KOMPAKT – Technik & Bedienung
PERSONALIEN
Martin Schygulla (Foto) ist
neuer Vorsitzender der Geschäftsführung
von Bell
Deutschland. Der 47-Jährige
war zuletzt beim französischen
Molkerei-Konzern Bel SA als
Geschäftsführer tätig. Marco
Tschanz, der die Funktion als Vorsitzender
der Geschäftsführung bei
Bell Deutschland ad interim seit August
2021 zusätzlich zu seinen Aufgaben
als Mitglied der Gruppenleitung/
Stellvertreter CEO der Bell
Food Group wahrgenommen hatte,
wird Schygulla bei der Einarbeitung
zur Seite stehen, um einen reibungslosen
Übergang zu ermöglichen.
Elisabeth Promberger (Foto)
verlässt den Pfälzer Lebensmittelhändler
Wasgau. Die
Managerin, für die Produktionsbetriebe
und das Category
Management zuständig, legt
ihr Vorstandsamt Ende August
nieder. Ihre Aufgaben sollen
künftig intern verteilt werden. Das
gab Christian Mielsch, Aufsichtsratsvorsitzende
des Konzerns, im
Rahmen der Hauptversammlung
bekannt.
Jens Wiele (Foto) hat die Rügenwalder
Mühle Ende Juni
verlassen. In den letzten beiden
Jahren hatte er die Gesamtverantwortung
für die Bereiche
Vertrieb sowie Shopper &
Customer Marketing/Category
Management. Über Wieles Nachfolge
soll zu einem späteren Zeitpunkt
entschieden werden. Darüber
hinaus gab das Bad Zwischenahner
Unternehmen bekannt, dass der
33-jährige Tobias Lorenz als neuer
Group Account Manager zum Vertriebsteam
gestoßen ist.
Zum 1. Juli 2022 hat Ramona Pop
die Leitung des Verbraucherzentrale
Bundesverbands (vzbv) als Vorständin
übernommen. Die 44-Jährige
folgt an der Spitze des Verbandes auf
Jutta Gurkmann, die diesen Posten
seit Frühjahr dieses Jahres innehatte,
nachdem Klaus Müller zur Bundesnetzagentur
gewechselt war.
Gurkmann wird sich jetzt wieder ihrer
Aufgabe als Geschäftsbereichsleiterin
Verbraucherpolitik widmen.
Foto: GS1 Germany/EHI
Preisträger und Laudatoren stellten sich nach der Veranstaltung dem Fotografen.
n Wissenschaftspreise für Handelslösungen
Im Rahmen der Eurocis in Düsseldorf verliehen die EHI Stiftung und GS1 Germany zum
fünfzehnten Mal die Wissenschaftspreise, die mit insgesamt 85.000 Euro dotiert sind.
Ausgezeichnet wurden Startups, Kooperationen zwischen Hochschulen, Handel und Industrie
sowie akademische Arbeiten. Alle haben gemein, dass sie mit ihren Ansätzen
Handelsunternehmen Lösungen bieten. In diesem Jahr wurden Arbeiten und Projekte
ausgezeichnet, die sich mit digitalen Zwillingen, dem Datendschungel der sozialen Medien
oder dem daten-getriebenen Erlebnismanagement widmen. Zu den Preisträgern
zählte auch das Start-Up Traceless Materials, das eine ganzheitlich nachhaltige Alternative
zu Kunststoff entwickelt hat. Die zum Patent angemeldete Technologie ermöglicht
es erstmals, aus Reststoffen der Agrarindustrie ein Material herzustellen, dessen
Eigenschaften mit denen herkömmlicher Kunststoffe und Biokunststoffe vergleichbar
sind und das biologisch abbaubar ist.
begrüßte Plagge aber die Eckpunkte und nannte
sie einen „Startschuss zu deutlich mehr Transparenz
für Verbraucher bei ihrer Kaufentscheidung“.
Die Initiative Tierwohl (ITW) sah neben positiven
Ansätzen zentrale Fragestellungen wie
Finanzierung und Umsetzung noch unbeantwortet.
Positiv bewertet wurde, dass es im fünfgliedrigen
Staatslabel eine eigene Stufe „Stallhaltung
+ Platz“ geben soll. „Denn für die überwältigende
Mehrheit der Landwirte in Deutschland ist ein
Stallumbau mit Auslauf oder mehr offenen Wänden
auf absehbare Zeit kaum möglich“, sagte
ITW-Geschäftsführer Robert Römer und forderte,
„dass die Betriebe in der ITW, die in den letzten
Jahren erste wichtige Schritte zu mehr Tierwohl
gegangen sind, auch in der geplanten
staatlichen Tierhaltungskennzeichnung entsprechend
berücksichtigt werden“.
Der Verband der Fleischwirtschaft sprach
von einem Schritt in die richtige Richtung. Die
verpflichtende Haltungskennzeichnung könne
aber nur „mit einer gesicherten langfristigen Finanzierung
zu verbesserten Haltungssystemen
führen“, betonte Dr. Heike Harstick, Hauptgeschäftsführerin
des Verbandes.
n Planungssicherheit und
Finanzierung als Knackpunkte
Nachdem Cem Özdemir in Berlin die Eckpunkte
seines Konzepts für ein verpflichtendes staatliches
Tierhaltungskennzeichen vorgestellt hatte,
gab es unterschiedliche Reaktionen aus der
Branche. Der Bundeslandwirtschaftsminister
plant ein fünfstufiges Modell, das die Haltungsformen
Stall, Stall und Platz, Frischluftstall, Auslauf/
Freiland sowie Bio vorsieht. Sie unterscheiden
sich vor allem darin, wie viel Platz die Tiere haben
und wie komfortabel ihre Ställe ausgestattet
sind. Nach Özdemirs Willen soll die verbindliche
staatliche Kennzeichnung im kommenden Jahr
starten – allerdings zunächst nur bei Schweinefleisch.
Als Anschubfinanzierung für den Stallumbau
ist bis zum Jahr 2026 im Bundeshaushalt
eine Milliarde Euro vorgesehen. Dass dieser Betrag
nicht ausreichen wird, steht außer Frage,
doch woher weiteres Geld kommen soll, ist umstritten.
So kritisierte auch Bioland-Präsident Jan Plagge
die fehlende Transparenz bei der Finanzierung
und forderte ein Abgabensystem. Grundsätzlich
6 7/2022