Der Trend zur Ganzkörper-verhüllung
trug stark dazu
bei. Auch im Bereich Verpa-ckung
bewegt sich einiges,
wobei Nachhaltigkeit und
bessere Produktinszenierung
eine größere Rolle spielen
und sich vor allem größere
Hersteller zunehmend über
die reine Produktqualität hi-naus
differenzieren. Bei den
Gewürzmischungen, die wir
in Kooperation mit Kunden entwickeln, steigt
das Angebotsspektrum ebenso.
Wie bestellen die Kunden?
Im Hauptgeschäft beträgt das Verhältnis der
Bestellungen online zu Telefon 60:40, wobei
im Bereich online 30 % per Mail erfolgen,
10 % per Mail/Fax-Kombi. Wir entwickeln
gerade
einen Online-Shop für den Mittelstand
und die Industrie, der bald fertig ist.
Wie schätzen Sie Entwicklungen im Online-
Handel ein?
Insgesamt sehe ich diesen Trend positiv. Man
muss das immer unter dem Aspekt der gesamten
Wertschöpfungskette betrachten. Am Schluss
sollte der Mehrwert für den Kunden im Fokus
stehen. Virtuelles Bestandsmanagement
ist hier ein wichtiges Schlagwort.
Wie gelangen Ihre Produkte zu den
Kunden?
Kunden im Umkreis von 250 km be-liefern
wir mit zehn LKWs aus unse-rem
eigenen Fuhrpark. Diese haben
einen festen Liefertag und -rhythmus,
z. B. jeden Mittwoch. Sie können bis
17.30 Uhr am Tag Waren bestellen, die
am nächsten Tag geliefert werden. Für
bundesweite Bestellungen arbeiten wir mit der
Spedition Dachser zusammen.
Sie übernehmen auch die Dokumentation von
Artikeln bzw. Produkten?
Ja, das ist sehr wichtig. Grundsätzlich bieten wir
für alle Artikel Ursprungszeugnisse. Dann gibt
es noch kundenindividuelle Konformitätserklä-rungen,
d. h. was Kunden für ihre eigene Qua-litätssicherung
über die von uns dargestellten
Informationen noch benötigen. Dies kann man
oft noch effizienter gestalten.
Wie spiegelte sich der Trend zu Fleischersatzpro-dukten
bei Ihnen wider?
Wir hatten schon immer Kunden, die vegane
oder Fleischersatzprodukte im kleineren Rah-men
hergestellt haben. Den Bedarf konnten
wir also gut bedienen, da es dabei die glei-chen
Produktionsbedingungen wie bei Fleischprodukten
gibt – nur dass Sojaeiweiß oder ein
anderes Eiweißsubstitut dazugegeben werden.
Unser Sortiment mussten wir dadurch nicht
ändern. Durch den Erfolg von Rügenwalder
Mühle entwickelten auch andere regionale
Hersteller ähnliche Produkte. Fleischersatzpro-dukte
werden ein Bestandteil im Lebensmit-telangebot
bleiben, wahrscheinlich sogar auf
höherem Niveau.
Welche Trends werden Ihrer Meinung nach die
Zukunft prägen?
Die Handelslandschaft wird sich weiter verändern.
Auch im Großhandel wird es Konsolidierungen
geben. Zudem werden die Themen
Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Wertschätzung
und Tierschutz im europäischen
Raum eine noch größere Rolle spielen. Dies
hat Herausforderungen für alle Unternehmen
der Wertschöpfungskette zur Folge und man
muss ein ganz anderes Leistungsspektrum bie-ten.
Auf globaler Ebene gilt es, noch sinnvoller
zusammenzuarbeiten und Handelshemmnisse
abzubauen. mth
Vielen Dank für das Gespräch!
www.ehlert-gmbh.de
Philipp Ehlert
INTERVIEW
LOGISTIK
Fotos: Ehlert
RS 650 von RISCO: Das neue Füllsystem für große Fleischstücke