TOP-THEMA • DER BIO-MARKT
Im Mittelpunkt des SB-Angebotes steht die Eigenmarke „Natur Pur“,
dessen Fleisch von Betrieben des Anbauvereins Biopark kommt.
Fleischprodukte in Selbstbedienung wählen.
Das SB-Fleisch der Edeka Nord-Marke „Natur
Pur“ steht im Mittelpunkt des Sortimentes.
Dieses regionale Fleisch in Bio-Qualität
kommt ausschließlich von Betrieben des
ökologischen Anbauvereins Biopark, der
1991 in Mecklenburg-Vorpommern gegründet
wurde. Inzwischen ist der Verein bundesweit
aktiv mit rund 500 Mitgliedsbetrieben.
Hauptsächlich sind dies landwirtschaftliche
Betriebe, die sich verpflichten, auch Maßnahmen
zum Erhalt der Artenvielfalt zu ergreifen.
Außerdem zählen Bäckereien, Fleischereien
und andere verarbeitende Betriebe zu
den Mitgliedern. Darüber hinaus gibt es etliche
Artikel der nationalen Eigenmarke „Edeka
Bio“ und ergänzende Produkte von Markenabietern
– beispielsweise von Ludwigs-
luster oder Wiltmann.
Das SB-Sortiment Frischgeflügel wird
überwiegend vom Unternehmen Mathilde
Balzer bezogen: So gibt es neben Pro Ethika
Freilandhähnchen und Kikok Maisgeflügel
die Marken Gackerle und Gackerle Bio. Abgesehen
von seiner hohen Qualität überzeugt
das Balzer-Sortiment mit einer nachhaltigen
Verpackung, bei der auf Karton statt Plastik
gesetzt wird.
Die Anfänge mit SB-Fleischwaren in Bio-
Qualität seien nicht einfach gewesen, aber
mittlerweile habe man ein Sortiment, das gut
angenommen werde, berichtet Chmielewski.
Das zeigen auch die Zahlen: Zehn Prozent
des Umsatzes werden in diesem Bereich
mittlerweile mit Bio realisiert. Die Akzeptanz
bei den Kunden leidet auch nicht darunter,
dass nicht immer alle Artikel angeboten werden
können. „Unser Job ist es, das zu erklären“,
sagt der Geschäftsführer. Bisher hätte es
Die Frischetheke zeichnet sich durch ein umfassendes Angebot mit insgesamt hundert
Sorten Fleisch und zweihundert Wurst-Artikeln aus.
keine Probleme wegen mangelnder Verfügbarkeit
gegeben. Denn die meisten Kunden,
die zur Bio-Ware griffen, wüssten, dass es zu
„Knappheiten“ kommen könne und akzeptierten
das, führt er aus.
Die guten Erfahrungen führten dazu, dass
es seit November vergangenen Jahres in der
Fleisch- und Wursttheke des E Centers Harburg
auch eine Bio-Auswahl gibt. „Wir haben
mit Rind- und Schweinefleisch angefangen“,
sagt Chmielewski und berichtet von einem
„schleppenden“ Beginn, mit dem man nicht
zufrieden sein könne. Trotzdem ist er zuversichtlich,
dass er auf Dauer – wie an der Käse-
Bedienungstheke – zehn Prozent des Umsatzes
mit Bio-Fleisch generieren kann.
Hoch gesetztes Ziel
Insgesamt beträgt der Anteil von Bio im Sortiment
7,5 Prozent. So wird auch im Bereich
Non-Food auf Bio und Nachhaltigkeit großer
Wert gelegt. Eine Vielfalt von Natur-Reinigungsartikel
sowie -Kosmetik und Haushaltsartikel
aus nachhaltigen Materialien ergänzen
das Lebensmittel-Angebot. Obwohl
der gesamte Bio-Anteil für einen konventionellen
Lebensmittelmarkt ungewöhnlich ist,
soll es laut Chmielewski nicht dabei bleiben
In 10 bis 15 Jahren will der Geschäftsführer
den 25-Prozent-Sortimentsanteil „knacken“.
Auf dem Weg soll nicht nur das Angebot
stetig wachsen, sondern auch das
Personal geschult und weitergebildet werden.
Darüber hinaus sind eine Fachkraft für
Bio-Lebensmittel und Auszubildende, die
sich mit Öko-Lebensmitteln und Nachhaltigkeit
sehr gut auskennen, für Chmielewski
unverzichtbar, um das hoch gesetzte Ziel zu
erreichen.
Beim Geflügel-Sortiment wird viel Wert auf Qualität
gelegt – beispielsweise mit Kikok.
Auch der Trend zu vegetarischen und veganen
Produkten wird in Harburg aufgenommen.
20 3/2022 Fleisch-Marketing