KOMPAKT – Technik & Bedienung
Foto: Freundeskreis der Kulmbacher Fleischtechniker
Eine Wurst nach ukrainischem Rezept wurde an der Staatlichen Fachschule für Fleischerei-
und Lebensmittelverarbeitungstechnik in Kulmbach hergestellt.
n Ukrainische Wurst für Geflüchtete
Um Menschen aus der Ukraine den Aufenthalt in Franken vertrauter zu machen,
entwickelten angehende Fleischtechniker eine außergewöhnliche Idee: Mit Unterstützung
lokaler Unternehmen produzierten sie eine ukrainische Spezialität. Die
Schüler der staatlichen Fachschule für Fleischerei- und Lebensmittelverarbeitungstechnik
verarbeiteten 800 Kilogramm Rohstoffe, die von den regionalen Unternehmen
zur Verfügung gestellte wurden, zu Wurst nach original ukrainischem Rezept.
Unter Anleitung ihres Lehrers übernahmen die fünf Nachwuchs-Fleischtechniker das
Wursten, Portionieren, Clippen und Verpacken. Die fertigen Wurstwaren wurden
über lokale Tafeln an ukrainische Geflüchtete verteilt.
n Hohe Teuerungsrate
von tierischen Produkten
Der AMI-Frischeindex hat im Mai 2022
erneut angezogen. Die Teuerungsrate frischer
Lebensmittel ist mit 9,9 Prozent
jedoch etwas unter dem vom Statistischen
Bundesamtes (Destatis) ausgewiesenen
Wert von 11,1 Prozent für Nahrungsmittel
geblieben. Im Monatsverlauf
nachgebende Verbraucherpreise für
Obst und Gemüse waren dafür verantwortlich.
Dagegen wiesen pflanzliche Öle
und Fette im Mai mit 32 Prozent die
höchste Teuerungsrate auf. Darüber hinaus
sind auch die Preise für Lebensmittel
tierischen Ursprungs kräftig gestiegen.
Fleischwaren/Wurst und Schweinefleisch
kosteten im Mai 2022 jeweils
rund 11 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Im Vergleich zum Vorjahr zahlten die Verbraucher
rund 23 Prozent mehr für Geflügel.
Frisches Rindfleisch verteuerte
sich innerhalb eines Jahres um 22 Prozent.
n Lebensmittelverschwendung
rückt immer mehr in den Fokus
Immer mehr Dänen setzen sich in ihrem
Alltag dafür ein, Lebensmittelverschwendung
zu vermeiden. In der jüngst durchgeführten
Gallup-Umfrage geben 39 Prozent
der Dänen an, dass sie sich ge-
genüber dem Vorjahr mehr um die Vermeidung
von Lebensmittelabfällen kümmern
– und 68 Prozent wollen sich künftig
mehr dafür einsetzen. „Der Krieg in der
Ukraine wird vermutlich weitere Preissteigerungen
mit sich bringen – auch bei Lebensmitteln,
weshalb der Fokus auf Vermeidung
von Lebensmittelverschwendung
weiter zunehmen dürfte“, kommentierte
Per Vesterbæk, Bereichsleiter Analyse &
Statistik im Dänischen Fachverband der
Land- und Ernährungswirtschaft, das Ergebnis.
Auch in Spanien rückt die Lebensmittelverschwendung
immer stärker in den Fokus.
So will die Regierung in Madrid nun
gesetzlich dafür sorgen, dass weniger Lebensmittel
im Müll landen. Das neue Gesetz
soll zunächst Firmen betreffen, die mit
Lebensmitteln zu tun haben – zum Beispiel
Supermärkte oder Restaurants. Geplant
ist, dass Firmen bis zu 60.000 Euro Strafe
zwei Drittel. 85 Prozent schauen aktuell
verstärkt auf Sonderangebote, in der Einkommensgruppe
bis monatlich 2000 Euro
sind es mehr als 91 Prozent.
n Evenord findet in
diesem Jahr nicht statt
Die Evenord eG, Veranstalter der gleichnamigen
Fachmesse, hat entschieden,
die Veranstaltung in diesem Jahr nicht
durchzuführen. Deshalb fällt die 52. Ausgabe,
die vom 8. bis 9. Oktober auf dem
Gelände der Messe Nürnberg geplant
war, aus. Gründe hierfür sind die noch immer
anhaltenden Auswirkungen der Corona
Pandemie, die stark gestiegenen
Rohstoffpreise und zunehmenden Lieferprobleme
in der Branche sowie die unsichere
gesamtwirtschaftliche Lage. Der
nächste Termin des süddeutschen Branchentreffs
für Fleischer und Gastronomen
ist im Herbst 2023.
zahlen sollen, wenn sie vermeidbare Lebensmittelabfälle
produzieren.
n Steigende Preise verändern
Verbraucherverhalten spürbar
Die Verbraucher in Deutschland passen ihr
Einkaufsverhalten mehr und mehr an die
steigenden Preise im Lebensmittelbereich
an. So macht der neu veröffentlichte HDEKonsummonitor
Preise deutlich, dass die
Kunden mehr auf Sonderangebote achten
und bei bestimmten Produktgruppen eher
einmal auf den Kauf verzichten. Der Konsummonitor
zeigt, dass Preissteigerungen
von mindestens 94 Prozent der Verbraucher
wahrgenommen werden. Dabei liegt
die persönlich gefühlte Steigerung deutlich
über der tatsächlichen. Laut der Studie
achten 80 Prozent der Befragten beim Lebensmittelkauf
stark auf den Preis, selbst
in der Gruppe mit monatlichem Haushaltseinkommen
ab 4000 Euro sind es knapp
8 7/2021