tenen Holzofen-Leberkäse, die seit 2010 urhe-berrechtlich
geschützten Sulzbacher Feuer-
zipfel – eine Rohwurst mit Chili – sowie die
2016 eingeführten „Weißwurststangerl“ – ein
Duo aus Weißwurst im Laugengebäck, das
Kunden zuhause aufbacken oder auf einem der
Messeeinsätze der Metzgerei in Ruhstorf an
der Rott oder Passau genießen.
MEDIAL PRÄSENT
Auch diese Spezialitäten sind dank Werbebud-get
im Regional-TV sowie im Hörfunk bekannt.
Zum Zehnjährigen gab das Metzgerpaar den
dritten TV-Spot beim Regionalsender Tele Re-gional
Passau (TRP 1) in Auftrag, aus dem fünf
Werbespots entstanden, die regelmäßig dort
ab 18 Uhr über die Mattscheibe flimmern sowie
im Radio zu hören sind. In dem TV-Studio werden
auch Werbespots für Facebook & Co. gedreht,
in denen einige Verkäuferinnen gerne
mal
TV-Luft schnuppern. Aus diesen Maßnahmen
und mit diesen „Models“ entstehen auch Flyer
und Plakate für Aktionen. „Zudem haben wir
drei Whats App-Gruppen – eine offizielle, wenn
irgendwo einmal etwas fehlt und schnell ge-liefert
werden muss, eine Gaudi-Gruppe für
Sprüche und Gags und eine für die Filialleiter
zur Information und Steue-rung“,
sagt Eva Kohlpaintner
und blickt zuversichtlich
in die Zukunft. Denn: Mit
Sohn Marcel (21), der
nach dem Abitur eine
Fleischerlehre macht,
steht die nächste
Generation
parat. mth
www.metzgerei-kroiss.de
1/2018 25
Foto: Theimer
Ein Jahrzehnt ist es her, dass sich Fritz
Kroiss jun. (66) und sein Betriebsleiter
Albert Kohlpaintner (46) darauf einigten
die Metzgerei in die Hände und die Zukunft
des Jüngeren zu legen. „Zunächst habe ich
selbst ausgelotet, ob das finanziell machbar ist
und dann haben wir gemeinsam eine Lösung
gefunden“, blickt Albert Kohlpaintner zurück.
Er kennt die Metzgerei seit 1996 und wurde
1999 Betriebsleiter. Seine Ehefrau Eva (40) war
branchenfremd und stieg erst mit der Selb-ständigkeit
ins Fleischerhandwerk ein – fand
aber auch hier ihre Berufung. „Wir starteten
mit 20 bis 25 Mitarbeitern, heute beschäftigen
wir etwa 40, davon zwei Auszubildende im
Verkauf sowie rund zehn in der Produktion“,
berichtet er. Auch Fritz Kroiss jun. hilft ab und
an noch in der Wurstküche mit. „Unser Glück
war es, dass der Betrieb modern war und gut
aufgestellt. Es war eine Basis da, auf die man
aufbauen konnte“,
sagt Albert Kohlpaintner.
Und so verdoppelte er nicht nur die Anzahl der
Mitarbeiter seitdem, sondern fast auch den
Gesamtumsatz. Die zu Beginn der 1980er-
Jahre
von Fritz Kroiss jun. initiierte Filialisierung so-wie
das Geschäft mit gewerblichen Kunden
waren als ausbau- und zukunftsfähig. Vor
allem letzteres wurde über die Jahre ausge-baut.
Heute werden neben dem Filialgeschäft
rund 120 Kunden aus Gastronomie und Hotel-lerie,
Tankstellen und Krankenhäuser beliefert.
Allein eine der Kantinen von Siemens erhält
pro Woche 150 kg Leberkäse. Den persönlichen
Kontakt pflegt der Metzgermeister und
Obermeister der Innung Passau regelmäßig,
aber nicht dauernd. Und so kam es, dass auch
einige griechische Lokale in Bad Füssing auf
die fertig gesteckten Gyros-Spieße der Metz-gerei
schwören. „Man muss immer die Augen
und Ohren für neue Absatzwege offen halten“,
betont der Metzgermeister.
