aber auch auf gut aromatisierte
Granulate zu.
Beim Verzehr von rohem Fleisch
wird angenommen, dass der pH-Wert
des Hundemagens niedriger
ist als beim Menschen und der
Hund so vor Krankheitserregern aus
der Nahrung geschützt ist. Aber al-les
hat seine Grenzen und bei stark
kontaminiertem Fleisch besteht die
Gefahr einer Intoxikation. Bekannt
ist der Fall, bei dem Fleisch verkauft
wurde, das aufgrund einer unter-brochenen
Kühlkette mit Clostri-dium
sordelli verdorben war und
nach dessen Verzehr drei Retriever-
Welpen sterben mussten.
„Bequemere“ Züchter verwenden
Granulate oder Dosen als Grund-futter.
Sind sie von guter Qualität,
Die BARF-Enthusiasten versuchen, das ursprüngliche Futter des Wolfes
für ihre Hunde zuzubereiten – kein leichtes Unterfangen.
The BARF enthusiasts try to prepare the original food of the wolf for
their dogs - not the easiest task.
enthalten sie alle Nährstoffe im optimalen Ver-hältnis.
Eine gesunde Ernährung ist gewähr-leistet
und den Hunden schmeckt es. Auch die
Werbung eines renommierten tschechischen
Herstellers mit „Nutrition Prävention“ ist wahr.
Dies gilt indes nicht immer für superbillige
Supermarktprodukte, deren Preis und Nähr-stoffgehalt
durch den Zusatz von Ballast
gesenkt wird.
Konserven: Das ist drin
Der wichtigste Rohstoff ist natürlich Fleisch,
dazu kommen Knochen (Reste nach der Tren-nung),
Fleischseparat, Gemüse, verschiedene
Vormischungen mit Mineralien, Vitaminen und
anderen wertvolle Komponenten, Lachsöl usw.
Einige enthalten Getreide, andere nicht (grain-free).
Aus den einzelnen Komponenten wird ein
Fleischbrät hergestellt, das entweder als Pastete
das gesamte Volumen der Dose ausfüllt, oder
man stellt sogenannte Chunks (Brocken) her.
Hier schweben die gekochten Würfel aus Brät
und Knochenstückchen im Saft in der Dose. Die
zweite Variante ist anspruchsvoller und teurer.
Als Verpackungen finden wir in der Regel Blech-dosen
aus Stahl oder Aluminium, Plastikkapseln
(vor allem für Minihunde, z. B. Chihuahua oder
Yorkshire). Zunehmend gibt es Würste (Kaliber
60 mm oder mehr) in Plastikdärmen für Hun-de.
Die Chunks werden durch Extrudieren der
Grundmasse auf ein erhitztes Stahlband in Form
einer endlosen Schlange bzw. eines Prismas, das
durch den Tunnel führt, hergestellt, wobei die-se
Masse über die Denaturierungstemperatur
(ca. 60 °C) erhitzt wird. Das Brät festigt sich da-bei
und am Ende wird es mit einem Querschnei-der
in Würfel oder kurze Prismen geschnitten.
Haltbar machen
Oft werden aus ästhetischen Gründen unter-schiedlich
gefärbte (helle, dunkle, rote) Würfel
miteinander vermischt. Nach dem Einfüllen der
Verpackung werden sie in heißer Lake erhitzt
und verschlossen. Im Falle von Pastete ist die
Produktion einfacher. Hier wird nur eingefüllt
und verschlossen.
Ein wichtiger Herstellungsschritt ist die Sterili-sation.
Sie unterscheidet sich nicht generell von
der Sterilisation von Konserven für den Men-schen.
Allerdings gibt es hier einen Unterschied.
Zu den Rohmaterialien für die Tierkonserve ge-hören
nicht nur reiner Muskel, sondern auch
stärker kontaminierte Stoffe. Einige Dosen –
insbesondere für Katzen – enthalten einen Ver-dauungstrakt,
einschließlich Inhalt. Dieses stark
verunreinigte Ausgangsmaterial entspricht den
Esswünschen der vierbeinigen Verbraucher.
