Messen & Veranstaltungen
Im Umbruch
FAchpack
Rund 45.000 Fachbesucher
kamen Ende September zur
Fachpack nach Nürnberg, um
sich über Innovationen und
Trends in der Verpackungs-
branche zu informieren.
An den Ständen der 1644 Aussteller
in erstmals zwölf Messehallen
wurde intensiv über Verpackungslösungen
für Konsum- und Industriegüter
diskutiert. Die Themen Digitalisierung, ECommerce,
Verpackungsdesign und vor
allem Nachhaltigkeit beherrschten die Gespräche.
Kern der Messe war auch in diesem
Jahr die leistungsfähige deutsche Verpackungswirtschaft
mit 1023 Ausstellern.
„Ich bin begeistert von der Dynamik
und Kreativität, die in den Messehallen in
den drei Tagen zu spüren war. Man merkt:
Die Verpackungswirtschaft ist im Umbruch“,
erklärte Cornelia Fehlner. Man
habe in Nürnberg sehen könne, dass die
Branche neben technischen Herausforderungen
vor allem die Frage umtreibe, welche
klugen Verpackungslösungen es für
komplexe Anforderungen gibt, die zugleich
im Dienst der Umwelt und der Verbraucher
stehen, führte die Veranstaltungsleiterin
der Fachpack aus.
Attraktives Rahmenprogramm
Die Messe zeigte erneut ein umfassendes
Angebot entlang der Prozesskette Verpackung:
angefangen bei Packstoffen und
Verpackungsmaschinen über Verpackungsdruck
und -veredelung bis zu Logistiksystemen
und Services. Größter
Messebereich waren die Packstoffe sowie
Packhilfsmittel. Die verpackungstechnische
Seite – die Maschinen zum Erzeugen
und Verarbeiten von Verpackungen, die
Kennzeichnungs- und Markiertechnik,
aber auch die Geräte für die Kontrolle
oder das Recyceln – nahmen ebenfalls einen
breiten Raum ein.
n Sprung über die Milliarden-Hürde
Im Rahmen eines Pressefrühstücks auf der Fachpack gab Hans-Joachim Boekstegers,
Geschäftsführender Direktor von Multivac, einen Überblick über die aktuelle
Geschäftsentwicklung. „Nachdem unser Umsatz 2017 nahezu die Ein-Milliarden-Euro
Marke erreicht hat, rechnen wir für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatzwachstum
in der Größenordnung von bis zu zehn Prozent“, erklärte er.
Mit Blick auf die viel diskutierte EU Kunststoffstrategie gab Boekstegers zu bedenken,
dass sich die EU-Forderung zur Verwertung der Kunststoffe nur auf die Recyclingfähigkeit
konzentriere. Der Mehrwert einer Kunststoffverpackung während
ihres Lebenszyklus werde nicht berücksichtigt. Neue Verpackungskonzepte müssten
vergleichbare Vorteile wie herkömmliche Lösungen – beispielsweise in puncto
Haltbarkeitsverlängerung von Lebensmitteln oder Schutz des verpackten Produkts
– bieten, sonst werde der Anteil an weggeworfenen Lebensmitteln weiter steigen,
sagte er.
Zahlreiche Foren und Sonderschauen luden
zur Weiterbildung und Wissensvertiefung
rund um die unterschiedlichen
Verpackungsaspekte ein. Auf Anhieb gut
angenommen wurde die neu belegte Halle
acht mit den Themenbereichen Verpackungsdruck
und -veredelung und der
zentral gelegenen Sonderschau Premiumverpackungen.
Auf dieser wurden
rund 40 Exponate gezeigt, die durch ihr
Design oder innovative Materialien bestachen.
Zur Attraktivität des Rahmenprogramms
trug auch die feierliche Verleihung
des Deutschen Verpackungspreis
2018 bei. Zwei besonders innovative Produkte
aus den Kategorien „Nachhaltigkeit“
und „Gestaltung und Veredelung“
konnten sich den Gold-Award sichern –
darunter die Tiefziehverpackung Flexiclose(
re) der Schur Flexibles Group.
Bei ihr werden Transparenz, Festigkeit,
Barriere-Eigenschaften und Wiederverschluss
mit nur einem Polyolefin-Monomaterial
realisiert. Durch ein spezielles
Herstellungsverfahren konnte das Einreißen
in der Deckelfolie minimiert werden.
Überdies kann die wiederverschließbare
Verpackung einem hochwertigen stofflichen
Recycling zugeführt werden.
Die nächste Fachpack findet vom 24. bis
26. September 2019 im Messezentrum
Nürnberg statt.
10 11/2018 F leisch-Marketing