Idyllisch gelegen und von weitem erkennbar liegt der zweite Rewe-Markt von Elmar Meyer
in der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Waldböckelheim.
Als Elmar Meyer im März 2011 seinen Markt eröffnete,
war er der erste selbstständige Rewe-Kaufmann in
Bad Kreuznach und Umgebung. Inzwischen sind sechs
Kaufleute seinem Beispiel gefolgt – und Meyer hat
sich den Wunsch eines zweiten Marktes erfüllt.
Unternehmen & Konzepte
Besondere Nähe zu
lokalen Produzenten
Bei der Entscheidung, einen neuen
1300 Quadratmeter großen Markt
im Bad Kreuznacher Stadtteil Bad
Münster zu eröffnen, spielten für Meyer die
heimatlichen Wurzeln eine besondere Rolle.
Das habe nach intensiver Prüfung der
Erfolgsaussichten den Ausschlag gegeben,
sagt der mittlerweile 61-Jährige.
Unterstützt wurde er bei der Realisierung
seines Vorhabens vom Handelskonzern
Rewe und seinem Partnerschaftsprogramm,
das einen Start in die Selbständigkeit mit
geringem Kapitaleinsatz ermöglicht. Denn
man gründet mit Rewe eine offene Handelsgesellschaft
(oHG), teilt dadurch das unternehmerische
Risiko und senkt die finanzielle
Einstiegsbarriere. Die Investitionen für
die Einrichtung des Supermarkts werden
vom Kaufmann langfristig abgezahlt. Darüber
hinaus kümmert sich die Rewe im Voraus
um die wichtigsten administrativen und
organisatorischen Details, damit sich der
Händler auf seinen Markt konzentrieren
kann. Damit der Neueinsteiger optimal auf
die Führung seines Unternehmens vorbereitet
ist, gibt es eine Einarbeitungszeit. Sie
ist obligatorisch, aber sehr individuell, weil
auf die Vorkenntnisse des Kandidaten eingegangen
wird.
Großer Erfahrungsschatz
Das war in diesem Fall besonders zweckmäßig,
da Meyer bereits als Selbstständiger
einschlägige Erfahrungen gesammelt
hatte. So dauerte die Vorbereitung nur
drei Monate. „Sie bestand aus diversen
Schulungen. Außerdem gewährten mir
andere selbstständige Kaufleuten intensiven
Einblick in ihre Praxis. Dadurch konnte
man einen guten Einblick in die zukünftige
Tätigkeit erlangen und sich bereits
ein Netzwerk für den späteren Austausch
aufbauen“, erinnert sich der Kaufmann.
Als größter Herausforderung stellte sich
die technische Einarbeitung heraus. „Es
war nicht einfach, die Rewe-Systeme zu
verstehen und mich dort einzuarbeiten“,
erklärt Meyer.
Aufgrund seines großen Erfahrungsschatzes,
den er sich seit 1978 in unterschiedlichen
Positionen im Handel angeeignet hatte,
wusste Meyer auch, dass die erste Zeit in einem
neuen Markt herausfordernd ist. Nicht
vorbereitet war er allerdings auf eine Pfefferspray
Attacke, die auf den Markt verübt wurde.
Die Ermittlungen ergaben später, dass es
sich um einen psychisch kranken Täter handelte,
der kein Motiv für die Attacke nennen
konnte. Der Schreck saß jedoch tief bei Kunden
und Mitarbeitern. „Es hat einige Zeit gedauert,
bis wir uns von dem Vorfall erholt
hatten. In so einem extremen Fall gilt es,
Ruhe zu bewahren und besonders den engen
Kontakt zu den Kunden zu halten“, erklärt
Meyer, dass ihm in dieser kritische Situation
seine Erfahrung und die Unterstützung von
Rewe geholfen haben.
So meisterte Meyer diese außergewöhnliche
Krise und fasste bald den Entschluss,
30 12/2019 F leisch-Marketing