Fotos: Deutscher Fleischer-Verband
ENERGIE
KLIMANEUTRALE METZGEREI
Bisher stieß der selbstschlachtende Betrieb,
der seine Tiere konsequent aus
der Region bezieht, pro Jahr ca. 150 t
CO2 aus. Hauptanteil daran hatten veraltete
Kühlanlagen, die aber erneuert wurden sowie
der Bezug von konventionellem Strom.
Würde Ökostrom aus erneuerbaren Energien
bezogen, ließe sich dieser Wert noch
stärker reduzieren. Weitere Einsparungen
wären durch Maßnahmen wie die Modernisierung
des Fuhrparks oder die Auswahl
zertifizierter Zulieferer erreichbar. Ansprechpartner
für die DFV-Energieberatung ist
der Dipl.-Ing. Axel J. Nolden: „Nach wie vor
machen die Energiekosten einen bedeutenden
Anteil an den Gesamtkosten eines typischen
fleischerhandwerklichen Unternehmens
aus. Es lohnt sich, nach Einsparungspotenzialen
zu suchen.“ Chefin Katharina Koch erklärt:
„Wir möchten Energie und CO2 einsparen und
unseren Kunden zeigen, dass wir die Verantwortung
für unsere Emissionen übernehmen.
Darüber hinaus werden wir auch unsere Lieferanten
anregen, sich mit dem Thema Klimaschutz
zu beschäftigen. Auch dies
führt bei uns zu einer niedrigeren
Belastung. Unser Ziel ist es, die
Emissionen 2018 auf deutlich unter
100 t CO2/Jahr zu senken.“ Sie ist
überzeugt, dass die Klimaneutralität
ihres Unternehmens ein gutes Argument
in aktuellen Debatten darstellt
und bei den Kunden positiv aufgenommen
wird. Um die Emissionen
für 2017 auszugleichen, unterstützt
die Fleischerei ein Wasserprojekt in
Brasilien und erwarb dafür entsprechende
Emissionszertifikate.
DREI SCHRITTE NÖTIG
Das neue Angebot der DFV-Beratungsstelle
wurde im Zuge der Leitbildarbeit des Verbandes
entwickelt. Es hilft Unternehmen des Fleischerhandwerks,
Energiekosten einzusparen,
klimaschädliche Emissionen zu vermeiden und
einen Ausgleich für unvermeidbare Emissionen
des Betriebes zu schaffen. Diese Dienstleistung
ist gemäß den Vereinbarungen des Kyoto-
Protokolls
gestaltet. Dementsprechend besteht
die neue Dienstleistung aus drei Schritten:
Im ersten ermitteln die DFV-Berater alle
Möglichkeiten zur Energieeinsparung im
Betriebsablauf. So werden nicht nur die
Energiekosten der Fleischerei gesenkt. Die
Einsparungen machen sich auch bei der Berechnung
der Klimabilanz klar bemerkbar.
Im zweiten Schritt werden Maßnahmen empfohlen,
mit denen Betriebe mögliche klimaschädliche
Emissionen vermeiden können.
Im dritten Schritt werden nicht vermeidbare
Emissionen durch den Erwerb von Emissionsrechten
ausgeglichen. Dafür werden alle
Emissionen des Betriebes in sogenannte CO2
-Äquivalente umgerechnet. Durch den Erwerb
von Emissionszertifikaten unterstützt der
Betrieb klimaschonende Maßnahmen in
anderen Ländern und gleicht so die eigene
CO2-Bilanz aus. Der DFV arbeitet hier mit dem
Unternehmen Fokus-Zukunft zusammen.
Vom DFV beratene Unternehmen können
wählen, ob sie neben ihrem Betrieb auch
ihre Produkte klimaneutral stellen möchten.
Wesentliche Einflussgrößen auf der betrieblichen
Ebene sind der Energie- und Materialverbrauch
sowie der Einsatz von Kühlmitteln.
Die wichtigsten Faktoren für die Berechnung
der CO2-Neutralität der Produkte hängen stark
von Tierart, Fütterung und Haltung ab.
www.landfleischerei-koch.de
Die Landfleischerei Koch aus
Calden nutzt als eine der ersten
Fleischereien bundesweit das
Angebot des Deutschen Fleischer-
Verbandes (DFV), den ökologischen
Fußabdruck des Unternehmens zu
ermitteln und mit Hilfe des Partners
Fokus-Zukunft klimaneutral zu sein.
1/2018 21