TOP-THEMA • HANDELSGASTRONOMIE
Bei Zurheide Feine Kost in Düsseldorf
geht es nicht nur um den Einkauf, sondern
auch ums Genießen, Entdecken
und Erleben. Deshalb sind etliche Gastronomiepunkte
eingebettet.
Die Krise als
Chance begreifen
Das im Jahr 1977 gegründete Familienunternehmen Zurheide hat sich nicht nur als Lebensmitteleinzelhändler,
sondern auch als Handelsgastronom einen weit über den Hauptsitz in Bottrop reichenden Namen gemacht.
Die zur Edeka-Gruppe gehörende Firma bietet seiner Kundschaft ein breites Produkt- und Feinkostsortiment,
eigene Manufakturen, exklusive Gastronomien und erstklassige Events. Fleisch-Marketing sprach mit Geschäftsführer
Rüdiger Zurheide über die Folgen der Corona-Pandemie – speziell im gastronomischen Bereich.
FLEISCH-MARKETING: Welche
Maßnahmen haben Sie als Folge
der Corona-Pandemie ergriffen?
ZURHEIDE: Gerade im Lebensmitteleinzelhandel
und in der Gastronomie galten bereits
vor Corona strenge Hygieneregeln, auf
die wir schon immer großen Wert gelegt haben.
So gibt es bei uns seit einigen Jahren in
allen Filialen Desinfektionsständer, die direkt
am Ein- und Ausgang positioniert sind
und von unserer Kundschaft von Anfang an
gerne angenommen worden sind.
Seit Corona haben wir die Hygienestandards
anhand der gesetzlichen Vorgaben überprüft
und entsprechend angepasst. Wir achten
streng darauf, dass die Kunden im Supermarkt
und Gäste in den Gastronomien die
Maskenpflicht einhalten und weisen sie gegebenenfalls
höflich darauf hin. Alle weiteren
Maßnahmen wie Sicherheitsabstände oder
Laufrichtungen haben wir auf unseren Wänden
und Böden gut sichtbar angebracht. Unser
Personal wurde speziell auf die neuen
Anforderungen geschult. Wir haben von Anfang
immer ein offenes Ohr gehabt, denn
auch unsere Mitarbeiter haben Angst vor Ansteckung
und wollen wissen, wie sie sich am
besten schützen können. An den Kassen haben
wir dafür Plexiglasscheiben angebracht,
in den Gastronomien die Tisch- und Stuhl-
anzahl entsprechend verringert, so dass die
Mindestabstände eingehalten werden können.
Und wo es machbar war, haben wir die
Tische mit ansprechend bedruckten Plexiglasplatten
abgetrennt. Unsere Gäste haben
bisher sehr gut darauf reagiert und empfinden
einige Bereiche als noch gemütlicher. Wir
tun alles dafür, dass sich unsere Gäste und
Kunden trotz der Einschränkungen während
des Einkaufs oder Gastronomiebesuchs wohl
fühlen. Durch unsere Maßnahmen konnten
wir das Sicherheitsgefühl aller weiter steigern.
Um ein weiteres Beispiel zu nennen:
Samstags hatten wir bislang immer ein Frühstückbuffet.
Dieses haben wir nun ersetzt
durch attraktive Etageren, auf denen wir das
Frühstück für unsere Gäste am Tisch präsentieren.
Das ist was Hübsches fürs Auge und
wird von unseren Kunden sehr gerne und lobend
angenommen. So haben wir die aktuelle
Lage auch nutzen können, unser Angebot weiter
zu entwickeln und zielgerichteter auf die
Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen.
FLEISCH-MARKETING: Führt die Pandemie
zu langfristigen Konsequenzen oder neuen
Überlegungen in diesem Bereich?
ZURHEIDE: Wir haben die Krise von Anfang an
als Chance verstanden, um uns zu hinterfragen
und Abläufe zu optimieren. Sicherlich war
es für uns am Anfang schwer, aber wir haben
uns schnell mit der Situation arrangieren können
und uns zeitnah mit unseren Supermarkt-
und Gastronomieleitern zusammengesetzt,
um abzustimmen und Ideen zu sammeln, wie
wir idealerweise vorgehen sollen.
Herausgekommen ist dabei auch, dass wir das
eine oder andere gastronomische Konzept
überdenken beziehungsweise weiter entwickeln
müssen. Beispielsweise haben wir entschieden,
unser vegetarisches To-staurant
18 10/2020 Fleisch-Marketing