KOMPAKT – Technik & Bedienung
angeboten. Das Thema Selfscanning hat
sich zu einer tragenden Säule bei Globus
entwickelt. Was wir feststellen ist,
dass Selfscanning per Handscanner
eher für den großen Einkauf genutzt
wird, während das Scannen per Handy
und SCO für kleinere Einkäufe von unseren
Kunden genutzt wird.
? Haben Sie Erkenntnisse, welche
Altersgruppen die Möglichkeit nutzen?
MASSING: Alle drei Systeme – Selfscanning
mit Handscanner, Selfscanning mit
Handy, SCO – werden durchweg von allen
Altersgruppen genutzt. Wichtig war
uns, das System so zu designen, dass es
für jedermann leicht zu bedienen ist.
Gerade für ältere Kunden ist das Thema
Komfort beim Selfscanning – wie kein
Ein- und Ausladen der Ware auf das
Kassenband – sehr angenehm.
? Wie wird bezahlt – bar oder „unbar“?
MASSING: Bei Globus bieten wir beide
Möglichkeiten an. Allerdings haben wir
festgestellt, dass in Zeiten von Corona
der Anteil „unbar“ deutlich gestiegen ist.
? Wie sieht es mit mobilen
Versionen aus?
MASSING: Die mobile Lösung mit dem
Handy ist ebenfalls bereits in all unseren
Markthallen verfügbar. Seit September
2020 bieten wir unseren Kunden
die mobile Scan-Version über die „Mein
Globus“-App an.
? Wie sehen Sie die Zukunft
in diesen Bereich?
MASSING: Für unser Unternehmen ist
das Thema zu einem großen gewachsen.
Wir stellen immer wieder fest, dass
die Kunden von unseren „Scan&Go“-
Möglichkeiten überzeugt sind und diese
auch vollumfänglich nutzen, weshalb
wir auch permanent an der Weiterentwicklung
unserer Self-Scanning-Services
arbeiten. Ich denke sowohl für unser
Unternehmen als auch generell in
Deutschland wird es immer mehr an
Wichtigkeit für die Kunden gewinnen.
Die Kunden wollen schnell, einfach und
komfortabel einkaufen und genau dieses
Erlebnis können wir ihnen bei Globus
bieten.
„Win-Win-Win-Situation“
Globus hat seine modernen Check-Out-Lösungen mit Diebold
Nixdorf realisiert. Stefano Lai, Solution Sales Expert bei dem global
agierenden Unternehmen, spricht über seine Erfahrungen.
? Wo sehen Sie die grundsätzlichen
Vorteile der Check-Out-Lösungen?
LAI: Den größten Vorteil sehen wir auf
Kundenseite, da Self-Checkout-Lösungen
so manche Customer Journey mit einer
neuen, effizienten Option bereichern, den
schnellen Einkauf während der Mittagspause
oder mit kleineren Warenkörben
abzuschließen. Schließlich möchte kein
Kunde in langen Warteschlangen stehen,
vor allem unter Zeitmangel. Das Personal
wiederum kann für zusätzliche und wertvollere
Aufgaben auf der Fläche sowie in
der Kundenberatung eingesetzt werden,
was das Arbeitsspektrum attraktiver
macht und gleichzeitig den Kundenservice
stärkt. Beides freut den Händler –
glücklichere Kunden, die selbst bestimmen
können, wie sie einkaufen und
bezahlen möchten, und ein zufriedeneres
Personal, dessen Arbeitsalltag vielfältiger
wird. Eine Win-Win-Win-Situation.
? Wie hat sich der Markt für
diese Lösungen entwickelt?
LAI: Laut der letzten Marktergebung der
Self-Checkout-Initiative des EHI Retail Institute,
die im November 2021 vorgestellt
wurde, gibt es in Deutschland bereits
über 2300 Geschäfte, die SCO-Angebote
bieten – der Großteil mit stationären SCO,
darunter aber auch Self-Scanning-Optionen
oder beides. Im Gegensatz zur Erhebung
2019 hat sich diese Zahl damit verdoppelt.
Neben dem großen Vorreiter
Lebensmitteileinzelhandel trugen hierzu
vor allem der DIY-Bereich sowie Drogerien
bei, aber auch weitere Segmente wie
der Modehandel entwickeln sich stark.
26 7/2022