PREPACKING & VERPACKUNGSLÖSUNGEN • TOP-THEMA
Die Grafik zeigt die bessere Treibhausgas-Emissionen-Bilanz der Clipverschluss-Lösung im Vergleich zur Tiefziehverpackung für Aufschnitt.
Weniger Emissionen
Eine Studie vom Fraunhofer-Institut Umsicht zur Berechnung des
„Carbon Footprints“ von Verpackungslösungen für verschiedene Wurstverpackungen
stellt Clipverschluss-Lösungen ein gutes Zeugnis aus.
Umweltfreundliche Verpackungen
werden vor dem Hintergrund des
neuen deutschen Verpackungsgesetzes,
der Diskussion zu Meeresmüll,
Mikroplastik und des zirkulären Wirtschaftens
immer gefragter. Die Ergebnisse
zeigen, dass durch die Wahl der Verpackung
CO2-Emissionen eingespart werden.
Mithilfe von Ökobilanzierungen wird
der Carbon Footprint eines Produkts entlang
seines Lebenszyklus ermittelt und
ermöglicht eine Aussage über die Klimawirksamkeit.
Um zu ermitteln, wie umweltfreundlich
ihre Verpackungslösun-
gen sind, hat Poly-clip System das Fraunhofer
Institut für Umwelt-, Sicherheits-
und Energietechnik beauftragt, unterschiedliche
Verpackungen von Fleisch-
waren zu untersuchen und dazu Clipverschlusslösungen
mit Tray- und Tiefziehverpackungen
sowie Spritzgussbechern
für definierte Fleischwaren miteinander
zu vergleichen.
Nach der Studie erzeugen Clipverschluss
Lösungen bis zu 64 Prozent weniger
Treibhausgas-Emissionen als der
Spritzgussbecher und im Vergleich zur
Tiefziehverpackung für Aufschnitt sind es
sogar bis zu 81 Prozent weniger. „Wir hatten
erwartet, dass unsere Verpackungslösungen
Umweltvorteile haben. Durch die
Studie können wir diese erstmals für unsere
Kunden quantifizieren“, sagt Kristian
Blomqvist, Vice President Sales and Marketing
von Poly-clip System.
Ökologische Betrachtung
Um den Carbon Footprint zu ermitteln,
wurde die Gewinnung der Rohstoffe – beispielsweise
Erdöl – bis hin zur fertigen
Verpackungslösung in der ökologischen
Betrachtung inklusive der Entsorgung
der Verpackung berücksichtigt. Verglichen
wurden die Verpackungslösungen basierend
auf einer Vergleichseinheit. Dazu
wurden sowohl für die Streichwurst als
auch für den Aufschnitt die Verpackung
von 150 Gramm angenommen. Grundlage
der Berechnung waren dabei Gewicht, Materialien
und Herstellungsverfahren der
Verpackungslösungen. Die Analyse der
Materialien erfolgte per Infrarotspektroskopie
und die Herstellungsverfahren der
Verpackungskunststoffe wurde mithilfe
kommerzieller Ökobilanzdatenbanken abgebildet.
„Für Aufschnitt kann bei Verwendung
der Clipverschluss-Lösung im Vergleich zu
Tiefziehverpackungen etwa 0,05 Kilogramm
CO2-Äquivalente eingespart werden.
Hochgerechnet auf den Verzehr von
Aufschnitt in Deutschland ergibt das eine
Einsparung von 4090 Tonnen CO2-Äquivalente
pro Jahr und entspricht etwa 30.000
gefahrenen Auto-Kilometern«, sagt Nils
Thonemann aus der Abteilung Nachhaltigkeits
und Ressourcenmanagement des
Fraunhofer-Instituts. Im Fall der Verpackung
von Streichwurst würden bei Nutzung
der Clipverschluss-Lösung bis zu 0,04
Kilogramm CO2-Äquivalente pro Vergleichseinheit
und 3270 Tonnen CO2-Äquivalente
bezogen auf den deutschen Gesamtkonsum
an Streichwurst pro Jahr
eingespart, erklärt er.
9/2019 Fleisch-Marketing 29