KOMPAKT – Technik & Bedienung
Käse, Wurst, Lebensmittel
aus pflanzlichen Proteinen,
Einzelstücke, Vorteilspackungen,
Mini-Portionen – ein Blick
ins Regal der Lebensmitteleinzelhändler
reicht, um zu sehen:
Die Fülle an Packungsformen
und Verpackungsmaterialien
wird immer vielfältiger. Entsprechend
flexibel müssen
die Maschinen der Verpa-
ckungsindustrie sein.
Prädestiniert für die wirtschaftliche
und nachhaltige Zukunft ist
die neue Tiefziehverpackungsmaschine
R3 von Multivac. Denn sie ist nicht
nur in der Lage, neuartige Verpackungsmaterialien
wie recyclingfähige Folien
aus Monomaterialien für eine umweltschonende
Kreislaufwirtschaft besonders
zuverlässig zu verarbeiten, sondern
verursacht im Alltag dank konstruktionstechnischer
Besonderheiten geringen
Wartungsaufwand und lässt sich lässt
wegen ihrer Modulbauweise auch an die
unterschiedlichen Kundenanforderungen
anpassen.
Geringe Wartungskosten
„Unser Ziel ist es, kleinen, mittleren, aber
auch großen Unternehmen mit engen
Budgets Best-Fit-Maschinenkonfigurationen
anzubieten“, erklärt Michael Landerer.
„Wir bieten wirtschaftliche Lösungen,
die sich optimal an die Produktionsumgebung
des Kunden anpassen und dabei
weder über- noch unterdimensioniert
sind. Überdies sollen sie möglichst geringe
Wartungskosten verursachen“, führt
der Produktmanager bei Multivac aus.
Nachhaltig
und modular
Mit der neuen Tiefziehverpackungsmaschine R3 von Multivac lassen sich auch Folien aus Monomaterialien
verarbeiten.
Die R3 besteht aus vier Stationen: der
Formstation, dem Einlegebereich, dem Siegelwerkzeug
und dem Schneidebereich.
Im ersten Schritt macht die Formstation
die Unterfolie durch Wärmeeinwirkung
verformbar, so dass beim anschließenden
Tiefziehen mithilfe von Druckluft und Vakuum
eine Mulde für das Produkt entstehen
kann. Nach dem Tiefziehen erfolgt
dann die manuelle oder automatische Befüllung
der Packungsmulden und nach der
Beladung die hermetische Versiegelung
der Unter- mit einer Oberfolie. Abschließend
trennen Quer- und Längsschneidungen
die Einzelpackungen aus der Packungsbahn.
„In der höchsten Ausbaustufe
erreicht die R3 eine Geschwindigkeit von
zwölf Zyklen pro Minute und erreicht damit
den Output von High-End-Slicerlinien“,
sagt Landerer.
Um die Umwelt zu schonen und den
Klimawandel zu bremsen, ist eine Abkehr
von der Linear- hin zur Kreislaufwirtschaft
gefragt. Doch viele Kunststoffverpackungen
sind für diese Trans-
formation nicht bereit, weil sie aus Verbundfolien
bestehen, die sich nicht re-
cyceln, sondern nur verbrennen lassen.
Eine Lösung sind recycelbare Folien aus
Monomaterialien – etwa aus Apet oder
PP. Sie sind auf dem Vormarsch und verbessern
die CO2-Bilanz von Kunststoffverpackungen,
verschlechtern allerdings
oftmals das optische Erscheinungsbild.
Denn bei vielen Tiefziehverpackungsmaschinen
bilden sich an den Rändern der
Verpackung leichte Wellen.
Individuelle Kettenführungen
„Um dieses Problem zu lösen, haben wir
die R3 mit einer vollflächigen Heizung
ausgestattet, welche Recyclingfolien
gleichmäßig erwärmt“, erklärt Landerer.
Zudem sind die Kettenführungen zum Folientransport
individuell einstellbar und
von allen Prozesskräften der Maschine
entkoppelt. So lastet beispielsweise das
Gewicht des Werkzeugsatzes komplett auf
dem Seitenrahmen. Damit übertragen
sich keine Vibrationen auf die Folien. „Wir
erreichen dadurch eine konstante Folienspannung
und vermeiden zuverlässig
Wellen an den Packungsrändern. Das garantiert
bei Folien aus Monomaterialien
wie Polypropylen ein optimales Erscheinungsbild
der Verpackung“, erläutert er.
30 7/2022