GUTE KOMBINATIONEN
Zwischen 5 und 7 t Fleisch verarbeitet die
Metzgerei pro Woche zu frischen Fleisch- und
Wurstspezialitäten, in Spitzenzeiten bis zu
10 t. Es kommt aus dem regionalen Schlacht-hof
in Passau. Das Erfolgsmotto könnte lauten:
Frische und Metzgerqualität aus traditioneller,
handwerklicher Produktion. Die Anzahl der
Filialen blieb mit sieben seit 2007 gleich, wo-von
zwei neu entstanden: Neben dem Haupt-geschäft
in Sulzbach am Inn gibt es klassische
Läden in Engertsham und Neukirchen sowie
den Gasthof & Metzgerei Stopfinger im Markt
Fürstenzell, der auch Kroiss-Ware verkauft. Die
drei Fleisch- und Wurstmärkte in Norma-Filialen
in Pocking (seit 2005), Fürstenstein (seit
2009) und Passau (seit 2011) heben sich durch
die Kombination Discounter und Metzgerei,
die größere Verkaufsfläche und das vielfälti-gere
Angebot aus der Heißen Theke von den
anderen vier Verkaufsstellen ab.
Außerdem gibt es dort
– da im Vorkassen-bereich
der Dis-counter
gelegen
– Kühltruhen
mit verpacktem
Frischfleisch so-wie
Wurstspeziali-täten
im 10er-Pack,
z. B. Weißwürste, Wollwurst
oder halbe Schinken
bzw. Leberkäse. „Auch kleinere
Gastronomen oder Pensionen greifen da ger-ne
zu“, sagt Albert Kohlpaintner. Zwei dieser
Filialen (Pocking, Passau) verfügen über einen
Koch und entsprechende Küchentechnik, um
wechselnde Mittagsgerichte zuzubereiten.
Zudem stehen ausreichend Sitzplätze zur Ver-fügung
– in Passau in Kombination mit einem
Bäcker etwa 20. Dort ist auch der Anteil der
Take-away-Speisen hoch – rund 70 % wer-den
in Schalen versiegelt und verpackt aus-gegeben.
Beliefert werden Filialen und Groß-kunden
täglich ab 6 Uhr im Rahmen zweier
Touren mit bis zu drei Kühltransportern.
Zu den Spezialitäten zählen neben dem in
einer großen Backform in einem Stück gebra-
PROFI-PARTNER
Bandsäge: Kolbe Foodtec
Cliptechnik: Tipper Tie
Füller: Handtmann
Gewürze: Frutarom Savory Solutions/
Wiberg, Hela, Avo-Werke
Kombidämpfer: Rational,
Convotherm, Wiesheu
Kutter: Düker-Rex
Pökelinjektor: Günther Maschinenbau
Scherbeneiserzeuger:
Maja Maschinenfabrik
Spültechnik: Winterhalter
Wägetechnik: Bizerba
Wolf: Düker-Rex
KONZEPT
METZGEREI KROISS
– SULZBACH AM INN
Familiengeführte Metzgerei in Niederbayern
mit sieben Verkaufsstellen – davon drei
in Vorkassenzonen von Norma-Märken.
Frische Metzgerqualität aus traditioneller,
handwerklicher Produktion.
ERFOLGSFAKTOREN
Persönliches Miteinander auf allen Ebenen
Gute Voraussetzungen bei der
Übernahme; Betrieb mit Potenzial
Bewusste Filialisierung
Frische & Qualität durch hohen Durchlauf
Mehrere Standbeine (Metzgerei, Imbiss,
gewerbliche Kunden, Online-Shop)
SULZBACH AM INN
FLEISCHER MIT ERFOLG