hafte Hersteller produziert. Hier ist
Beier vor allem gefragt, wenn es
um Produkte aus den Bereichen
Bio, Baby oder Nachhaltigkeit geht.
Gefährliche Fremdstoffe
Doch wo Naturprodukte verarbei-tet
werden, besteht auch immer
die Gefahr, dass Kontaminationen
die Produktion heimsuchen. Die
Waffelfabrik z. B. bezieht etwa
3.000 t Früchte pro Jahr: „Es ist ein
normaler Vorgang bei der Ernte,
dass Steine, Metallteilchen oder
Schrotkugeln von Jägern in die
Rohware gelangen“, weiß Markus
Beier. Auch die Schalen von Nüssen
sind eine nicht auszuschließende
Gefahrenquelle in der Rohware.
So stellte sich die Frage, wie man
den Schutz des Endverbrauchers
weiter verbessern kann. Prinzipiell
wäre der Einsatz zweier etablierter
Verfahren zur Untersuchung der
Endprodukte möglich, der Rönt-geninspektion
sowie der indukti-ven
Metalldetektion.
Vielseitige Röntgeninspektion
Die Röntgendetektion ist ein
bildgebendes Verfahren. Mittels
Diodenanordnung im Empfänger
und einer Rechnereinheit wird die
vom Röntgengenerator erzeugte
Strahlung in ein Bild umgewandelt.
Das zu untersuchende Produkt
blockiert einen Teil der Strahlung,
und wird damit in verschiedenen
Grautönen angezeigt. Steigende
Dichte, Dicke und atomare Masse
verstärken diesen Effekt; das Bild
wird immer dunkler.
Diverse Kontaminationen, z. B. die
meisten Metalle, Glas, hochdichte
Kunststoffe oder Steine, besitzen
eine hohe Dichte und atoma-re
Masse. Darum heben sie sich,
selbst bei relativ geringer Dicke,
deutlich vom umgebenden Pro-dukt
ab, und können gut erkannt
werden. Problematisch sind jedoch
sehr dünne metallische Verunrei-nigungen,
wie feine Abscherun-gen
oder metallisierte Folien. Wird
nicht genug Strahlung absorbiert,
ist die Kontamination für die bild-verarbeitenden
Algorithmen des
Scanners unsichtbar.
Bewährte Metalldetektoren
Metalldetektoren, die nach dem
sogenannten Balanced-Coil-Prinzip
arbeiten, untersuchen Produkte
mittels eines wechselnd gepolten
Magnetfeldes, das in den Emp-fängerwicklungen
der Spule eine
Spannung induziert. Sie erkennen
nur metallische Verunreinigungen
auf Basis von elektrischer Leitfähig-keit
und magnetischer Durchdring-barkeit.
Auch Kontaminanten mit
geringer Dicke oder Dichte können
hier gut erkannt werden. Jedoch
bedingen auch dünn metallisierte
Verpackungskomponenten im Um-kehrschluss
eine Verringerung der
generellen Detektionsleistung.
Speziell bei den gut zu untersu-chenden
Produkten von Beier ist
die Erkennungsgenauigkeit des
Metalldetektors im Bereich der Ei-sen-
sowie der Aluminiumteile bes-ser
als die Ergebnisse des Röntgen-scanners.
Schwieriger wird es bei
der Verwendung von metallisier-
ten Verpackungskomponenten. Bei
diesen Produkten ist der Röntgen-scanner
auch im Bereich der Metal-le
fast immer überlegen.
Der Königsweg
Durch die vielfältigen, unvermeid-baren
Gefahrenquellen die aus
den Rohstoffen resultieren, blieb
nach HACCP-konformer Risikobe-wertung
im Prinzip nur die Rönt-gentechnologie
als angemessenes
Werkzeug der Fremdkörperkon-trolle.
Diese erkennt die größte
Bandbreite an Kontaminationen im
fertigen Produkt. Außerdem bie-tet
die Technologie noch weitere
Werkzeuge der Qualitätssicherung,
wie Zählfunktionen oder Bruch-kontrolle.
Nach dieser Festlegung musste
ein passender Partner gefunden
werden. „Die Entscheidung fiel zu
Gunsten der easyScope Röntgenin-spektionssysteme
von Mesutronic.
Die Gerätebauer lieferten einen
optimalen Kompromiss aus Bedie-nerfreundlichkeit
und Erkennungs-genauigkeit;
Projektierung und
Inbetriebnahme verliefen reibungs-los“,
berichtet Alexander Beier
(45), technischer Geschäftsführer
bei Beier. Um die Verbraucher best-möglich
zu schützen, entschieden
sich die Süßwarenproduzenten,
nicht nur in moderne Röntgen-systeme
zu investieren, sondern
beide Verfahren zu kombinieren.
An allen Linien wurden zusätzlich
Metron 07 CI Tunnelmetalldetek-toren
eingebaut.
600 Riegel pro Minute
Die Metallerkennungssysteme sind
die Spezialisten für alle Arten me-tallischer
Kontaminationen. Sie
entfernen im ersten Schritt be-reits
weitestgehend alle Riegel, die
mit Schrotkugeln, Abscherungen,
Drahtstücken etc. belastet sind. Die
Röntgensysteme sind im Gegenzug
speziell optimiert für nichtmetalli-sche
Kontaminationen wie Steine,
Schalenstücke oder Glasbruch.
Außerdem verbessern sie die De-tektionsleistung
bei Produkten mit
and x-ray scanners are utilised to
check around one million cereal
bars per week, before these are
stocked on shop shelves.
There is an aromatic scent in the
air of the production hall: Up to
100 different raw materials, such
as dried fruit, nuts or cereals are
added to the cereal bars. “In order
to ensure that our end consumers
only have access to clean products,
we have taken precautions by way
of a double safety system,” says
Markus Beier (43), Commercial
Managing Director of Otto Waffel-fabrik
GmbH, which applies strict
criteria in terms of the respective
Markus Beier mit vom Röntgen-scanner
binnen sechs Monaten
erkannten Fremdkörpern. /
Markus Beier with contaminants
(stones) identified by x-ray scan-ners
over a period of 6 months.
Doppelte Sicherheit: Alexander
Beier prüft die installierten
Anlagen von Mesutronic. /
Double safety at the line:
Alexander Beier in the process of
checking the equipment installed
by Mesutronic.
metallisierten Umverpackungen. Je
Linie werden so bis zu 600 Riegel
pro Minute an die Sekundärver-packung
weitergeleitet und an den
Handel und damit letztendlich zum
Endverbraucher ausgeliefert.
www.mesutronic.de,
www.beier-waffeln.de
PRODUKTSICHERHEIT
PRODUCT SAFETY
2 / 2017 27