MEATing-Point
n Schwache Konjunktur in der Ernährungsindustrie
Im aktuellen Konjunkturbericht hat die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie
(BVE) Daten und Fakten zur wirtschaftlichen Lage und Entwicklung der Branche
im vierten Quartal 2018 und ersten Quartal 2019 veröffentlicht. Danach erzielte
die Ernährungsindustrie im vierten Quartal 2018 einen Umsatz von 46,2 Milliarden
Euro, davon etwa 14,9 Milliarden im Exportgeschäft. Im Vorjahresvergleich bedeutet
das einen Rückgang des Umsatzvolumens um 1,1 Prozent im Gesamtumsatz und um
3,6 Prozent im Export. Im ersten Quartal 2019 konnte diese Entwicklung teilweise
wieder ausgeglichen werden. Insgesamt wurde ein Umsatz von 43,8 Milliarden Euro
erwirtschaftet, mit einem Exportanteil von 14,8 Milliarden. Damit stiegen der Gesamtumsatz
um 0,5 Prozent und der Exportumsatz um 2,3 Prozent im Vorjahresvergleich.
Damit zeigt sich die Konjunktur in der Ernährungsindustrie nach wie vor schwach.
n Netto listet alternativen
Burger für Frischeregal ein
Nach einer Aktion Anfang Juli, bei dem die Kunden
den fleischlosen Beyond Meat Burger in
allen Filialen bundesweit kaufen konnten, bestückt
Netto Marken-Discount seine SB-Frischeregale
nun dauerhaft mit dem Beyond
Meat Burger. Allerdings ist die Fleischalterna-
tive vorerst nicht in allen deutschen Netto-Filialen
zu haben, sondern nur in Nordrhein-Westfalen
und dem nördlichen Rheinland-Pfalz. Da-
mit ist Netto nach eignen Angaben bislang der
einzige Händler in Deutschland, der den USTrend
Burger dauerhaft im SB-Frischeregal
anbietet. Je nach Warenverfügbarkeit und
Kundennachfrage will die Edeka-Tochter die
Patties künftig auch in weiteren Regionen anbieten.
n Fleischerzeugung im
ersten Halbjahr gesunken
In den ersten sechs Monaten 2019 wurden in
den gewerblichen Schlachtbetrieben in
Deutschland 29,4 Millionen Schweine, Rinder,
Schafe, Ziegen und Pferde geschlachtet. Einschließlich
des Geflügels produzierten die
Schlachtbetriebe 3,9 Millionen Tonnen Fleisch.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
weiter mitteilt, nahm die Fleischerzeugung damit
im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018
Produkt durch einen Influencer geändert. Genauso
viele geben an, dass sie ein Produkt
gekauft haben, weil es von einem Influencer
benutzt wurde. Mit steigendem Alter sinkt die
Anfälligkeit für Influencer. So sind es bei den
35- bis 44-Jährigen nur 16 Prozent, die ihre
Meinung schon einmal geändert oder ein
Produkt gekauft haben. Bei den ältesten Befragten
sinkt der Anteil auf 5 Prozent.
n Bekanntheitsgrad der
Initiative Tierwohl nimmt zu
Eine repräsentative Forsa-Umfrage ergab,
dass die Deutschen die Initiative Tierwohl
(ITW) unterstützen, aber ein Defizit bei Gastronomie
und Gemeinschaftsverpflegung vermuten.
Laut der Umfrage, die im Juli durchgeführt
wurde, finden 94 Prozent das ITW-
Konzept gut beziehungsweise sehr gut. Das
ITW-Produktsiegel, das besagt, dass das jeweilige
Produkt nur Fleisch von teilnehmenden
Betrieben der Initiative Tierwohl enthält, haben
28 Prozent der Verbraucher bewusst auf Verpackungen
wahrgenommen – eine Steigerung
von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei
der Großgastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
nehmen die deutschen Verbraucher
dagegen ein mangelndes Engagement beim
Tierwohl an. So sind 78 Prozent davon überzeugt,
dass die Betriebe dieser Branchen das
Tierwohl nicht genug berücksichtigen. 89 Prozent
wünschen sich auch hier eine Kennzeichnung
wie die Haltungsform-Kennzeichnung
des Lebensmitteleinzelhandels.
n Mehr US-Rindfleisch zollfrei
für die Europäische Union
Rindfleischproduzenten aus den USA bekommen
einen besseren Zugang zum Markt der
Europäischen Union. Ein Teil des EU-Einfuhrkontingents
für hormonfreies Rindfleisch soll nach
einem Abkommen, das jetzt unterzeichnet
wurde, für die USA reserviert werden. Die
amerikanische Regierung schätzt, dass der
Wert der zollfreien Rindfleischexporte dank
des Abkommens im Laufe der nächsten sieben
Jahre von etwa 150 auf etwa 420 Millionen
US-Dollar, also etwa 377 Millionen Euro,
ansteigen wird. Laut der EU-Kommission soll
die Quote für US-Rindfleisch schrittweise innerhalb
von sieben Jahren auf bis zu 35.000
Tonnen erhöht werden und im ersten Jahr bei
18.500 Tonnen liegen. Nur noch 10.000 Tonnen
würden dann aus anderen wichtigen Lieferländern
kommen – beispielsweise Argentinien
und Uruguay.
um rund 2,6 Prozent beziehungsweise
102.700 Tonnen ab. Die aus gewerblichen
Schlachtungen erzeugte Schweinefleischmenge
war mit 2,6 Millionen Tonnen um 3,7 Prozent
niedriger als im Vorjahreszeitraum. Mit
27,2 Millionen Schweinen wurden 1,2 Millionen
Tiere weniger geschlachtet (minus 4,3 Prozent).
Die gewerblichen Rinderschlachtungen
beliefen sich auf 1,6 Millionen Tiere und nahmen
somit um 1,3 Prozent ab. Durch höhere
Schlachtgewichte stieg die erzeugte Rindfleischmenge
aber um 0,7 Prozent auf
543.300 Tonnen. Es wurden rund 786.800
Tonnen Geflügelfleisch produziert. Dies entspricht
einem Rückgang um 0,7 Prozent im
Vergleich zum ersten Halbjahr 2018.
n Kritische Einstellung
zu Einfluss von Influencern
Influencer scheinen eine immer höhere Relevanz
zu erlangen. Die Deutschen sehen diese
Entwicklung jedoch kritisch, wie eine Studie
des Marktforschungsinstituts You Gov in Zusammenarbeit
mit Statista zeigt. Danach finden
zwei von drei Befragten (60 Prozent),
dass Influencer einen zu großen Einfluss haben.
Trotzdem beziehen die jüngsten Befragten
(18 bis 24 Jahre) Internet-Stars in ihre
Entscheidungen ein. 42 Prozent haben schon
einmal ihre Meinung zu einem Thema oder
10 9/2019 F leisch-Marketing