Fotos: Tegut
TOP-THEMA • KASSEN, WAAGEN & WARENWIRTSCHAFTSSYSTEME
Die Digitalisierung hält auch im
Lebensmittelhandel verstärkt
Einzug. Tegut hat jetzt in Fulda
einen High-Tech-Container
aufgestellt, in dem der Kunde
auf einer Verkaufsfläche von
50 Quadratmetern mit Hilfe
einer App einkaufen kann.
Das Außendesign von „Teo“ unterscheidet sich stark vom Prototyp auf dem Firmengelände. An die
Stelle einer großen Fensterfront sind Holzoptik und ein begrüntes Dach getreten und greifen so das
Kernthema Nachhaltigkeit auf.
Automatisierter
Mini-Supermarkt
Das Prinzip ist einfach: Im Shop kann der
Kunde seine Produkte direkt mit dem Mobilgerät
scannen und zu seinem digitalen
Einkaufskorb hinzufügen. Am Ende bezahlt
er die Produkte entweder direkt in der App,
oder er scannt seine Produkte am Self-Checkout
und bezahlt sie anschließend. Durch
den Einsatz moderner Technologie – von Zutrittskontrolle
über Videoüberwachung bis
Analyse des Kaufverhaltens – kann der Kunde
unabhängig von der Tageszeit einkaufen.
Und Tegut profitiert, weil Fachkräfte lediglich
zum Befüllen der Regale in den Markt kommen
müssen.
Die Idee zu dem Ladenkonzept hatte eine
Tegut-Projektgruppe um Sören Gatzweiler.
„Wir reagieren mit diesen völlig neuen Shops
auf die veränderten Konsum-, Lebens- und
Im Zentrum
von Fulda wer-
den auf einer
Verkaufsfläche
von 50 Quadratmetern
950 Produkte
für den tägli-
chen Bedarf
angeboten.
Arbeitsgewohnheiten der Menschen und deren
Bedürfnisse. Sie müssen ihre Einkäufe
nicht mehr bis ins Detail aufwändig planen
und überlegen, wann fahre ich zum Supermarkt
– vor der Arbeit oder danach? Durch
die Standorte Teo sind die Menschen we-
sentlich flexibler und können ihren Einkauf
in Zwischenräume ihres Tagesablaufs legen.
Und das quasi rund um die Uhr“, erklärt er.
Passend sind auch die Standorte gewählt,
an denen die Mini-Läden nach und nach entstehen
sollen. Denn die neuen Shops werden
in den Regionen und städtischen Zwischenräumen
installiert, bei denen man „im Vorbeigehen“
einkaufen kann. In Neubaugebiete,
vor öffentliche Einrichtungen, wie Kliniken
und Universitäten, an Verkehrsknotenpunkten
oder auf Firmengeländen.
Mit Hilfe seines Handys kann sich der Kunde
Zutritt verschaffen und so unabhängig von der
Tageszeit einkaufen.
Nachdem das Tegut-Konzept und seine
innovative Technik seit April auf
dem Firmengelände in Fulda von
den Mitarbeitern ausgiebig getestet worden
waren, eröffnete Anfang November ein
Pilotmarkt im Zentrum der osthessischen
Stadt. Er firmiert unter dem Namen „Teo“
und positioniert sich als digitaler und nach-
haltiger Mini-Laden, in dem 950 Produkte für
den täglichen Bedarf – von frischen Lebens-
mitteln über Trockenware bis zu Tiefkühlkost
und Drogerieartikeln – erhältlich sind. Auf
einer Verkaufsfläche von 50 Quadratmetern
werden die Vorzüge eines Nahversorgers mit
den Lebensgewohnheiten der Menschen und
der Technik des 21. Jahrhunderts verbunden.
Dabei erlauben digitale Verkaufstechnologien
und der begehbarer Kühlraum Öffnungszeiten
rund um die Uhr und ermöglichen so den
vollautomatisierten Einkauf.
18 12/2020 Fleisch-Marketing