PERSONALIEN
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Der Vertrag des Tönnies-Ge-
schäftsführers Andres Ruff
(Foto) ist nicht verlängert wor-
den. Damit endete die dreijährige
Amtszeit des 59-Jährigen
als Co-CEO und Chef der
Bereiche Logistik, technischer
Einkauf, Personalentwicklung,
Nachhaltigkeitsstrategie und IT. Ruff
und der bereits im Mai 2020 entlassene
Stefan Gros hatten Robert
Tönnies vertreten. Dem Sohn des
1994 gestorbenen Firmengründers
Bernd Tönnies gehört der Fleischkonzern
zur Hälfte und er hat das
Recht, zwei der vier Holding-Geschäftsführerposten
zu besetzen.
Die Ponnath-Gruppe hat ihre Geschäftsführung
erweitert. Seit dem
1. November ergänzt Jens
Plachetka (Foto) die bestehende
Geschäftsleitung um
Michael Ponnath, Michael
Ascherl und Stefan Gebhardt.
Als Geschäftsbereichsleiter
Vertrieb/Marketing soll
er sich insbesondere der Marke
„Ponnath 1692“ sowie der veganen
Linie „Vantastic foods“ zuwenden.
Nach mehr als 22 Jahren hat Bernhard
Lammers sein Amt als Geschäftsführer
der Plukon Vertriebs
GmbH zum 1. November niedergelegt.
Sein Abschied gehöre zum im
vergangenen Jahr eingeleiteten Umbau
zur Landesorganisation
und dem damit verbundenen
Generationswechsel im Management,
hieß es bei Plukon.
Übernommen hat Lammers
Verantwortungsbereich Andreas
Unruhe (Foto), der seit
2019 zum Unternehmen gehört
und die Gesamtverantwortung
für den deutschen Markt trägt.
Dr. Christian Lau verantwortet
jetzt als Executive Vice President
Manu-facturing die Fertigung der
Multivac-Gruppe. In dieser Funktion
ist er auch Geschäftsführer der
Tochtergesellschaften Multivac
Lechaschau und Multivac Bulgari-
en Produktion sowie Vorsitzender
des Boards von Multivac Taicang
(China). Sein Vorgänger Andreas
Schaller hat das Unternehmen verlassen.
n Nächstenliebe und Musical-Bühne
n Europaparlament
lehnt Bezeichnungsverbot ab
Nach dem Willen des Europaparlaments sollen
pflanzliche Fleisch-Ersatzprodukte weiterhin
Bezeichnungen wie „Steak“ oder „Burger“
tragen dürfen. Das EU-Parlament lehnte Ende
Oktober einen Gesetzesentwurf ab, der ein
Verbot von Fleisch-Bezeichnungen für Veggie-
Produkte vorsah. Auch ein Kompromiss-Entwurf,
der eine deutlichere Kennzeichnung der
Ersatzprodukte mit dem Vermerk „ohne
Fleisch“ vorschlug, wurde zurückgewiesen.
Eine Mehrheit erhielt dagegen ein Gesetzesentwurf,
der strengere Regeln für Milchalternativen
vorsieht. Ob der Beschluss des EUParlaments
die Deutschen Lebensmittel-
buchkommission dazu bringt, ihren Veggie-
Leitsatz zu überarbeiten, ist ungewiss. In einer
Tagung des zuständigen Fachausschusses
wurde zwar über einen Änderungsantrag zum
Leitsatz für vegane und vegetarische Produkte
beraten, eine Entscheidung fiel jedoch nicht.
Im Edeka-Spot stellt
sich bei Familie Müller
die Frage, was zum Fest
auf den Tisch kommt, und
die wird – wie in den
Jahren zuvor – von der
Tochter beantwortet.
n Wackelnder Zeitplan für
Arbeitsschutzkontrollgesetz
Das von Bundesarbeitsminister Hubertus
Heil zum 1. Januar 2021 lautstark angekündigte
Arbeitsschutzkontrollgesetz für die
Fleischbranche wird vermutlich nicht zum
Jahreswechsel kommen: Der Grund: Die Unionsfraktion
stellt sich gegen Heils Gesetzentwurf.
Sie fordert, dass ein flexibler Umgang
mit Arbeitsspitzen – beispielsweise in der
Grillzeit – weiter möglich sein müsse. Ausnahmen
sind zwar vorgesehen, aber die beziehen
sich bisher auf Fleischerhandwerksbetriebe
mit bis zu 49 Mitarbeitern. Für Diskussionen
sorgt auch das sogenannte Kooperationsverbot,
dass nahezu sämtliche überbetriebliche
Zusammenarbeit in der Fleischbranche untersagt.
Für den Verband der Fleischwirtschaft
haben das Verbot der Zeitarbeit und
das Kooperationsverbot nichts mit Arbeitsschutz
zu tun und zielen ausschließlich in Richtung
Zerschlagung arbeitsteiliger Strukturen.
12/2020 ¦ Fleisch-Marketing
MEATing-Point
Die Weihnachtskampagnen der Lebensmittelhändler sind mittlerweile fester Bestandteil der
Adventszeit. Doch auch diesmal rissen die Kreativen – bis Mitte November – die Latte, die
Edeka mit dem Viralclip „Heimkommen“ aus dem Jahr 2015 sehr hoch gelegt hat. Penny startete
wieder als erster in die Saison. In dem stark auf Emotionen setzenden Film wird die Nächstenliebe
in den Mittelpunkt gerückt. Dabei begegnet einem Jungen immer wieder der vorwurfsvolle
Satz „Stell dir vor, das würde jeder machen…“, der sich in der letzten Sequenz jedoch in das
Gegenteil verkehrt. Bei Aldi wird in eine fiktive Welt eingetaucht, in der eine kleine Karotte, die
das Fest zum ersten Mal erlebt, die Hauptrolle spielt. Unter dem Motto „Lasst uns froh und
bunter sein!“ zeigt Edeka, dass Vielfalt wichtig ist – sowohl kulinarisch als auch kulturell. Protagonisten
sind Eltern und Tochter, die überlegen, was zum Fest auf den Tisch kommt, und ein
charmanter Mitarbeiter an der Theke, der schließlich den Ausschlag gibt. Fröhlich-schwungvoll
ist der Clip von Kaufland, der das Weihnachtsfest in eine Musical-Bühne verwandelt. Zum Klassiker
„It‘s the most wonderful time of the year“ tanzt die ganze Familie durch das Haus, ehe
man sich am üppig gedeckten Tisch trifft und der Sohn für ein funkelnden Feuerwerk sorgt.