EDITORIAL Fleisch-Marketing
3
FLEISCH-MARKETINGIhr direkter
Pragmatische Lösungen
Steigende Lebensmittelpreise sind in diesen Tagen eines der heraus-
ragenden Themen. Doch bei allen berechtigten Klagen über die explo-
dierenden Kosten sollte man das Augenmaß nicht verlieren. Wahr ist
nämlich auch, dass der Anstieg der Nahrungsmittelpreise in den ver-
gangenen zwanzig Jahren wesentlich geringer ausgefallen ist als andere
Lebenshaltungskosten und dass die Deutschen deutlich weniger für ihre
Ernährung ausgeben als viele andere Europäer. Doch obwohl die durchschnittlichen
Krieg in der Ukraine stark gestiegenen Preise für Menschen mit ge-
ringem Einkommen natürlich ein existentielles Problem.
Ein oft angeführter Lösungsvorschlag ist der Fortfall beziehungsweise
die Senkung der Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel. Diese durchaus
die Unterscheidung zwischen guten, gesunden und schlechten, schäd-
lichen Lebensmitteln festzuzurren und den Konsum durch unterschied-
liche Steuersätze zu lenken. Abgesehen davon, dass diese Kategorisierung
stritten ist und die – oft importierten – Obst- und Gemüsesorten die
Forderung nach nachhaltiger Regionalität konterkarieren, sind damit
lange Diskussionen programmiert, die die notwendige schnelle Hilfe
für Bedürftige verhindern. In unseren krisenhaften Zeiten sind prag-
matische, nicht ideologische Lösungen gefragt.
Norbert Gefäller
5/2022
Fleisch-Marketing
Kosten für Lebensmittel im Haushaltsbudget der Verbraucher
bisher nur zwölf Prozent ausmachen, sind die vor allem durch den
diskussionswürdige Anregung wird aber leider durch Ideologen diskreditiert,
die die Chance wittern, gewissermaßen „durch die Hintertür“
bei vielen Erzeugnissen – beispielsweise Fleisch – durchaus um-
Weg zu unseren
Mediadaten u