Die Lösung vom Institut Fraunhofer IVV heißt Mobile Cleaning Device und ist ein selbstfahrendes,
voll automatisiertes Reinigungssystem.
toxikologisch sei das Mittel unbedenklich,
allergenes Potenzial nicht vorhanden.
Ebenfalls ohne Chemie kommt das Desin-fektionsverfahren
Bereits über 2.600-
mal heruntergela-den:
der Listerien-
Leitfaden von
QS Qualität und
Sicherheit.
für Transportcontainer,
-bänder und anderen Produktions-Tools
aus Kunststoff von Weisstechnik aus; es
setzt im Kampf gegen Listerien und ande-re
Bakterien auf Mikrowellen. Bei der Pro-duktion
und Weiterverarbeitung kommen
Fisch, Geflügel und Fleisch in Kontakt mit
Transportbändern, -containern und ande-rem
Produktions-Equipment. Dieses muss
deshalb äußerst sorgfältig und hygienisch
gereinigt werden.
Gefahr nimmt mit dem Alter zu
Was bei neuen Containern mit glatten
Oberflächen relativ einfach zu realisieren
ist, wird mit zunehmendem Alter immer
mehr zum Problem. Ältere Container ha-ben
häufig Beschädigungen bis hin zu Ris-sen,
die ein Eindringen von
Wasser in die Isolierschicht
ermöglichen. Ähnlich sieht
es bei Transportbändern
aus. Auch hier sind bei
der Reinigung einige
Stellen, besonders an
den Gelenken, nicht
oder nur schwer zu-gänglich.
Da klas-sische
Reinigungsverfahren mit chemi-schen
Mitteln oder UV-Licht hier an ihre
Grenzen stoßen, finden Listerien an diesen
Stellen hervorragende Bedingungen, um
sich zu vermehren.
Grundlage des Verfahrens sind industri-elle
Mikrowellen-Desinfektionskammern,
die durch ihre sechseckige Form eine be-sonders
gleichmäßige Verteilung der Mik-rowellen
sichern. In den Öfen können alle
für Mikrowellen transparenten Kunststoffe
wie PE, PP und PFTE desinfiziert wer-den.
Mit einem Innenraumvolumen von
4.200 Litern eignen sie sich auch für große
Transportcontainer bis 1.000 Liter.
Die Kammern arbeiten mit leistungsstar-ken
2,45 GHz-Magnetronen und sind
standardmäßig mit 24 kW, auf Wunsch
mit 36 kW Leistung erhältlich. Sie sind
industrietauglich in rostfreiem Edelstahl
ausgeführt und lassen sich einfach in vor-handene
Produktions-linien
integrieren – als
Batch-Version für die
Einzelbestückung oder
als kontinuierliche Lö-sung.
Eine weitere Metho-de,
wie Anlagen der
Fleischverarbeitung mit
neuen Technologien ef-fizient
gereinigt werden
können, präsentierte das
Fraunhofer-Institut für
Verfahrenstechnik und
Verpackung IVV im Mai
auf der IFFA in Frankfurt:
einen Reinigungsroboter
mit Simulationssoftware.
Listerien
Hygiene ist kein Stückwerk
Dass umfassende Hygiene kein Stück-werk
sein soll und darf, darauf verweist
Ralf Ohlmann, CEO des Luft- und Hygie-nefachinstituts
Just in Air sowie Vor-sitzender
der Bundesfachkommission
Lebensmittelsicherheit und Lebensmit-telhandel
des Bundesverbands für Wirt-schaftsförderung
und Außenwirtschaft
(BWA).
Das Lebensmittel Fleisch leidet unter
dem Druck des Einzelhandels wie auch
durch die Preiserwartung der Konsu-menten.
Was sind die Ursachen und
wie kann die Fleischwirtschaft dieses
Ungleichgewicht mit gezielten Lösun-gen
wieder in eine verlässliche Lebens-mittelsicherheit
bringen? Diesen Fragen
ging eine Studie in mehreren Verarbei-tungsbetrieben
von zwei Fachunterneh-men
unter Schirmherrschaft der BWA-Fachkommission
Lebensmittelsicherheit
und Lebensmittelhandel auf den Grund.
Betrachtet man die einzelnen Prozesse
Ralf Ohlmann
und die angrenzenden Bereiche als
eigenes System, ergeben sich schnell
Hinweise darauf,
• wo Keime auftreten und wie Keime
auch durch Klima begünstigt werden,
• über die Luft und durch Prozesswege
in das Produktionsumfeld und auf das
Produkt gelangen können,
• wie mit geeigneten Maßnahmen hygi-enische
Risiken schon bei der Entste-hung
lokal minimiert werden,
• welche Maßnahmen zu einer deut-lich
erhöhten Lebensmittelsicherheit
führen und Kosten nachhaltig senken.
Ergebnis: Nur wenn räumliche Gege-benheiten,
Herstellung, Betriebshygiene
und Mitarbeiterverhalten als gesamter,
abgestimmter Prozess betrachtet und
gehandhabt werden, ist nachhaltige
Lebensmittelsicherheit erreichbar. chb
12 6/2019
Fotos: Fraunhofer IVV, QS Qualität und Sicherheit