EDITORIAL Fleisch-Marketing
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Anspruchsvoller Weg
Bio boomt – auch bei Fleischprodukten. Nach Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung
FLEISCH-MARKETINGIhr direkter
pandemie-bedingt viel Zeit zuhause verbringen, spielen eine bewusste Ernährung und
hochwertige beziehungsweise nachhaltige Lebensmittel eine größere Rolle.
Dass der Run auf Bio kein deutsches Phänomen ist, zeigt ein Blick über die Grenzen.
Auch in Österreich sind die Menschen „aufgrund von Corona noch sensibler für die
Qualität von Lebensmitteln. Davon profitieren Bio-Produkte besonders“, wie Michael
Bass, Geschäftsführer der Agrar Markt Austria, erläutert. Diese Einschätzung wird
nicht nur durch Zahlen gestützt, sondern auch durch eine von der AMA in Auftrag
gegebenen Motivanalyse.
Angesichts der allseitig steigenden Nachfrage nach Produkten aus ökologischer Er-
zeugung und der Marktuntersuchungen, die ein weiteres Wachstum in Aussicht stellen,
scheint es sehr erfolgsversprechend zu sein, auf Bio zu setzen. Doch der Weg ist steinig.
Wer seine Fleischproduktion umstellen möchte, braucht nicht nur einen langen Atem,
sondern muss auch kräftig investieren. Und niemand weiß, wie viele Verbraucher in der
Nach-Corona-Zeit noch in der Lage oder gewillt sein werden, den höheren Preis für
ökologisch hergestellte Erzeugnisse zu zahlen.
Und ein weiteres Problem könnte auftreten, wenn Biofleisch seine Nische verlässt. Mit
dem steigendem Angebot könnte das Vertrauen sinken. Denn mancher Verbraucher wird
sich die Frage stellen, ob das wachsende Bio-Sortiment tatsächlich nach den vorgeschriebenen
Begeisterung gestartet, scheint das Bio-Sortiment für das Bad Zwischenahner Familien-
unternehmen heute keine Rolle mehr zu spielen. Trotz allem sind Bio-Fleischwaren eine
Überlegung wert, denn sie sind ein anspruchsvoller Schritt auf dem notwendigen Weg,
der vom „immer mehr, immer billiger“ zu differenzierenden Angeboten im Markt führt.
Norbert Gefäller
3/2021
F leisch-Marketing
hat der ohnehin kontinuierlich wachsende Markt im vergangenen Jahr noch einmal
deutlich zugelegt. Der Grund liegt auf der Hand: In einer Zeit, in der die Menschen
strengen Regeln produziert wird. Dass das Geschäft mit Bio-Produkten kein Selbstläufer
ist, musste offenbar auch Rügenwalder feststellen. Vor vier Jahren mit viel Elan und
Weg zu unseren
Mediadaten u