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Bayerns
Best 50
Preisträger 2020
Um gute Tiernahrung her-zustellen
und diese trans-port-
und lagerfähig zu
bekommen, bauen Handwerk
und Industrie auf moderne Kon-servierungsverfahren.
Das Halt-barmachen
durch Autoklaven
gehört dabei seit Jahrzehnten zu
den etablierten Methoden. Für
die Pasteurisation oder Sterilisa-tion
von Tiernahrung kommen
Vollwasser- oder Berieselungsau-toklaven
zum Einsatz. Diese sind
so unterschiedlich wie ein Vollbad
oder eine heiße Dusche.
Das altbekannte Vollwasserverfahren
Vollwasserautoklaven haben eine lange Tradition in der Haltbarmachung
von Tiernahrung. Beim Vollwasserverfahren werden die Produkte mit
heißem Wasser umspült und dadurch sterilisiert oder pasteurisiert. Das
Wasser wird je nach Größe und Bauart des Autoklaven in einem separaten
Behälter erhitzt und anschließend in den Autoklaven eingeleitet, was dem
Produkt einen kurzen Hitzeschock verpasst. Bei kleineren Autoklaven wird
das Wasser auch direkt im Druckbehälter erhitzt, welcher zuvor mit den
Produkten beladen wurde.
Beide Wege führen zu Sterilisation oder Pasteurisation, haben jedoch
je nach Methode auch Nachteile. Durch den Hitzeschock gehen Vitamine,
Mineralien und Spurenelemente verloren. Oder durch den längeren Koch-prozess
bei der Erwärmung im Behälter kann das Produkt an Qualität und
Konsistenz einbüßen.
Das schonende Berieselungsverfahren
Um diesen Nachteilen der Haltbarmachung im Autoklaven entgegen zu
wirken, haben Hersteller wie Steriflow und Voss die Berieselungstechno-logie
für Autoklaven über die vergangenen Jahre hinweg optimiert und
bieten diese für kleine Handwerksbetriebe ebenso wie für große Industrie-unternehmen
an.
Bei der Berieselung wird das Prozesswasser während der gesamten Aufheiz-
und Haltephase außerhalb des Autoklaven durch einen Wärmetauscher
mit Dampf aufgeheizt und regnet wie in einer Dusche von oben über die
gesamte Länge gleichmäßig ab. Die exakt einstellbare Temperatur und der
präzise einstellbare Druck bringen dabei enorme Vorteile für die Qualität
des Endproduktes.
Die Körbe, in denen die Produkte platziert sind, sind so gestaltet, dass
das Wasser ungehindert ablaufen kann und sich kein Rückstau bildet. Ein
ausgeklügeltes Packschema und speziell entworfene Zwischenlagen sorgen
dafür, dass das Wasser auf jeder Ebene gleichmäßig über die Produkte
verteilt wird.
Eine Umwälzpumpe hält das Wasser ständig in einem Kreislauf, sodass
eine gleichmäßige und schonende Berieselung ermöglicht wird. Durch die
hohe Umwälzleistung der Prozesswasserpumpe (bis zu 40 m³ pro Stunde
und Korb) entsteht eine sehr gute Wärmeverteilung.
Anschließend wird das verwendete Prozesswasser durch den gleichen
Wärmetauscher, der das Wasser erwärmt hat, kontaktlos abgekühlt. Durch
dieses kontaktlose Aufheizen und Abkühlen wird gewährleistet, dass das
Prozesswasser nicht kontaminiert wird und somit wiederverwendet werden
kann.
Umweltfreundlich und effizient
„Durch das Berieselungsverfahren ist eine optimale Energieübertragung auf
das Produkt gegeben. Ob Dose, Glas oder Pouch, alle Verpackungsarten,
die im Vollwasser funktionieren, können für die Berieselung verwendet
werden.“, berichtet Philipp Meinecke, Technischer Geschäftsführer bei
Voss. Aufgrund dieser optimalen
Energieübertragung wird weniger
Energie benötigt, was neben den
Kosten vor allem auch die Ressour-cen
schont.
Ressourcenschonend ist gleichfalls
die vergleichbar zum Vollwasser-autoklaven
deutlich geringere
Menge an Prozesswasser, die ge-braucht
wird, ähnlich wie beim
Vergleich zwischen Wannenbad
und Dusche. Darüber hinaus kann
mit dem Einsatz eines Kühlwasser-managements
zusätzlich Energie
eingespart werden. Das Wasser aus
Zisternen, Kühltürmen und Brun-nen
kann eine weitere Quelle der Ressourcenschonung sein.
Da es in Berieselungsautoklaven nahezu keine beweglichen Teile gibt, sind
die Wartungskosten im Vergleich zu anderen Autoklaven niedriger. Durch
die nachhaltigen und umweltschonenden Verfahren werden ebenso die
Kosten für Brauchwasser und Energie verringert.
Flott und schonend
Ein wesentlicher Vorteil der Berieselung ist, dass die Produktionszyklen
kürzer ausfallen. Durch die schnellere Erhitzung und Abkühlung des Pro-zesswassers
können in kürzerer Zeit mehr Kochvorgänge durchgeführt
werden. Zudem kann die Wärmeverteilung durch Rotations- oder Horizon-talbewegung
optimiert werden, was die Sterilisierungs- oder Pasteurisie-
PET FOOD
TIERNAHRUNG
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