TOP-THEMA • DER BIO-MARKT
Gewinn für das
Frischesortiment
Bio steht seit Jahren beim
Kunden hoch im Kurs, denn
Attribute wie frei von Gen-
technik und Zusatzstoffen,
Herkunft und Tierwohl sind
unter dem Begriff vereint.
Ökologische Nahrungsmittel
geben darüber hinaus nicht nur
Vertrauen, sondern sind auch
eine Lebensphilosophie.
Mit den veränderten Lebens- und
Arbeitsgewohnheiten in der
Corona-Pandemie ist die Nachfrage
nach Bio-Produkten deutlich gewachsen.
Der „Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft“
(BÖLW) berichtete im
Februar 2021 von einem historischen
Umsatzwachstum am Bio-Markt. Eine Studie
Bio-Produkte in der Bedienungstheke sollten deutlich abgegrenzt werden. Meist wird mit grünen
Schildern oder Schalen auf die besonderen Erzeugnisse aufmerksam gemacht.
von Pospulse zur „Wahrnehmung und
Relevanz verschiedener Testsiegel auf Lebensmitteln“
zeigt zudem, dass knapp 53
Prozent der Befragten auf das Bio-Siegel
beim Kauf von Lebensmitteln achten. Interessant
dabei ist aber, dass die Hälfte
angab, ihnen seien die Standards, die ein
Produkt mit einem Bio-Siegel erfüllen
muss, nicht bekannt.
Motor des Wachstums
Um im Handel als Bio-Produkt zu gelten,
müssen laut EG-Bioverordnung für das
EU-Bio-Siegel mindestens 95 Prozent der
Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs
aus ökologischer Erzeugung stammen.
Maximal fünf Prozent der Zutaten landwirtschaftlichen
Ursprungs können aus
konventioneller Erzeugung stammen. Allerdings
dürfen diese Zutaten nur dann
eingesetzt werden, wenn sie im Anhang
der EG-Bio-Verordnung aufgeführt sind
oder der Einsatz als konventionelle Zutat
vorab genehmigt wurde.
Ein Bio-Produkt erkennen die Verbraucher
am einfachsten am EU-Bio-Siegel,
am deutschen Bio-Siegel oder an den Logos
der Anbauverbände. Die Kriterien
sind dabei in einigen Bereichen unterschiedlich
streng. Das 2001 vom Bundeslandwirtschaftsministerium
entwickelte
deutsche Bio-Siegel feierte 2021 seinen
20. Geburtstag, und die Zahl der registrierten
Produkte ist kontinuierlich gestiegen.
Im Jubiläumsjahr waren es fast
90.000 Produkte von mehr als 6000 Unternehmen.
„Aus Gelegenheits- sind Gewohnheitskäufer
geworden, und auch
insgesamt greifen immer mehr Verbraucher
zu Bio-Produkten“, hat das Landwirtschaftsministerium
festgestellt.
Seit 2010 gibt es zusätzlich ein Bio-Logo
der Europäischen Union, das Lebensmittel
tragen müssen, für die eine zugelassene
Kontrollstelle ihre Zustimmung
erteilt hat. Das Bio-Logo der EU ist sozusagen
das Standardzeichen und kennzeichnet
Lebensmittel aus kontrolliert
Leitfaden für
die Zertifizierung
Eine Entscheidungshilfe, ob eine Bedienungstheke
bio-zertifiziert wird oder
nicht, bietet der Leitfaden „Zertifiziert
Bio – erfolgreich im Einzelhandel! Ein Leitfaden
für Lebensmittel-Einzelhändler“,
der Beispiele für typische kontrollpflichtige
Tätigkeiten im Einzelhandel vorstellt,
herausgegeben von der GfRS – Gesellschaft
für Ressourcenschutz mbh (GfRS):
Zertifiziert Bio – erfolgreich im Einzelhandel!
(gfrs.de)
14 3/2022 Fleisch-Marketing