Editorial Fleisch-Marketing
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Verlorene Umsätze
Das erstaunt nach den Erfolgsmeldungen der vergangenen Jahre: Die chine-
sischen Schweinefleisch-Einfuhren haben im ersten Halbjahr 2017 deutlich an
Dynamik verloren. Zu den Hauptverlierern zählen vor allem Deutschland und
Dänemark. Als Gründe für die geringeren Importe nennt die Rabobank in einer
aktuellen Studie die wieder steigende Produktion in der Volksrepublik. Die deutschen
Herausgeber/Chefredakteur Fleisch-MarketingIhr direkter
9/2017 F leisch-Marketing
Anbieter mussten einen Absatzrückgang von gut 35 Prozent verkraften
und rutschten damit von der Pole-Position auf Platz drei der wichtigsten Liefe-
ranten Chinas ab. Verantwortlich dafür war auch die zwischenzeitliche Sperrung
von Tönnies für den chinesischen Markt. Diese Ware wurde laut der dänischen
Ernährungswirtschaft nach Südkorea umgeleitet.
Vor diesem Hintergrund kommt der bevorstehenden Anuga in Köln eine wichtige
Rolle zu. Internationale Fleisch-Wirtschaftsgespräche stehen auf der Agenda,
um zum Jahresende 2017 für alle Beteiligten wieder ein zufriedenstellendes
Business zwischen Europa und Asien zu erzielen.
Stichwort „Verlorene Umsätze“! Die Prepackingtheken Wurst und Fleisch im
deutschen Lebensmitteleinzelhandel werden sehr unterschiedlich eingesetzt
und gepflegt. Beim Store-Check einzelner Märkte zeigten sich erhebliche Dis-
krepanzen in der Ausstrahlung dieser Präsentationsformen. Einige Händler
lassen die Prepackingtheken mehr oder weniger „nebenher“ laufen, andere
setzen sie bewusst in ihrer Gesamtstrategie Bedientheke „Frische“ ein. Die
Prepackingtheke kann nur ein Bestandteil des Gesamtpaketes „Frische“ im
Markt sein. Wer das nicht erkennt und entsprechend umsetzt, verliert wich-
tigen Umsatz, der die Gesamtkalkulation der Abteilung deutlich trübt. Wie Sie
es richtig machen, zeigt das Schwerpunktthema dieser Ausgabe. Viel Spaß
beim Lesen wünscht
Michael Jakobi
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