelkopf – eine typische Eigenschaft
der Sealpac-Anlagen, die für ein gleichmäßiges
Verschließen der Becher sorgt. Der Werkzeug-wechsel
wird durch unser patentiertes Werk-zeugwechselkonzept
deutlich vereinfacht und
lässt sich ohne nennenswerten körperlichen
Aufwand von jeder Mitarbeiterin und jedem
Mitarbeiter durchführen.
Was hat sich dadurch in der Produktion bei
Kellermann verändert?
Kellermann: Bei der Investition haben wir Wert
darauf gelegt, dass die Maschinen miteinander
kompatibel sind. Wir setzen zwei identische
Sealpac A6 Traysealer ein, die uns viel Flexibilität
in der Produktion ermöglichen. Das ist wichtig,
weil wir viele individualisierte Produkte in ver-schiedenen
Mischungen und in kleinen Produkti-onsmengen
herstellen, etwa für unterschiedliche
Private Label.
Benedix: Wir haben Kontakt zu Remo Weder
von der Sealpac Schweiz GmbH aufgenommen,
der uns von Anfang an sehr eng begleitet und
umfassend beraten hat – ganz gleich, ob es um
das zu verpackende Produkt, die Leistung der
Anlagen, deren Aufstellung im Raum und vieles
mehr ging. So konnten wir beispielsweise die
Prozesse effizienter gestalten. Früher hatten wir
viele Werkzeugwechsel, welche die Produktion
unterbrochen haben. Jetzt haben wir zwei Werk-zeuge
im Einsatz. Mit einem davon können wir
ohne Wechsel unsere kleinen und großen Becher
herstellen. So sparen wir mindestens 50 Prozent
an Einrichtzeit.
Continued from page 48
food intensively. It is obvious that the conveni-ence
trend will continue and consumers expect
variety in taste, as well as practical handling.
What is the success story behind Kellermann’s conve-nience
products?
Kellermann: Our bestseller, the Shaker, is a
product with a high degree of convenience,
therefore loved by modern consumers, espe-cially
in urban areas. We offer various fresh
salads in a transparent cup with full visibility of
its contents. These cups are sealed with a top
film. Inside the lid, on top of the film, there is
a folding fork, which reaches to the bottom
of the cup, as well as a small bottle with salad
dressing.
After removing the top film, the dressing is
poured over the salad, the lid is replaced, and
the shaking begins. This leads to an optimally
mixed salad. We created the packaging our-selves.
„Die Befüllung mit den
verschiedenen Salat-komponenten
erfolgt
manuell. Für die gefor-derte
Öffnungsqualität
der Kellermann-Pro-dukte
ist das Siegelsystem von elementarer
Bedeutung.“ Remo Weder
Michael Karrer: Aus Sicht der Qualitätssicherung
kann ich noch ergänzen, dass die Reinigung sehr
einfach ist, da die Anlagen wenig tote Winkel
aufweisen. Der interne Kontrollaufwand ist ins-gesamt
viel geringer geworden. Unsere Salate
erzielen eine Haltbarkeit von fünf bis sieben
Tagen. Gemüse ist weniger problematisch, denn
es nimmt Sauerstoff auf. Das hat man übrigens
früher in Salatschalen genutzt: In den Mischun-gen
war immer einen kleine Kohl-Komponente
enthalten, um eine natürliche Entgasung vor-zunehmen.
Wir müssen bei unseren Salaten je
nach Inhalt unterschiedliche Gaswerte im Inne-ren
der Verpackungen erreichen. Eine hermeti-sche
Versiegelung der Becher sorgt dafür, dass
die Werte stimmen. Insgesamt haben wir jetzt
nur sehr wenig Ausschuss.
50 5 / 2020 CONVENIENCE
CONVENIENCE
Foto: Sealpac/Kellermann