BERUFSBEKLEIDUNG • SERVICE & BEDIENUNG
dachten Anforderungen erfüllen. Denn auch
beim Schuhwerk wird deutlich: Lässiger
Freizeitlook und die Anlehnung an allgemeinen
Modetrends spielen heute eine Rolle:
„Ein Berufsschuh muss nicht klobig sein“, erläutert
Unternehmenssprecher Kevin Bien.
„Er kann auch die Optik eines angesagten
Freizeitschuhs haben und gleichzeitig die erforderlichen
Schutzeigenschaften erfüllen“,
führt er aus.
Auffällig in den Vordergrund gerückt ist
das Thema Nachhaltigkeit. Immer mehr Unternehmen
werben damit, in der gesamten
Liefer- und Produktionskette den Schutz von
Mensch und Umwelt im Fokus zu haben –
auch deswegen, weil der Kunde verstärkt danach
fragt. Diesen Aspekt nimmt ein bayrischer
Bekleidungshersteller schon in seinem
Namen auf: Das Unternehmen Weitblick hieß
früher Gottfried Schmidt und vollzog vor fünf
Jahren einen Marken-Relaunch. Als Vorreiter
für nachhaltige und faire Textilien sieht es
sich jedoch schon länger: „Wir kennen unsere
Wertschöpfungskette von der Rohware bis
zur Produktion“, erläutert Unternehmenssprecherin
Vera Piontkowski. „Unsere Kollektionen
sind mit dem Supporting Fairtrade
Cotton-Siegel ausgezeichnet, außerdem zertifiziert
Weitblick seit dem vergangenen Jahr
erste Produkte durch das staatliche Siegel
Grüner Knopf.“
Nicht mehr als Randnotiz, sondern als zentrales
Anliegen sprechen viele Unternehmen
gezielt den Klimawandel an und suchen nach
Lösungen, um den CO2-Ausstoss bei Produktion
und Transport der Kleidung zu verringern.
Fast scheint es, als ob die Hersteller in
Foto CWS
Das professionelle Reparieren, Flicken und Stopfen von Arbeitskleidung lohnt sich nicht nur finanziell,
sondern ist auch unter Nachhaltigkeitsaspekten empfehlenswert.
einen ökologischen Wettbewerb getreten
sind. So startete Hakro aus Baden-Württemberg
mit einem ehrgeizigen Vorhaben in das
Jahr 2022. Seit Januar ist der Anbieter nach
eigenen Angaben komplett klimaneutral –
vom Rohstoff bis zur Lieferung. Er reduziert
weltweit seine Kohlenstoffdioxid-Emissionen
und gleicht dort aus, wo derzeit noch keine
Vermeidung möglich ist. Andere Firmen
verwenden ausrangierte Kleidungsstücke,
um neue anzufertigen oder setzen auf ungewöhnliche
Materialien wie recycelte Plastikflaschen.
Der schwedische Berufsbekleidungshersteller
Fristads nimmt seine Kun-
den in die Verantwortung, indem er ihnen die
Umweltauswirkung der angebotenen Produkte
vor Augen führt. Er hat ein digitales
Tool eingeführt, mit dessen Hilfe die Käufer
den ökologischen Fußabdruck von Arbeitskleidung
aus verschiedenen Kollektionen berechnen
können. Am Ende kann der Kunde
entscheiden, ob er herkömmliche oder nachhaltig
produzierte Ware mit einem geringeren
Ausstoß von Treibhausgasen und weniger
Wasserverbrauch bestellen möchte.
Das Argument, umweltfreundlich und
nachhaltig zu sein, nutzen auch textile Mietdienstleister
für sich. Zu ihrem Angebot ge-
Die Kunden
verlangen nach
Farbe, hat man
bei Clinic &Job
Dress festgestellt
und bietet daher
eine bunte Viel-
falt an.
Foto: Clinic &Job Dress
3/2022 Fleisch-Marketing 27