ROUND TABLE
DIGITAL
Resilienz und die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die globalen Fleischmärkte standen
im Fokus des 15. Round Table des Belgian Meat Office, der erstmals digital stattfand.
Nicht wie traditionell in Belgien – zuletzt 2019 in Mechelen – son-dern
auf einer virtuellen Video-und Chatplattform tauschten sich
24 Teilnehmer aus fleischwirtschaftlichen Fachredaktionen aus und
verfolgten die Vorträge diverser Referenten, die das Belgian Meat Office
organisiert hatte. Nach der Begrüßung durch Joris Coenen folgte sogleich
der erste Redebeitrag, da insgesamt nur zwei Stunden Zeit zur Verfügung
standen.
So bezeichnete Rupert Claxton, Fachbereichsleiter bei GIRA, ASP und
Covid-19 in einer Impact-Analyse als „Black Swans“, deren Auswirkungen
längst nicht überwunden seien. Die globale Rezession sowie ein geringerer
Verbrauch von Fleisch durch weniger Nachfrage im Foodservice hätten
große Lücken gerissen. Zudem sei in vielen Ländern in den vergangenen
Monaten auch eine gesunkene Inlandsnachfrage nach Premium-Produkten
zu beobachten gewesen. Allerdings habe die ASP in China einen Markt
für Überhänge aus der EU, Brasilien und den USA geschaffen – zu einem
anhaltend hohen Preis.
Der Experte geht davon aus, dass Herausforderungen wie höhere Standards
bezüglich Tierwohl die heimischen Produktionen verteuern und die Verbrau-cher
dem Thema Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert zumessen werden.
„Auch 2021 wird ein schwieriges, von Neujustierung und Unsicherheit
geprägtes Jahr werden“, resümiert er.
Im zweiten Teil des Events beleuchteten mehrere Referenten die Aus-wirkungen
des Corona-Virus auf den Fleischverzehr in Belgien sowie die
Erfahrungen ausgewählter Unternehmen damit. VLAM-Marketingberater
Kris Michiels berichtete von höherem Fleischkonsum in den eigenen vier
Wänden. So war der In-Home-Verzehr von Frischfleisch im 2. Quartal
2020 um 23 % höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das größte
Wachstumsplus erzielten Mischungen verschiedener Fleischarten. Der Preis
werde weiterhin eine große Rolle spielen, aber Faktoren wie Regionalität
und Gesundheit würden künftige Kaufentscheidungen prägen.
Manuel Goderis, Produktmanager bei Westvlees (Belgian Pork Group) sagte
man habe seit Corona 15 % mehr in den Handel abgesetzt, aber 30 %
weniger in den Foodservice bei 10 % weniger Schlachtungen. Schließlich
stellte Luc de Lille das familiengeführte Unternehmen Danis vor, das mit der
Marke „The Duke of Berkshire“ große Erfolge verzeichnet. Im Fokus des Un-ternehmens
stehen nachhaltige und transparente Wertschöpfungsketten.
Alle Teilnehmer hatten die Gelegenheit, Fragen in einem Chatprotokoll zu
stellen, die teilweise direkt oder im Anschluss beantwortet wurden. Detail-liertere
Fragen wurden später per Mail beantwortet. 2021 soll der Round
Table nach Möglichkeit wieder im Rahmen eines persönlichen Austausches
stattfinden. mth
WEITERE INFOS
www.vlam.be
www.belgianmeat.com
www.westvlees.com
www.belgianporkgroup.com
www.danis.be
www.dukeofberkshire.eu
DIGITAL
ROUND TABLE
Resilience and the impact of the Corona pandemic
on the global meat markets were the focus of
the 15th Round Table of the Belgian Meat Office,
which took place digitally for the first time.
Fotos: Theimer
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