KOMPAKT – Technik & Bedienung
Umweltschonende
Räuchertechnologie
Räuchereien, die mit der Clean-Smoke-Technologie arbeiten, halten die Grenzwerte für Schadstoffe
wie Feinstaub, Stickoxide oder Kohlenmonoxid ein.
Anwendung von Clean Smoke beträgt
nach Berechnungen des Deutschen Instituts
für Lebensmitteltechnik aus dem Jahr
2020 rund 3400 Tonnen jährlich. Daraus
ließen sich zum Beispiel mehr als 100
Holzhäuser bauen.
Clean Smoke Coalition
In einer gemeinsamen Initiative haben
Hersteller von vorgereinigten Primärrauchprodukten,
Lebensmittelproduzenten
und Händler 2017 die Clean
Smoke Coalition gegründet. Ziel des
eingetragenen Vereins mit Sitz in Brüssel
ist es, Verbraucher und die interessierte
Öffentlichkeit über das Räuchern
von Lebensmitteln sowie die
Möglichkeiten und Potenziale des
Clean-Smoke-Verfahrens zu informieren
und aufzuklären. Darüber hinaus
koordiniert die Clean Smoke Coalition
Studien zu modernen Räuchertechnologien
und fungiert als Informationszentrum
rund um das Thema.
Ende vergangenen Jahres
hat die Europäische Union ein
alternatives Räucherverfahren
offiziell auch für Bio-Lebens-
mittel zugelassen. „Clean
Smoke“ heißt die umwelt-
und produktfreundliche
Methode, deren Verbreitung
seit 2017 von der Clean Smoke
Coalition unterstützt wird.
Konventionelle Räuchereien geben
trotz gesetzlich vorgeschriebener
Luftreinhaltungstechnologien
immer noch viele Emissionen ab.
Durch die Verbrennungsvorgänge werden
Rauch-, Asche und Feinstaubpartikel
erzeugt, die als mehr oder weniger
gesundheitsschädlich gelten. Dagegen
halten Räuchereien, die mit der Clean-
Smoke-Technologie arbeiten, alle Grenzwerte
für Luftschadstoffe ein. Analysen
im Rahmen des Europäischen Aktionsplans
Eco-innovation ergaben, dass sich
mit Clean Smoke beispielsweise Feinstaub
um 87 Prozent und leichtflüchtige
organische Substanzen um 64 Prozent
verringern lassen.
Die Europäische Union fordert vom produzierenden
Gewerbe schon seit Jahren,
nur noch umweltschonende Verarbeitungstechnologien
anzuwenden. Daher
befürwortet sie den Einsatz von Primärrauchprodukten
ausdrücklich, da diese
aufgrund ihrer Fraktionierung und Reinigung
von unerwünschten Substanzen als
weniger gesundheitsbedenklich angesehen
werden als der traditionelle Räucherprozess.
Auch deshalb hat die EU das Clean
Smoke-Verfahren als „Beste verfügbare
Technik“ ausgezeichnet.
Clean Smoke ist ein aus Primärrauchkondensat
mittels Druckluft frisch erzeugter
Rauch, der in einem mehrstufigen Filterverfahren
von unerwünschten Stoffen
wie Asche, Ruß, Teer und Polycyclische
Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
gereinigt wird. Beim Räuchern mit Clean
Smoke gibt es weder offenes Feuer noch
Glut, weshalb auch keine Schadstoffe wie
Feinstaub, Stickoxide oder Kohlenmonoxid
entstehen.
Doch nicht nur in den Räuchereien lässt
sich die Luftverschmutzung senken: Der
Einsatz von Clean Smoke sorgt auch für
weniger Verkehrsemissionen, da weder
Holz angeliefert noch Asche abtransportiert
werden muss. Eine Belieferung mit
Rauchkondensaten findet vergleichsweise
selten statt.
Im Vergleich zu konventionellen Räucherverfahren
braucht man auch viel weniger
Holz. Das Einsparpotenzial durch die
32 7/2022