Unternehmen & Konzepte
Mit einem geschlossenen
Kreislauf hat die Fürstenhof-
Gruppe geschafft, die eigene
Landwirtschaft so zu gestalten,
dass nicht nur Mensch und
Tier, sondern auch die Natur
davon profitieren.
Regionale Produktion,
bundesweiter Erfolg
Die Nachfrage nach regionaler und
rungen schon längst gelebte Praxis bei der
Eier- und Fleischproduktion in der regionalen
geschlossenen Kreislauflandwirtschaft.
Alle wesentlichen Produktionsstandorte
befinden sich in einem Umkreis von 50 Kilometern,
darunter fallen die Haltung der Elterntiere,
Brüterei und Aufzucht, die Legehennenhaltung
samt Packstelle sowie der
Anbau der wesentlichen Futterkomponenten
und der Futtermühle. Auch die Schlachtung
und Verarbeitung findet in Deutschland
statt.
Nicht rein regional ist hingegen die Vermarktung
der Produkte. Kunden und
Händler schätzen vor allem das seit 2012
bestehende Bruderhahn-Konzept, bei dem
die männlichen Küken der Legehennen
mitaufgezogen werden. Der Erfolg der daraus
entstehenden Eier und Hahnenfleischprodukte
der Eigenmarke haehnlein
kann sich sehen lassen. „Heute sind
wir mit den haehnlein-Eiern und mit dem
haehnlein-Fleisch die wahrscheinlich absatzstärkste
Marke und beliefern den LEH
und Naturkostfachhandel. Aber auch aus
dem Lebensmittelhandwerk gibt es immer
mehr Nachfrage nach unseren Eiprodukten
und dem Fleisch der Bruderhähne“, so
Annalina Behrens, Mitgründerin von
haehnlein. „Die Hahnenfleisch-Produkte
kommen dabei nicht nur aufgrund der Philosophie
gut an, sondern auch dank der
sehr guten Qualität.“
Die Bruderhähne werden bis zu 17 Wochen
lang aufgezogen und sind sehr aktiv,
wodurch das Fleisch sehr langsam gewachsen
und deshalb besonders saftig ist. Trotz
dieser im Vergleich zu Masthähnen langen
Aufzucht ist die Bruderhahn-Aufzucht keine
Ressourcenverschwendung. Annalina Behrens
erklärt: „Unsere Hähne in Fürstenhof
bekommen ein deutlich extensiveres Futter
als Masthähne, das direkt in der Region angebaut
wird. Beispielsweise bauen wir einen
Großteil an Leguminosen wie Lupinen
und Ackerbohnen an. Diese finden erst allmählich
Einzug in die menschliche Ernährung,
sind für unsere Hähne aber eine sehr
gute Eiweißquelle und fördern die Bodenfruchtbarkeit.“
Die Hahnenfleisch-Produkte kommen
auch dank der sehr guten Qualität
gut an, betont Annalina Behrens.
nachhaltiger Landwirtschaft ist in
den letzten Jahren rasant gestiegen.
Sowohl Handel als auch Endverbraucher legen
inzwischen viel Wert auf die Herkunft
ihrer Produkte. Die Transportwege sollten
möglichst kurzgehalten werden, um unnötige
CO2-Ausstoßungen zu vermeiden, Qualitätssiegel
für nachhaltigen Anbau nach Bio-
Vorgaben sind gewünscht – und alles am
besten direkt in Deutschland.
Friedrich Behrens und Elke Lembcke haben
sich diese Philosophie schon 2003 auf
die Fahnen geschrieben, als sie den Bio-Erzeugerzusammenschluss
Hier sind die neuen Kundenanforde
Die Fürstenhof-
Betriebe bewirtschaften
mehr als
6000 Hektar als
Basis für das eigens
erzeugte
Hühnerfutter. Insgesamt
werden
mehr als 20 verschiedene
Feldfrüchte
angebaut.
Fürstenhof gründeten.
38 9/2022 Fleisch-Marketing