TOP-THEMA • PREPACKING & VERPACKUNGSLÖSUNGEN
Mehrweg an
der Frischetheke
Der Einkauf mit Mehrweg-
behältern an den Frischetheken
findet immer mehr Anhänger.
Bei Real können Kunden jetzt
in fast allen Filialen „unver-
packte“ Frische genießen.
Seit September 2018 haben Real-Kunden
die Möglichkeit, Lebensmittel in
ausgewählten Märkten in selbst mitgebrachte
Mehrwegbehälter an den Frischetheken
verpacken zu lassen. „Frische unverpackt“
heißt das Konzept, mit dem ein
wichtiger Beitrag zur Vermeidung von Plastikabfällen
geleistet werden soll. Im August
wurde das Mehrwegkonzept nun auf das
Bundesgebiet ausgeweitet. Jetzt können sich
Kunden in nahezu allen Märkten Wurst-,
Käse- und Fleischwaren in eigene Behälter
verpacken lassen. Darüber hinaus besteht
die Option, in den Real-Märkten, in denen
heiße Getränke angeboten werden, diese in
selbst mitgebrachte Mehrwegbecher abzufüllen.
„Nachhaltigkeit ist für Real eine Haltung“,
erklärt Patrick Müller-Sarmiento, CEO
der Metro-Tochter. „Dazu gehört auch, bei
Verpackungsmaterialien auf Plastikabfälle so
weit wie möglich zu verzichten. Unsere Entscheidung,
den Einkauf mit Mehrwegbehältern
an den Bedientheken zu ermöglichen,
lag für uns daher auf der Hand.“
Um hygienische Risiken den gesetzlichen
Vorgaben entsprechend vollständig zu vermeiden,
wurde ein einfacher, jedoch effektiver
Ablauf eingeführt, der von den zuständigen
Behörden abgesegnet wurde. Der Kunde
stellt hierfür seinen Mehrwegbehälter geöffnet
auf ein gesondertes Tablett, das als Hygienebarriere
dient. Ist das Gefäß augenscheinlich
sauber, nimmt der Mitarbeiter das
Tablett über die Theke, tariert das Gewicht
von Tablett und Behälter aus und legt die
Ware hinein. Die Dose wird mit dem Waagenbon
Käse, Wurst oder Fleisch verpackt Real nun an fast allen Standorten auch in mitgebrachten Behältern.
versehen, und der Mitarbeiter reicht die
Bestellung wieder auf dem Tablett über die
Theke zurück an den Kunden. Der Behälter
des Kunden kommt dadurch zu keinem Zeitpunkt
mit der Theke in Berührung. Als weitere
Maßnahme dürfen die Behälter nicht innerhalb
der verschiedenen Frischetheken
weiter gereicht werden. Zudem dürfen Lebensmittel,
die sich gegenseitig beeinflussen
können, nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch
in eine Mehrwegdose gefüllt werden.
Auch andere Händler testen den Verpackungsverzicht
an ihren Bedientheken – beispielsweise
Edeka. Bei dem System, das in
Kooperation mit dem Nachhaltigkeitspartner
WWF gestartet wurde, erhält der Kunde
die Mehrwegdose zusammen mit seiner
Ware an der Theke und bezahlt beides an der
Kasse. Beim nächsten Besuch bringt er seine
Dose wieder mit und gibt sie über eine Sammelbox
in den Mehrwegkreislauf. Bio Company
senkt den Verpackungsverbrauch ebenfalls.
Nachdem die Berliner Supermarktkette
im September vergangenen Jahres in vier Filialen
den Kunden ermöglicht hatte, mit eigenen
Boxen an den Theken einzukaufen, entschloss
sich der Biohändler, alle Filialen
schrittweise umzustellen. Als Problem stellte
sich dabei die unterschiedlich strenge Auslegung
einzelner Bezirke hinsichtlich der gesetzlichen
Hygienevorschriften heraus.
Stabil und hygienisch
Unter dem Motto „Befüllen statt Verhüllen
und Vermüllen“ hat das Bergkirchener
Unternehmen Pricoplex ein spezielles Bedientablett
für den verpackungsfreien Verkauf
an der Theke entwickelt. Damit bekommt
das Personal ein einfaches, prak-
tisches und formschönes Tool an die Hand,
um dem Kundenwunsch nach Verzicht auf
Wegwerfverpackung zu entsprechen.
Durch das hochwertige Material Symbioplex
sind Hygiene und Stabilität garantiert,
denn es ist bruch- und schlagfest,
spülmaschinengeeignet, temperaturstabil
sowie gewürz- und marinadenbeständig.
26 9/2019 F leisch-Marketing