Foto: Kalieber/Aktivstall Hackmann/Timo Lutz
SERVICE & BEDIENUNG
Die Schweine vom Aktivstall Hackmann versprechen ausgeprägte Muskulatur sowie deutlich besseren und intensiveren Geschmack.
Motive für den
sinkenden Verzehr
Der unumstrittene Spitzenplatz in der Hitliste der Fleischarten gebührt
dem Schweinefleisch. Angesichts der sinkenden Nachfrage stellt sich allerdings
die Frage, ob die Intensivmast der Tiere noch zeitgemäß ist.
Beim Pro-Kopf-Verzehr der Fleischarten ist – laut Statista
– Schweinefleisch mit knapp 35,8 Kilogramm im Jahre
2017 die eindeutige Nummer Eins. Das klingt zunächst
einmal gut, aber wenn man bedenkt, dass der Wert im Jahre
2011 noch bei 41,1 Kilogramm lag, relativiert sich die Zahl: Der
Verzehr ist in dieser Zeit um knapp 13 Prozent geschrumpft.
Schweinefleisch ist für die Deutschen als Wurstmacher-Weltmeister
essentiell, um die schmackhaften Roh, Brüh und Kochwürste
herzustellen. So kann man auch sicherstellen, dass die
Tiere ganz verwertet werden und für alle Zubereitungsarten genügend
und vielfältige Teilstücke zur Verfügung stehen.
Intensivmast in der Kritik
Wenn man nach den Ursachen für den abnehmenden Verzehr
forscht, stellt man fest, dass es nicht nur ein Motiv gibt, sondern
mehrere. Einer der Gründe ist, dass Schweinefleisch nicht als
„gesundes“ Fleisch gilt und für einige Zivilisationskrankheiten
verantwortlich gemacht wird – von erhöhten Cholesterinwerten
über Gicht bis zu Osteoporose. Aber die Dosis macht das Gift, und
man sollte nicht in Panik verfallen.
Ein weiteres Manko ist die Haltungsform: Die Intensivmast mit
einem Platzangebot von 0,75 Quadratmeter pro 110 Kilogramm
Schwein steht – zu Recht – verstärkt in der öffentlichen Kritik.
Konsequenzen sind der Verzicht auf oder die Reduzierung von
Schweinefleisch.
Einheitliche Richtlinien
Weitere Beispiele für negative Schlagzeilen, die den Rückgang
des Pro-Kopf-Verzehrs für Schweinefleisch beschleunigen, sind
die öffentliche Kritik an der betäubungslosen Kastration der
männlichen Ferkel und die Kürzung der Schwänze auf kleine
Stummel. Außer Frage steht auch, dass die Haltungsform in der
Intensivmast auf Spaltenböden ohne Einstreu in Gruppenbuchten
mit bis zu 350 Tieren mit artgerecht nichts zu tun hat. Mein
32 3/2019 F leisch-Marketing