MEATing-Point
Seit Oktober 2021
sind mehr als 33.000
Rettertüten mit Lebens-
mitteln verkauft worden.
n Positive Zwischenbilanz für die „Rettertüten“-Aktion
Nach sechs Monaten zog Bio Company eine erste Zwischenbilanz für die „Rettertüten“-
Aktion. Durch das Lebensmittel-Angebot in den 63 Filialen der Bio-Supermarktkette,
über die App „Too Good To Go“ zu bestellen, konnten nach Angaben des Unternehmens
im ersten halben Jahr 83,55 Tonnen CO2 eingespart werden. Seit Oktober 2021 sind
33.420 Rettertüten mit Lebensmitteln verkauft worden. Hier handelt es sich um Waren,
die nicht mehr verkaufs-, aber verzehrfähig sind. Sie können von Kunden abgeholt und vor
dem Verfall gerettet werden. Per App lässt sich die Mahlzeit reservieren, über die Plattform
bezahlen und kann dann im jeweiligen Bio Company-Markt abgeholt werde. Für
knapp vier Euro bekommen Kunden eine Tüte vollgepackt mit übrig gebliebenen Lebensmitteln.
Der eigentliche Warenwert liegt aber deutlich höher. Was in die Tüte kommt, ist
jedoch eine Überraschung, weil es vom Tagesgeschehen abhängt.
n Pennys „Der Wunsch“
mehrfach ausgezeichnet
Die Sieger des Deutschen Werbefilmpreises
2022 stehen fest: Großer Gewinner ist der
Penny-Weihnachtsfilm „Der Wunsch“, der
mit vier der insgesamt 13 vergebenen „Hattos“
aus dem Wettbewerb ging. Neben der
Königsdisziplin „Bester Werbefilm“ gewann
die Produktion Iconoclast Germany auch die
Hattos für „Bestes Skript, „Beste Kamera“
und den „Preis der Medien“. In dem Spot des
Discounters Penny zählt eine Mutter auf die
Frage ihres etwa 16-jährigen Sohnes, was
sie sich zu Weihnachten wünsche, vieles auf,
wovor sich Eltern normalerweise grausen.
Denn sie wünscht sich für ihren Sohn alkoholgeschwängerte
Party-Nächte, das Vernachlässigen
der Schule und den ersten Herzensbruch.
Mit anderen Worten: Sie will, dass er
seine Jugend zurückbekommt. So machte
der Discounter mit seinem atypischen Weihnachtsfilm
darauf aufmerksam, dass die
Pandemie von jungen Menschen einen hohen
Preis verlangt.
Die Einfuhr von Geflügelfleisch war nahezu
konstant. Nach den vorläufigen Zahlen ergibt
sich für 2021 insgesamt ein Selbstversorgungsgrad
bei Fleisch von 121 Prozent – ein
Plus von 2,5 Prozentpunkten.
n Ernährungsbranche
bleibt in Kritik der Öffentlichkeit
Die Agrar- und Ernährungsbranche steht
weiterhin in der Dauerkritik der Öffentlichkeit.
Eine aktuelle Auswertung von AFC Risk & Crisis
Consult, bei der 1191 kritische Veröffentlichungen
des Jahres 2021 erfasst wurden,
verdeutlicht, dass Missstände in der Tierhaltung,
soziale und Umweltauswirkungen der
Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft
sowie die Kennzeichnung von Lebensmitteln
von besonderem öffentlichem Interesse sind.
Dabei waren Meldungen zum Thema Tierhaltung
mit 32 Prozent am häufigsten Teil der
Berichterstattung. Es folgten Meldungen
rund um die Themen Umweltauswirkungen
der Landwirtschaft, Lebensmittelkennzeichnung,
politische Diskussionen sowie Rückstände
und Kontaminationen. Die Auswertung
zeigt auch, wer besonders betroffen
war. Deutlich an der Spitze lag die Fleischbranche,
auf die 643 Meldungen entfielen.
n Qualitätsatlas für Verpackung
von Fleischerzeugnissen
Mit dem Qualitätsatlas der Deutsche Landwirtschafts
Gesellschaft (DLG) gibt es jetzt
ein fundiertes Nachschlagewerk für Verpackungen
von Fleisch und Fleischerzeugnissen.
Umfangreiches Fachwissen über die komplexen
Verpackungs-Prozesse wird ergänzt um
praktische Hilfestellungen, welche die Handlungs
und Entscheidungskompetenz von Anwendern
stärken. 14 Autoren aus Wissenschaft
und Praxis haben unter Federführung
des DLG-Arbeitskreises Lebensmittelverpackung
in der Supply Chain ihre Expertise in
den Praxisleitfaden eingebracht. Der neue Atlas
ergänzt eine Publikationsreihe des DLGVerlags,
in der bereits Publikationen über
Käse und Fisch erschienen sind.
n Innovationspreis Tierwohl
an drei Schweinehalter verliehen
Die Initiative Tierwohl (ITW) hat zum dritten
Mal den Innovationspreis Tierwohl verliehen.
Dieses Jahr geht er an herausragende Projekte
von drei Schweinehaltern: Besonders
pflegebedürftige Tiere schnell, schonend und
stressfrei in dafür vorgesehene Buchten zu
bringen ist die Idee hinter dem Schweine-
Krankenwagen der Familie Luiten-Vreeman
aus dem Münsterland. Die Familie Schneider
aus dem hessischen Landkreis Limburgn
Weilburg erhielt die mit einem Preisgeld von
7000 Euro verbundene Auszeichnung für
ein Haltungskonzept, das die positiven Aspekte
der Stall- und Freilandhaltung kombiniert.
Jan-Hendrick Hohls aus dem Landkreis Celle
ist das Thema „Erhalt des Ringelschwanzes“
besonders wichtig. Daher hat der Preisträger
ein ganzheitliches Stallkonzept entwickelt,
in dem die Haltung mit Ringelschwanz
gut möglich ist.
Pro-Kopf-Verzehr
sinkt auf 55 Kilogramm
Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch sank im
Vergleich zu 2020 um 2,1 Kilogramm auf
rund 55 Kilogramm und liegt damit auf einem
neuen Rekordtief seit Berechnung des Verzehrs
1989. Das zeigen die Angaben des
Bundesinformationszentrums Landwirtschaft
(BZL). Danach sank der Pro-Kopf-Verbrauch
2021 im Vergleich zum Vorjahr bei
Schweinefleisch um 1,2 Kilogramm, bei Rind-
und Kalbfleisch um 600 Gramm und bei Geflügelfleisch
um 200 Gramm. Der abnehmende
Verzehr wurde – wie bereits im Jahr zuvor
– von einem Importrückgang von 6,8 Prozent
bei Fleisch, Fleischwaren und Konserven aus
Schweinen, Rindern und Kälbern begleitet.
10 5/2022 Fleisch-Marketing