MOBILITÄT
DER ZUKUNFT
Digitalisierung, Vernetzung, automatisiertes Fahren und
alternative Antriebe sind die Hauptthemen bei der
67. IAA Nutzfahrzeuge von 20. bis 27. September 2018 in Hannover.
Veranstaltet wird die Fachmesse vom Ver-band
der Automobilindustrie (VDA).
VDA-Präsident Bernhard Mattes: „Di-gitalisierung
im Verkehr eröffnet ganz neue
Möglichkeiten, Mobilität in städtischen Bal-lungsräumen
und darüber hinaus flüssiger
und effizienter zu gestalten. Das senkt
die Emissionen. Vor allem bringen Digi-talisierung,
Vernetzung und automati-siertes
Fahren einen Quantensprung
bei der Verkehrssicherheit.“
E-Fahren selbst erfahren
Zudem könne Digitalisierung einen Beitrag leis-ten,
verschiedene Verkehrsträger in Transport-
und Logistikketten noch besser zu vernetzen.
Die Elektromobilität sei ebenfalls prägend für
die IAA, betonte Mattes. Bei Transportern und
Stadtbussen sowie im Verteilverkehr mit bat-terie-
elektrischen Fahrzeugen bis zu 26 t gebe
es hierfür viele Einsatzmöglichkeiten. Die
„Für die Nutzfahrzeugmärkte ist der Ausblick auf das Gesamtjahr 2018 weitgehend
positiv, zumal die Weltkonjunktur robust ist. Keiner wird dabei die Risiken übersehen.
Dazu gehören auch die Auswirkungen eines Brexit. Es droht in wichtigen Regionen
eine Politik der Abschottung und des Protektionismus. Umso mehr müssen wir weiter
auf freien und fairen Handel setzen.“ Bernhard Mattes, VDA-Präsident
IAA werde den Besuchern daher auch
Gelegenheit geben, Elektromobilität auf einer
Teststrecke selbst zu erfahren. Allerdings dürf-ten
die Chancen nicht übersehen werden, die
etwa Erdgas für besonders umwelt-freundliche
Verkehre biete, gera-de
in Ballungsräumen.
„E-Fuels aus erneuerbarem
Strom eröffnen auch für Lkw
die Perspektive eines CO2-
neutralen Einsatzes. Außer-dem
wirken sie nicht nur
auf neu zugelassene Fahr-zeuge,
sondern auf den
gesamten Bestand. Das
bringt erhebliche CO2-Reduk-tionen.“
Es seien bereits enorme Fort-schritte
bei der Reduzierung
von Kraftstoffverbrauch und CO2-
Ausstoß erzielt worden: „Seit dem
Jahr 2000 sind die CO2-Emissionen
des Straßengüterverkehrs in Deutsch-land
– trotz Verkehrswachstums – um 8 %
zurückgegangen, die Emissionen pro Tonnen-kilometer
sogar um 35 %.“
Ziele für Grenzwerte unrealistisch
Kritisch wertete der VDA-Präsident den Vor-schlag
der EU-Kommission für eine erstmalige
CO2-Regulierung bei schweren Nutzfahrzeu-gen:
„Die Industrie unterstützt eine realistische
Regulierung grundsätzlich. Der Vorschlag der
Kommission lässt jedoch Maß und Mitte ver-missen.“
Die EU-Kommission schlage Ziele für
die CO2-Minderung von 15 % bis 2025 und
30 % bis 2030 vor. Diese seien etwa doppelt so
hoch wie das, was die Industrie für schon sehr
ambitioniert, aber immer noch für machbar
halte. „Zudem sind die Strafzahlungen bei Ziel-verfehlungen
extrem hoch und nahezu willkür-lich
gewählt“, betont Bernhard Mattes.
„Kritisch sehen wir ebenfalls, was die EU-Kommission
für die CO2–Flottengrenzwerte
von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen vorge-schlagen
hat. Ein Ziel von minus 30 % bis 2030
sei schon für Pkw‘s „sehr ehrgeizig“, für leich-te
Nutzfahrzeuge sei dieser Wert „nicht mehr
realistisch“, sagte Bernhard Mattes. Und er
46 4 / 2018
Fotos: VDA
IAA NUTZFAHRZEUGE
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