KEIME AUS KURKUMA
UND KRÄUTERN?
Das Sprichwort „Geh doch dahin, wo der Pfeffer wächst“
impliziert bereits, dass das Gewürz weit gereist ist.
Mit Ausnahme frischer Kräuter werden viele
Gewürze aus Ländern mit anderem
Hygieneverständnis importiert.
Eine Lieblings-Anekdote des Hygieneex-perten
Armin Wenge hat mit Petersilie
zu tun. Er beobachtete als Gast, wie der
Servicemitarbeiter am Pass krause Petersilie mit
der (ungewaschenen) Hand auf alle Kartoffeln
streute, auch auf die seines Gerichtes. „Of-fensichtlich
habe ich trotzdem überlebt, auch
wenn der Servicemitarbeiter keinen Hygienepreis
gewinnt“, resümiert der Geschäftsführer von
Delphi Lebensmittelsicherheit und Präsident des
Bundesverbands der Lebensmittelkontrolleure,
schmunzelnd.
Werden Gewürze und Kräuter als Hygienegefahr
folglich über- oder doch eher unterschätzt? „Als
Gewürz oder würzende Zutat gelten entspre-chend
des Leitsatzes dafür diverse geschmacks-gebende
Zutaten wie auch Streuwürzen, Ge-würzsalze
oder Würzsaucen. Das Spektrum ist
folglich groß – und ebenso die Hygienerele-vanz“,
betont Armin Wenge.
Frische Kräuter
Dennoch ist zu differenzieren. So weisen fri-sche
Kräuter generell ein höheres Risiko einer
Keimbelastung auf, das auf den Kontakt mit
Erde, Wasser und der Umwelt im Generellen
zurückzuführen ist. Allerdings können sie – im
GEWÜRZE
40 2 / 2020
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