Ehrlich währt am längsten
Honesty is the best policy
Die Diskussion um Billigfleisch ist beinahe so alt wie dessen
industrielle Produktion. Und doch wird sie immer wieder mit
heiligem Eifer geführt. Aktuell macht etwa in Deutschland
wieder Greenpeace dagegen mobil. Die Umweltaktivisten prangern
an, dass in den Supermärkten und Discountern 88 Prozent des Frisch-fleischs
aus „prekären Viehhaltungsbedingungen“ kommen.
Eine Zahl, die es so eigentlich gar nicht geben dürfte. Denn regelmäßig
beschwören Verbraucher in Umfragen, dass ihnen eine nachhaltige,
gesunde Ernährung ein hehres Anliegen ist. Mit weniger Fleisch, und
wenn schon, dann – bitteschön – bio, regional und artgerecht pro-duziert.
Da frage ich mich als zugegeben nicht ganz neutraler Beobachter
schon, wie trotz soviel Verantwortungsbewusstsein die industriell pro-duzierten
Billigfleisch-Berge an den Mann/die Frau gebracht werden.
Die Antwort ist so einfach wie unbequem: Im Geldbeutel ist es mit der
Moral und den guten Vorsätzen meist schnell vorbei.
Oder, wie es mir im vergangenen Jahr ein international erfolgreicher
Hersteller von Schinkenpressen aus dem Frankenland einmal lapidar
erklärt hat: „Sie können den vielgeschmähten Klebeschinken gerne
verurteilen. Aber erklären Sie das einmal den Menschen, die jeden
Cent zweimal umdrehen müssen.“ Das sind wahrscheinlich nicht die
besseren Argumente als die der Tierschutz- und Umweltaktivisten, aber
es sind möglicherweise die ehrlicheren.
Eine Anmerkung in eigener Sache: Sie werden in diesem Heft vielleicht
einen Beitrag zur Afrikanischen Schweinepest vermissen. Angesichts
der täglich wechselnden Nachrichtenlage haben wir uns dagegen ent-schieden,
weil eine Meldung von vorgestern am Erscheinungstermin
Ihres Fachmagazins Fleischerei Technik schon überholt sein könnte.
Aktuelle Nachrichten zur Epidemie finden Sie, liebe Leserinnen und
Leser, auf unserem Online-Portal fleischnet.de.
The discussion about cheap meat is
almost as old as its industrial produc-tion.
And yet it is always conducted with
sacred zeal. In Germany, for example, Green-peace
is currently mobilizing against it again.
Environmental activists denounce the fact that
88 percent of the fresh meat in supermarkets
and discounters comes from „precarious live-stock
farming conditions“.
A figure that shouldn‘t even exist in reality.
Consumers regularly swear in surveys that a
sustainable, healthy nutrition is a major concern
for them. With less meat, and even then - if
only - produced organically, regionally and in a
animal welfare manner.
As an admittedly not quite neutral observer I
wonder how the industrially produced cheap
meat mountains can be sold to people inspite of
so much responsibility. The answer is as simple
as it is uncomfortable: In the wallet, morals and
good intentions are usually quickly forgotten.
Or, as an internationally successful manufactu-rer
of ham presses from Franconia once suc-cinctly
explained to me last year: “You are wel-come
to condemn the much-maligned adhesive
ham. But explain that to the people who have to
turn over every cent twice.“ These are probably
not be the better arguments than those of the
animal welfare and environmental activists, but
they may be the more honest ones.
Christian Blümel
Chefredakteur /
Editor-in-Chief
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