zur Verdrängung des Luftsauer-stoffs
eingesetzt.
• Sauerstoff verhindert das
Wachstum anaerober Mikroorga-nismen.
Vor allem aber dient es in
gewissem Umfang der Farberhal-tung
von rohem rotem Fleisch. In
diesem Zusammenhang sind die
gesetzlichen Vorgaben zur Un-terbindung
einer möglichen Ver-brauchertäuschung
zu beachten
(Lebensmittel-, Bedarfsgegenstän-de-
und Futtermittelgesetzbuch
LFGB, §11 – Vorschriften zum
Schutz vor Täuschung).
Temperierte Prozesse
In der Produktion verlangt die
Lebensmittelindustrie an vielen
Stellen exakt temperierte Pro-zesse.
Die Kühlwirkung von tief-
kalten technischen Gasen lässt sich
dafür bestens nutzen. Zur exakten
Temperierung von Mischprozessen
kann insbesondere die kryogene
Kühlung mit flüssigem Stickstoff
oder Kohlendioxid sinnvoll sein.
Das System Lixshooter® ermöglicht
dabei den Eintrag der Gase von
unten. Anders als bei herkömm-lichen
Verfahren, bei denen das
Kühlmittel von oben auf die Pro-duktoberfläche
aufgebracht wird,
ist die Kühlwirkung hier direkter
und schneller.
Lixshooter® ist ein platzsparendes
Düsensystem, mit dem sich sowohl
Mischbehälter unterschiedlicher
Bauart als auch Rührkessel, Kne-ter
und vergleichbare Maschinen
aus- bzw. nachrüsten lassen. Das
tiefkalt verflüssigte Gas wird am
Boden des Behälters direkt in die
Produktmasse injiziert. Das Ergeb-nis
ist ein sofortiger Wärmeüber-gang
bei geringem Gaseverbrauch.
Je nach Produkt und Ausrüstung
lässt sich ein Wirkungsgrad von bis
zu 98 % erzielen.
Sicherer Umgang
Das System eignet sich besonders
für die Verarbeitung von nieder-viskosen
und pastösen Mischpro-dukten,
die sich beim Rühren stark
erwärmen und nicht zum Quellen
neigen. Das entsprechende Pro-duktspektrum
ist weit gefächert
und umfasst z. B. Formprodukte
aus Fleisch oder Gemüse, Suppen,
Soßen, Pasten und Breiprodukte,
Babynahrung oder Püree.
SÜFFA Halle 9, Stand 9D55
Von Gasen wie Kohlendioxid, Sau-erstoff
oder Stickstoff scheint auf
den ersten Blick keine große Ge-fahr
auszugehen: Sie sind Bestand-teile
der Umgebungsluft. In der
Lebensmittelindustrie werden sie
allerdings in großen Mengen und
zum Teil in tiefkalter Form verwen-det.
Der korrekte und gefahrlose
Einsatz technischer Gase setzt des-halb
besondere Kenntnisse voraus.
Hier nimmt der Gesetzgeber den
Arbeitgeber in die Pflicht: Er über-trägt
ihm die Verantwortung für
den sicheren Betrieb und die Un-terweisung
seiner Mitarbeiter und
lässt ihm dabei Gestaltungfreiheit.
Welche spezifischen Risiken tech-nische
Gase in sich bergen, zei-gen
zwei Beispiele: Erhöht sich die
Sauerstoff-Konzentration auf über
21 % – also über den natürlichen
Sauerstoff-Anteil der Luft –, steigt
die Brandgefahr. Weil Sauerstoff
brandfördernd wirkt, kann dann
z. B. Kleidung durch einen einzigen
Funken schlagartig in Flammen
stehen. Umgekehrt ist auch eine
Unterschreitung der natürlichen
Sauerstoff-Konzentration gefähr-lich
– etwa, wenn Kohlendioxid
oder Stickstoff den zum Atmen
notwendigen Luftsauerstoff ver-drängt.
Immerhin werden aus ei-nem
Liter flüssigem Stickstoff beim
Verdampfen knapp 700 l gasförmi-ger
Stickstoff.
Diesen Gefahren lässt sich nur mit
technischen Mitteln begegnen:
Gaswarngeräte überwachen kon-tinuierlich
die Luft und lösen bei
definierten Grenzwerten auto-matisch
akustische oder optische
Warnsignale aus. Die Alarm-schwellen
liegen für Sauerstoff bei
unter 19 bzw. ab 23 % und für
Kohlendioxid bei 0,5 bis 1 % (Vor-
Alarm). Der betroffene Bereich darf
dann nicht mehr betreten werden.
Die Lage der Gassensoren richtet
sich nach der Gasart, der Anwen-dung
und der Lüftungssituation.
Zur Detektion von Kohlendioxid
etwa, das schwerer als Luft ist,
sitzen die Sensoren üblicherweise
etwa 30 cm über dem Boden.
www.linde-gas.de
Silvia Henke (Autorin)
Leiterin Marktentwicklung Food
Linde AG | Linde Gas Deutschland
PRODUKTION
GASE
2 / 2017 31