TOP-THEMA • BIO
Sprung nach vorne
Da Bio-Lebensmittel von Kunden
mit Tierwohl, Gesundheit
oder Nachhaltigkeit verbunden
werden, war den Konsumenten
das Thema Öko im vergangenen
Corona-Jahr besonders wichtig.
Das spiegelt sich in den Zahlen
für den Bio-Sektor wider, die
stärker als im gesamten
Lebensmittelmarkt wuchsen.
Das Angebot von Bio-Erzeugnissen ist umfangreicher geworden. Zu der Produktgruppe mit den größten
Wachstumsraten im vergangenen Jahr zählen die Fleischwaren,
linevermarktung boomten, die Bio-Abokisten
Services mussten bereits beim ersten
Lockdown ihre Kapazitäten stark aufstocken,
um die Nachfrage zu bedienen.
Der Lebensmitteleinzelhandel konnte
seine Umsätze mit Bio-Lebensmitteln und
Getränken um 22 Prozent steigern. Mit
insgesamt 9,05 Milliarden Euro hielt der
LEH 2020 einen Anteil am Bio-Markt von
60 Prozent. Insbesondere die Vollsortimenter
punkteten stark, da viele Menschen
weniger oft und dafür alles in einem
Geschäft kauften.
Ernstzunehmender Wirtschaftsfaktor
Die Umsätze im Fachhandel für Biolebensmittel
und Naturwaren sind 2020
ebenfalls gewachsen: Der Gesamtumsatz
des Facheinzelhandels lag nach Hochrechnung
des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren
(BNN) im vergangenen Jahr bei
4,37 Milliarden Euro und damit 16,4 Prozent
über dem Vorjahr. Das zeige, dass
Bio-Lebensmittel und ökologische Waren
des täglichen Bedarfs „kein Trend mehr,
sondern ein ernstzunehmender Wirtschaftsfaktor“
sind, sagt BNN-Geschäftsführerin
Kathrin Jäckel.
Basic mit Neuausrichtung
Die Bio-Supermarktkette Basic mit Sitz in
München trennt sich von seinem Filialnetz
im Norden, Westen und Osten und gibt
zehn seiner insgesamt 31 Standorte ab.
Man richte seine Expansion zukünftig verstärkt
auf den Süden der Bundesrepublik
und die nahe gelegenen Nachbarländer
aus. Ziel sei es, dort zu wachsen, wo eine
hohe Präsenz der Marke und kurze Wege
den wirtschaftlichen Erfolg stärkten, hieß
es in einer Pressemeldung. Die Filialen, die
an Super Bio Markt und an Bio Company
übergehen, sind: Aachen, Bonn (Foto),
Dortmund, Düsseldorf sowie jeweils zwei
in Berlin, Hamburg und Köln. Der Betriebsübergang
soll gestaffelt in diesem
Frühjahr stattfinden.
Der Bio-Markt nahm 2020 – laut der
Umsatzberechnung durch den Arbeitskreis
Bio-Markt – deutlich zu.
Mit 14,99 Milliarden Euro investierten die
Deutschen 22 Prozent mehr in Bio-Lebensmittel
als 2019. Für Dr. Felix Prinz zu
Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische
Lebensmittelwirtschaft (BÖLW),
zeigt dieses historische Bio-Plus, dass „die
Kunden, Bauern und Lebensmittelunternehmen
die Land- und Lebensmittelwirtschaft
umbauen“. Öko legte ungefähr doppelt
so stark zu wie der Lebensmittelmarkt
insgesamt. Die Produkte mit den größten
Wachstumsraten waren im vergangenen
Jahr Bio-Geflügel und andere -Fleischsorten,
die – von einem jeweils kleinen Anteil
ausgehend – einen ordentlichen Sprung
nach vorne machten.
Der Bio-Anteil am gesamten Lebensmittelmarkt
erhöhte sich 2020 auf 6,4 Prozent,
wobei die Kunden diese Produkte an allen
Verkaufsplätzen kauften. Mit einem Plus
von 35 Prozent verbuchten die Hofläden,
der Online-Handel mit Lieferdiensten, Wochenmärkte,
Bäckereien und Metzgereien
sowie Reform-Häuser den höchsten Umsatzzuwachs.
Besonders Direkt- und On
14 3/2021 F leisch-Marketing