BIO • TOP-THEMA
Sektoren und Bewegungen den Weg zur
Biofach finden, erklärte sie.
Entsprechend großen Anklang fand das
Kongressprogramm, das in diesem Jahr 70
Einzeltermine umfasste. Einen Spitzenwert
bei der Teilnehmerzahl erzielte zum Beispiel
der Termin „Der deutsche Bio-Markt –
Zahlen, Fakten, Analyse 2021“ mit mehr als
700 Teilnehmern. „Sichere Nachhaltigkeit
für Verpackungen – Aktuelle Anforderungen,
Trends und Herausforderungen für die
Zukunft“ zählte mit rund 550 Teilnehmern
ebenfalls zu den Top-Themen.
Neben dem fachlich fundierten Kongressprogramm
zählten auch in diesem Jahr die
Neuheiten und Trends zu den Höhepunkten.
Bei der Biofach standen vor allem „zuckerreduzierte
und zuckerfreie Produkte“, „Nahrung
mit Zusatznutzen“ sowie „Nachhaltigkeit
und soziale Verantwortung“ im
Mittelpunkt. „Pflanzenbasierte Erzeugnisse“
und „Fleischersatzprodukte“ waren unter
den Ausstellern ebenfalls stark vertreten.
Keine herausragende Rolle spielten Fleischwaren,
obwohl die Nachfrage nach Bio-
Fleisch im vergangenen Jahr deutlich gestiegen
ist.
Höchstwert für Dänemark
Stark vertreten auf der virtuellen Messe war
Dänemark. Das verwundert nicht, da das
skandinavische Land mit 12,1 Prozent den
höchsten Biomarktanteil aufweist und seine
Bewohner jährlich 344 Euro pro Kopf für
dieses Sortiment ausgeben. Auch international
sind Bio-Produkte aus Dänemark gefragt.
Mit insgesamt mehr als vier Prozent Steigerung
gegenüber dem Vorjahr und mehr als
403 Millionen Euro erreichten sie 2019 einen
neuen Höchstwert. Die wesentlichen Abnehmer
sind Nachbarländer, von denen
Deutschland der größte Markt für dänische
Bio-Unternehmen ist und 40 Prozent der Gesamtexporte
ausmacht. Molkereiprodukte,
einschließlich Eier sind die beliebteste exportierte
biologische Kategorie.
Zu den dänischen Ausstellern gehörte Friland,
eine Tochter des Danish Crown Konzerns.
Der Schwerpunkt der Vermarktung
liegt auf dem Handel mit Teilstücken vom
Bio-Schwein und Bio-Rind. Friland unterhält
ein Entwicklungscenter mit dem Dänischen
Tierschutzverband. Aus der gemeinsamen
Arbeit entstand ein Regelkatalog, der die
Standards der EU-Öko-Verordnung übertrifft
und artgerechte Tierhaltung garantiert. Das
in Dänemark erzeugte ökologische Schweinefleisch
bekommt daher die Auslobung
„Vom Dänischen Tierschutzverband empfohlen”.
Im Mittelpunkt des virtuellen Auftritts
standen der „Butchers Cut“ von Schwein und
Rind in Bio-Qualität.
Das nächste Mal trifft sich die internationale
Bio- und Naturkosmetik-Branche von
Dienstag, dem 15. bis Freitag, dem 18. Februar
2022. Die diesjährige Plattform bleibt
noch für sechs Monate als Informationsquelle
mit allen Videos aus den Live-Streams on
demand verfügbar.
Die Grafik zeigt nicht nur, dass die Käufereichweite von Bio-Produkten in Österreich – schon lange – sehr
hoch ist, sondern auch, dass die gekaufte Menge je Haushalt im vergangenen Jahr stark gewachsen ist.
Bekenntnis zu
hochwertigem Fleisch
Im Rahmen der digitalen Biofach informierte die Agrar Markt
Austria (AMA), dass Bio in Österreich kräftig zugelegt und im
Jahr 2020 erstmals zehn Prozent Marktanteil erreicht hat.
„Die Menschen sind aufgrund von Corona
noch sensibler für die Qualität von
Lebensmitteln. Davon profitieren Bio-Produkte
besonders“, erklärte AMA-Geschäftsführer
Michael Bass bei der digitalen Pressekonferenz.
Als wichtigste Einkaufsquelle für
Bio-Lebensmittel nannte Blass den klassischen
Lebensmitteleinzelhandel, denn zwei
Drittel der Bio-Produkte werden dort gekauft.
190 Euro hat ein Haushalt im vergangenen
Jahr durchschnittlich für frische Bio-Lebensmittel
– exklusive Brot und Gebäck – im Lebensmitteleinzelhandel
ausgegeben. Das sind
33 Euro mehr als 2019. Die eingekaufte
Menge stieg um 17 Prozent. Wie die AMA
berichtet, gibt es angesichts der extrem hohen
Käuferreichweite von 97 Prozent kaum
einen Haushalt in Österreich, der nicht mindestens
einmal im Jahr ein Bio-Produkt kauft.
Den höchsten Bio-Anteil im österreichischen
LEH verbuchen die Sortimente Milch
und Naturjoghurt. Bio-Fleisch und -Geflügel
haben im vergangenen Jahr kräftig zugelegt,
wenn auch auf niedrigerem Niveau. Der Bio-
Anteil bei Wurst und Schinken ist ebenfalls
gestiegen.
Neben den Zahlen präsentierte die AMA
eine Motivanalyse, die im November durchgeführte
wurde, um das aktuelle Einkaufsverhalten
und Ernährungstrends zu erkunden. Danach
gehört für drei Viertel der Befragten
gutes Essen zu einem richtigen Lebensstil.
Das Interesse an der Ernährung ist und bleibt
hoch. Allerdings nehmen sich die Menschen
etwas weniger Zeit für die Mahlzeiten.
43 Prozent der Befragten gaben an, am
liebsten biologische Produkte zu konsumieren.
Jeder zweite Studienteilnehmer sagte,
er esse weniger Fleisch, achte dafür aber
beim Einkauf vermehrt auf Qualität. Sowohl
die Erkenntnisse aus der Motivanalyse als
auch die die Marktzahlen ließen sich als Bekenntnis
zu hochwertigem Fleisch interpretieren,
erklärte Blass.
3/2021 Fleisch-Marketing 17