GRILLEN • SERVICE & BEDIENUNG
In der Bedienungstheke lassen sich hervorragend conveniente Grillprodukte
präsentieren und mit fachlich versierter Beratung promoten.
Smoker, die derzeit sehr preiswert angeboten werden. Klassisch ist
die Drei–Zwei–Eins- Methode. Die Zahlen stehen für drei unterschiedliche
Garphasen und deren in Stunden angegebenen Dauer. Insgesamt
brauchen Drei-Zwei-Eins-Ribs sechs Stunden, bis sie fertig sind. Am
Anfang werden die Rippchen drei Stunden geräuchert, die nächsten
zwei Stunden werden sie gedämpft und die letzte Stunde – mit Barbecue
Sauce glasiert – gefinisht.
Es ist sinnvoll, alles selbst auszuprobieren, um passende fachliche
Informationen geben zu können. Darüber hinaus stehen in der entsprechenden
Fachliteratur der Grillszene wie „Fire & Food“, in Grill-
Bookazines oder in der „Beef“ immer wieder Tipps, die man sich als
kompetenter Verkäufer zu eigen machen kann
Unterschiedliche Temperaturzonen
Immer mehr Kunden nutzen eine Feuertonne mit passender Edelstahlplatte
für das Grillenvergnügen. Diese Art des BBQ ist sehr kommunikativ,
denn man steht rund um die Feuertonne und kann sich
hervorragend unterhalten. Hinzu kommt, dass man – ähnlich einer
Plancha – vielerlei auf der Platte zubereiten kann. So garen auch die
vorbereiteten Gemüse auf der Platte. Da es unterschiedliche Temperaturzonen
gibt, kann man zum scharfen Anbraten und Finishen sehr
individuell agieren.
Besonders wichtig ist bei allen Grillarten die richtige Kerntemperatur
des Fleisches. Damit muss man sich beschäftigen, denn nur Fleisch
mit der richtigen Kerntemperatur bietet eine überzeugende Saftigkeit.
Bedeutsam ist auch ein wenig Geduld vor dem Aufschneiden des
Grillguts, damit der Saft sich wieder in die einzelnen Fleischfasern
zurückziehen und mit ihnen verbinden kann.
Hilfreich sind auch außergewöhnliche Maßnahmen, mit denen die
Kunden nicht nur gebunden werden, sondern auch der Absatz von
hochwertigen Fleischarten unterstützt wird. So kann man Kunden
praktikable Lösungen und Tipps beispielsweise in Form eines moderierten
Grillevents vermitteln. Die Teilnehmer lernen dort, die Produkte
unter fachlicher Anweisung perfekt zuzubereiten.
Manche Händler haben auch Erfolg mit der Gründung von Grillclubs,
denen man beitreten kann und wo regelmäßig Fachthemen wie
Foto: Monolith
Grillen ist das neue Kochen, denn viele Barbecuefans rüsten auf und richten
sich auf Terrasse oder Balkon kleine „Outdoorküchen“ ein.
Long-Job-Grillen behandelt werden. Der hauseigene Grillclub bietet
die Möglichkeit, besondere, individuelle Angebote zu machen und somit
neue Stammkunden zu finden oder alte fester an sich zu binden.
Ein Kollege hat mir berichtet, dass sein Club kontinuierlich wächst
und er so die Chance hat, ungewöhnliche Aktionen durchzuführen
und gezielt besondere Fleischteile für diese Kunden abzureifen und
vorzuhalten.
Bei organisierten Clubabenden kann neben Fleischspezialitäten
auch die Technik verschiedener Grillgeräte vorgestellt werden – eventuell
in Kombination mit einem Händler für Grillgeräte und Utensilien.
Neben den neuesten Geräten von namhaften Produzenten können
auch praktische Handhabungstipps für den Oberhitze-, den Kamado-
Keramik- oder den Kugel-Holzkohlegrill gegeben werden. Mit Informationen
zum kombinierten „Alleskönner-Gasgrillwagen“ kann man
seine Kompetenz ebenfalls unter Beweis stellen.
Fest steht, dass das Interesse vieler Kunden am Thema Grillen kontinuierlich
größer wird. Nutzen Sie den Trend, um Ihre breite Produktrange
kompetent an den Mann oder die Frau zu bringen. Bilden Sie
sich zum Barbecue-Spezialisten weiter, denn Grillen ist mittlerweile
ein Ganzjahres-Thema.
Der Autor
Michael Keller ist Fleischermeister,
Jäger und selbstständiger Fachberater
für französischen Käse, Rindfleisch,
Geflügel und Wein. Der Fachdozent
für Geflügel und Wild, der sich
seit 2017 zertifizierter Fleischsommelier
nennen darf, ist überdies
Teambetreuer des National Teams
Metzger „The German Wolf Pack“
und Jury-Präsident beim Kreativ-
Award-Wettbewerb von Fleisch-
Marketing. www.keller-promotion.de
5/2020 Fleisch-Marketing 27