Fotos: Theimer
Wie weit der Großvater von
Metzgermeister Max Hiesin-ger
(38) seiner Zeit voraus war,
zeigt die Imbiss-Stube, die er 1978 in-klusive
von acht Ferienwohnungen
im vorderen Teil des Hauses errichtete.
Es ging um nichts weniger als die selbst
hergestellten Fleisch- und Wurstspezia-litäten
nicht nur in der Heißen
Theke
im Laden, sondern
jedem, der am Haus vor-beikam,
in einem ge-mütlichen
Gastraum
zum Genuss anzu-bieten.
Und so kann
man ohne jeden
Zweifel
sagen, dass
die Metzgerfamilie
Hiesinger dies-bezüglich
zu
den Pionieren
in Deutschland
zählt.
Dieses Konzept hat sich
über die Jahrzehnte
hinweg
bei den Kunden und Gästen
etabliert – und das, obwohl
die Metzgerei nicht direkt
im Ortskern von Oberstdorf
liegt, sondern einige Geh-minuten
davon entfernt. „Die
Leute müssen schon gezielt zu
uns kommen, wenn sie unsere
Spezialitäten im Laden kaufen
oder vor Ort genießen möch-ten“,
betont Max Hiesinger,
der als dritte Generation
in den Startlöchern
steht. Nun ist es an ihm, das Werk seines
Großvaters und seines Vaters, der ein guter
Geschäftsmann und Stratege ist, erfolgreich
weiterzuführen. Seinen Meister sowie den
Betriebswirt des Handwerks machte er an
der Fleischerschule in Augsburg und ist seit
15 Jahren wieder zurück im Betrieb. Etwa
zehn Mitarbeiter sind hier fest beschäftigt,
dazu mehrere Aushilfen. Drei Mitarbeiterinnen
sind für die Küche und die Imbiss-Stube
zuständig, die täglich außer wochenends von
10 bis 18 Uhr geöffnet ist. Durchschnittlich
werden dort pro Tag 130 Essen im bedienten
Service ausgegeben. Die Küche liegt direkt
hinter der Theke – die Wege sind also kurz.
Nicht nur Touristen und Wanderer lassen sich
hier gerne Hausmannskost aus der Metzgerei
schmecken, z. B. Leberkäse mit Kartoffelsalat,
Schnitzel oder frische Blut- und Leberwürste
im Herbst. Die Imbiss-Stube trägt gut ein
Viertel zum Gesamtumsatz bei, die Hälfte
der Laden, der Rest folgt aus der Beliefe-rung
von Hotels und Gastronomen. „Bis
auf wenige Wochen im Jahr haben wir gut
zu tun“, freut sich der Metzgermeister.
REGIONALE FLEISCHQUALITÄT
Rund 70 m² misst die Fläche der Wurstküche.
Daneben sind die Räume für die Schlachtung
und die Zerlegung angesiedelt. In der Regel
dienstags schlachten Max Hiesinger, sein
Vater und zwei Gesellen ein Rind und ein
Kalb – vor allem Fleckvieh, das von Bauern
aus Oberstdorf und Umgebung stammt und
ein Dreivierteljahr auf den Almwiesen weidet.
Allgäuer
Original
Die Metzgerei Hiesinger ist in Oberstdorf der
letzte Handwerksbetrieb, der noch selbst schlachtet.
Auch deshalb schmecken Gulasch, Suppen, Leberkäse
und andere Klassiker in der angeschlossenen
Imbiss-Stube mit 45 Plätzen besonders gut.
OBERSTDORF
FLEISCHER MIT ERFOLG