Foto: Kirchner
ATTACKE AUSBILDUNG!
Marco Theimer
Chefredakteur Meat
Liebe Leserinnen, liebe Leser, es besteht wirklich die berechtigte Hoff-nung,
dass die Corona-Krise mit massiven Einschränkungen für den
Konsum der Bürger und den daraus entstandenen Folgen für kleinere
und mittelständische Betriebe überwunden wird. Die Mehrzahl von Ihnen hat
seit März 2020 Großartiges geleistet und die Menschen mit ehrlich erzeugten,
regionalen Spezialitäten versorgt. Eines aber ist geblieben, und hat sich durch
die Pandemie sogar noch verstärkt: der massive Mangel an Auszubildenden,
der schon seit vielen Jahren herrscht. Obwohl diese Krise bewiesen hat, dass
das Handwerk tatsächlich goldenen Boden hat und zukunftssichere Arbeits-plätze
bietet, ist zu erwarten, dass mit dem beginnenden Ausbildungsjahr im
Herbst erneut zigtausende Stellen unbesetzt bleiben.
Generell erreichte die Zahl derer, die überhaupt eine Ausbildungsstelle in
Erwägung ziehen und kein Studium anstreben, einen Tiefstand. Anfang 2021
kamen rechnerisch 1,37 Ausbildungsstellen auf je einen Bewerber. Eine Aus-bildung
zum Fleischer machten laut Deutschem Fleischer-Verband (DFV)
Ende vergangenen Jahres 2.681 junge Leute, eine Lehre im Fachverkauf 2.931
Nachwuchskräfte. Zur Erinnerung: 2010 gab es bei Fleischern noch über 5.000
und im Verkauf über 7.000 besetzte Ausbildungsstellen. Aktuell bilden laut
einer DFV-Umfrage vom Mai 65 % der befragten Innungsbetriebe im
Fleischerberuf aus, 58 % im Fachverkauf. Etwa 65 % der befragten Betriebe
suchen Mitarbeiter:innen. Abwerbungen aus anderen Branchen, die we-gen
Corona keine Arbeit bieten konnten, hätten nur sehr eingeschränkt
stattgefunden. Etwas mehr als ein Drittel der Befragten nutzt Praktika, um
junge Menschen mit den Berufen im Fleischerhandwerk vertraut zu machen.
In Schulen gehen mit rund 10 % nur wenige Fleischer. Mal im Ernst: Das
ist echt wenig – zu wenig. Und von nichts kommt auch nichts.
Doch Trübsal blasen und die Flinte ins Korn werfen hat noch keinen auf
Dauer weit gebracht. Deshalb: Attacke Ausbildung! Stellensuche via Face-book
und Instagram – ganz viele machen das schon – schön und gut. Aber es
muss alles noch besser und aktiver werden und vor allem MEHR. Zu selten
erklären aktuelle Auszubildende in Schulen oder anderswo, was ihnen echte
Freude an ihrem Beruf macht und stellen ihn authentisch dar. Nationalmannschaft
der Fleischerhandwerks, Fleischsommeliers, Cortadoren, Grillprofis – alles gut!
Geht raus, schließt Euch in Eurer Region zusammen! Zeigt, was Euch und
Euer Handwerk ausmacht – welche Chancen es bietet! Kluge Aktion statt
Reaktion – das verspricht Erfolg! Ein Netzwerk für Ausbildung! Für mehr
Auszubildende und Fachkräfte! Damit das Metzgerhandwerk auch in der
nächsten Krise systemrelevant handeln kann.
Mit den besten Wünschen für Sie und ihre Mitarbeiter! Bleiben Sie gesund!
& Greet
2021
Fleischerhandwerk und
Metzgerei der Zukunft
3. Fachkonferenz
25./26. Oktober 2021
in Fürstenfeldbruck
bei München
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Informationen und Anmeldung:
Telefon: +49 8151 2719-0,
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