Unternehmen & Konzepte
Eine speziell entwickelte Helmkamera projiziert die visuelle Wahrnehmung einer Kuh auf die
VR-Brille des Anwenders. Parallel dazu werden die Bilder – wie hier von Peter Menzel, Programmierer
der Kuhbrillen-Software vom LBZ Echem – aufgezeichnet.
Tierwohl durch „virtuelle Kuhbrille“
Zur Optimierung von Baumaßnahmen in Schlachthofställen hat Vion jetzt eine
„virtuelle Kuhbrille“ eingesetzt. Am Standort im thüringischen Altenburg wurden
mit ihrer Hilfe bei der Installation einer neuen Rinderschlachtlinie aktuelle Tierschutzerkenntnisse
umgesetzt. Denn die „virtuelle Kuhbrille“, eine Entwicklung des
Landwirtschaftlichen Bildungszentrums (LBZ) im niedersächsischen Echem, simuliert
die Leistungsfähigkeit von Rinderaugen. „Kuhaugen haben einen nahezu 330
Grad Rundumsicht, können jedoch nur die zehn Prozent ihres Sichtfeldes scharf
abbilden, die frontal vor ihnen liegen. Zudem nehmen Kühe Kontraste viel extremer
wahr und brauchen deutlich länger als Menschen, um sich an Helligkeitswechsel zu
gewöhnen“, erklärt Tierärztin Dr. Veronika Weber, Group Quality Managerin von
Vion. Und David De Camp, COO Beef von Vion, stellt fest: „Der Einsatz der Kuhbrille
verfolgt kurz gesagt den Zweck: Weniger Stress, heißt mehr Tierwohl.“
www.vionfood.com
wird zur Herstellung von Salzgurken und
für die Produktion von Gewürzgurken verwendet.
Im Herstellungsprozess fällt das
Salzwasser an, wird in einer speziellen Anlage
gereinigt, zu Sole recycelt, zwischengelagert
und – abhängig von der Wetterlage –
an die Straßenmeistereien geliefert.
www.develey.de
Tönnies sieht sich
auf „sehr gutem Weg“
Ein Jahr nach dem Ende der Werkverträge
in der Fleischindustrie hat die Unternehmensgruppe
Tönnies Zwischenbilanz gezogen.
Danach sind in den zurückliegenden
15 Monaten in Deutschland 8500
Beschäftigte in direkte eigene Beschäftigungsverhältnisse
übernommen worden.
Die digitale Zeiterfassung ist in allen
Standorten implementiert worden. Sie
bildet die Grundlage für die Lohnabrechnungen.
Zudem hat Tönnies deutschlandweit
2000 Wohnungen mit 5800 Wohnplätzen
in 800 Objekten übernommen,
zum Großteil renoviert und neu möbliert.
„Wir haben hier in den vergangenen zwölf
Monaten viel geschafft. Wir sind noch
nicht fertig, aber auf einem sehr guten
Weg“, sagt Martin Bocklage, Personalchef
der Tönnies Unternehmensgruppe.
www.toennies.de
Verbesserter Gewinn und
Eintritt in die Veggie-Welt
Danish Crown hat im Geschäftsjahr
2020/21 seinen Nettogewinn um 5,3 Prozent
auf 2,255 Milliarden DKK verbessert.
Der im letzten Drittel des Geschäftsjahres
zu verzeichnendem massivem Preisverfall
am Weltmarkt für Schweinefleisch
hat jedoch den Gesamtumsatz um 4,1
Prozent auf 58,287 Milliarden DKK geschmälert.
„Wir legen einen wirklich
guten Abschluss vor“, kommentierte Jais
Valeur, Group CEO von Danish Crown, die
Zahlen. In diesem Jahr will Dänemarks
größtes Schlachtunternehmen auch
fleischfreie Alternativen auf den Markt
bringen. Unter dem Slogan „Den Grønne
Slagter“, was mit „Der Grüne Metzger“
übersetzt werden kann, soll eine Produktlinie
auf rein pflanzlicher Basis zunächst
in den heimischen Lebensmitteleinzelhandel
eingeführt werden.
www.danishcrown.com
Dunahus in Ungarn mit 18 Millionen
Euro und die Landmetzgerei Senninger,
die 10 Millionen Euro erzielte.
www.wiesbauer.at
Solelieferungen für
nachhaltigen Winterdienst
„Gurkenwasser statt Streusalz“ heißt es bei
Develey. Seit Anfang November werden
wieder sieben Straßenmeistereien im Umkreis
des Develey-Standorts in Dingolfing
für ihren Winterdienst mit der umweltfreundlichen
Sole beliefert. Insgesamt 1000
Tonnen sollen es im Winter 2021/22 sein.
Dadurch gelangen 100 Tonnen Salz weniger
in die Umwelt. Develey kooperiert seit Ende
2019 mit dem Bayerischen Verkehrsministerium,
um das verwendete Salzwasser
nachhaltig weiter zu nutzen. Salzwasser
Zufriedenstellender Umsatz
und explodierende Kosten
Das österreichische Unternehmen Wiesbauer
erzielte 2021 einen Gruppenumsatz
von 185 Millionen Euro und konnte
damit das Vorjahresergebnis nahezu halten.
„Das ist in dieser schwierigen Zeit als
Erfolg zu werten“, erklärte Geschäftsführer
Thomas Schmiedbauer. Er wies allerdings
darauf hin, dass der zufriedenstellenden
Ertragssituation explodierende
Kosten in der Produktion gegenüber standen.
Mit 105 Millionen Euro entfiel mehr
als die Hälfte des Gesamtumsatzes auf den
Wiener Stammbetrieb, die Wiesbauer Österreichische
Wurstspezialitäten GmbH.
Bei Wiesbauer Gourmet in Niederösterreich
konnte das Ergebnis auf 52 Mil-
lionen Euro leicht gesteigert werden.
Den Rest des Umsatzes teilen sich Wiesbauer
48 1-2/2022 Fleisch-Marketing