Die sterilisierende Dosis muss daher für Tierkon-serven
in der Regel deutlich höher sein. Für be-stimmte
Rezepturen kann der Wert Fo = 20 min
aber auch Fo = 30 min oder mehr betragen. Um
solche Effekte zu erzielen, ist auch die Sterilisa-tionstemperatur
im Autoklaven deutlich höher,
etwa 130 °C oder mehr, bzw. ein entsprechend
höherer Druck einzustellen.
Die folgenden Prozessschritte Kühlbetrieb, Ge-gendruck,
Etikettierung, Prüfung Thermostat,
Lagerung usw. entsprechen den für das Herstel-len
der Konservendosen für Menschen.
Nährstoffreiche Granulate
Granulate enthalten aufgrund des geringen
Wassergehalts eine hohe Konzentration von
Nährstoffen. Granulate können direkt im tro-ckenen
Zustand verzehrt werden. Eine Vorbe-feuchtung
oder Aromatisierung ist möglich,
z. B. mit Lachsöl oder rohem Ei. Der Rohstoff
ist Fleisch (Lamm, Huhn, Kaninchen, Rind, Wild,
Lachs), dazu kommen weitere Komponenten in
unterschiedlichen Anteilen. Zu diesen gehören
meist Geflügelfett, Lachsöl, Kartoffeln, Reis,
Bierhefe, Krustentiere, Knorpel, getrocknete
Äpfel, getrocknete Zuckerrübenschnitzel, Cel-lulose,
Obst- und Kräuterextrakte, Yucca, Inulin,
Milchdistel (Silybum marianum) usw. Bei guter
Qualität beträgt der Proteingehalt eines sol-chen
Granulats 25 % und mehr. Der Gehalt an
Wasser beträgt bis zu 10 %, der von Cal-cium
etwa 1,5 %. Dazu kommen
Vitamine und Mineralstoffe. Zum
Herstellen des Granulats wird die
Grundmasse vorgewärmt und unter
Hochdruck extrudiert. Nach dem Ab-kühlen
erfolgt das Verpacken in sauer-
stofffreier Atmosphäre. Dazu dienen
Beutel verschiedener Formen aus sau-erstoffundurchlässigem
Material. Diese
können bei Raumtemperatur gelagert
werden und sind oft wiederverschließ-bar.
Die verfügbaren Größen sind an
der Tiergröße ausgerichtet und gehen
von einem bis 20 kg. Es gibt Unter-schiede
in Preis und Qualität – ein nied-riger
Preis ist meist keine gute Wahl.
Fazit
Es liegt am Tierhalter bzw. -züchter,
welche Art der Ernährung und welches
Produkt er wählt. Die große Anzahl von qualita-tiv
hochwertigem Futter auf dem Markt zeigt,
dass Tierfutter eine lukrative Ware ist.
Prof. Petr Pipek & Dr. Heinz Schleusener
Continued from page 36
corresponds very well to a balanced diet and
the needs of the animal. The same applies to
granulates, which account for a considerable
proportion of feed sales.
The right balance
As already mentioned, our (domestic) dog is
a subspecies of the wolf (Canis lupus), which is
a predator. During its development and coex-istence
with humans over thousands of years,
its diet has also changed. In order to ensure
the supply of energy, a balanced ratio of full
proteins, minerals (especially calcium), vitamins,
dietary fibres and rarely occurring nutrients is
necessary. But also fats, collagen, chondroin
and other components, which are necessary
for a good development of the joints, must be
contained in the food.
For this reason, professional dog breeders today
work together with dog dieticians. They make
sure that the substances mentioned are in the
correct proportion in the feed. This also takes
into account the different needs of each animal
at different stages of life (from puppy to senior,
pregnant and lactating ferries) and the perfor-mance
expected by the animal.
BARF is considered by many to be the best
nutritional method. The animals get everything
fresh and in its original composition, while
some components are lost in the technological
process of manufacturing cans or granules.
However, a high degree of knowledge is
required for correct preparation and the effort,
including the financial costs, is high. There is no
doubt that the food prepared in this way tastes
good to the dog. However, this also applies to
well flavoured granulates.
TIERFUTTER
38 4 / 2018 PET FOOD
Foto: Colourbox.de