Unternehmen & Konzepte
Freundlichkeit im Umgang mit den Kunden und kompetente Beratung zeichnen Elmar Meyer und
seine Mitarbeiter aus. Zum Erfolg trägt auch die familiäre Atmosphäre im Betrieb bei.
Ausgesprochen modern ist das helle Ladendesign.
So stehen die großen Sortimentshinweise
in der Rewe-Kampagnenschrift auf
weißer Holzverkleidung. Dass regionale Produkte
in dem Markt eine große Rolle spielen,
ist ebenfalls schnell zu erkennen. In eigenen
Regalen, die mit dem gut sichtbaren Hinweis
„Aus Deiner Region“ gekennzeichnet sind,
oder mit Plakaten, die auf den Ursprung –
beispielsweise von der Landmetzgerei Dobroschke
– hinweisen, wird die besondere
Nähe zu lokalen Produzenten herausgestellt.
„Regionalität hat für meine Kunden einen
viel größeren Stellwert als beispielsweise
Bio“, hat Meyer festgestellt und seine Konsequenzen
gezogen. „Wir wollen ein Teil der
Region sein“, betont der Kaufmann. Auch
deshalb hat er sich entschlossen, in die Vorkassenzone
die Waldböckerheimer Bäckerei
auch der benachbarte Aldi sein, denn etliche,
die dort einkaufen, decken ihren Frischwarenbedarf
anschließend im Rewe-Markt.
Im Mittelpunkt der Bedienungstheken
steht ein Dry-Aged-Reifeschrank. „Das ist ein
Unterschied zu meinem ersten Markt. Als der
2011 eröffnet wurde, waren die Kunden noch
nicht bereit, den höheren Preis für diese
hochwertige Fleischspezialität zu bezahlen.
Das hat sich geändert, und deshalb haben wir
ihn im Thekenbereich integriert, und das Angebot
wird angenommen“, erzählt Meyer. Darüber
hinaus besteht die Rückwand aus weißen
Kacheln und Bildschirmen, die wohn-
zimmerhaft-dekorativ von Holzregalen umrahmt
sind, in denen Zusatzartikel präsentiert
werden. Statt des bekannten Claims
„Entdecken – Erleben – Genießen“ kann man
nun sehen, welche Sortiment in Bedienung
angeboten werden: Fleisch, Wurst und Käse.
Auf Energieeffizienz wurde beim Bau des nach dem „Green-Building-Konzept“ konstruierten Marktes
großer Wert gelegt. Das gilt insbesondere für die Kühlung der Wandregale.
Andrae zu integrieren, obwohl er mit der Bä- ckerei, mit der er in seinem ersten Markt zusammenarbeitet,
sehr zufrieden ist.
Das Herzstück des Marktes sind jedoch die
Bedienungstheken, die Meyer als „Bindegliede
zum Kunden“ bezeichnet. Die Freundlichkeit
und Fachkompetenz die man hier vermittle,
strahle auf den gesamten Markt ab,
betont er. Überdies sprechen die hohen Umsätze
mit den angebotenen Fleisch-, Wurst-
und Käseprodukten sowie der Heißen Theke
für die Relevanz des Services. Obwohl die
Länge mit insgesamt 16 Metern und die Sortimente
in beiden Märkten vergleichbar sind,
liefert die Bedienungstheke in Bad Münster
einen geringeren Umsatzbeitrag. „Das hängt
in erster Linie mit der Klientel zusammen.
Während es sich dort um einen typischen
Stadtmarkt mit etwas älteren Kunden handelt,
haben wir hier einen klassischen Landmarkt“,
erklärt er. Ein weiterer Grund dürfte
Deckenquadrate mit Lichtspots und die auf
Holzfüßen stehenden Bedienungstheken
runden das Bild ab.
Während es bei Fleisch und Wurst auch
Spezialitäten gibt, setzt Rewe Meyer beim
Käse noch auf das Standardsortiment. Allerdings
soll sich das in absehbarer Zeit ändern.
„Man muss den Kunden mit Aktionen an
Käse heranführen. Wenn der neue Markt
rund läuft, werden wir das angehen. Aber im
Moment sind wir mit der Integration von Lotto,
DHL und Internetbestellung beschäftigt“,
erklärt Meyer, der einen „kollegialen Führungsstil“
favorisiert. „Mir ist eine familiäre
Atmosphäre im Betrieb wichtig“, betont der
Arbeitgeber von insgesamt 80 Angestellten.
Aber auch auf Verlässlichkeit und Eigenverantwortung
legt er Wert. So gibt es in den
Märkten jeweils einen Filialleiter, der „recht
freie Hand hat“.
Ein Bild der evangelischen Kirche von Waldböckelheim
ziert die Tür zu den Arbeitsräumen und
unterstreicht die regionale Verbundenheit.
32 12/2019 F leisch-Marketing