TOP-THEMA • SUPERMARKT DER ZUKUNFT
Holz als Alternative
Der Baustoff Holz wird von
selbständigen Lebensmittelhändlern
zunehmend als Alternative
zu herkömmlichen Materialien
erkannt. Mit Märkten aus Holz
signalisiert der Handel, sich den
klimapolitischen Herausforde-
rungen zu stellen. Ein Hightech-
Holzanbieter, der verstärkt im
gewerblichen Bereich Komplettlösungen
liefern will, ist Cltech
aus Kaiserslautern.
Holz gewinnt als Baumaterial stetig
an Bedeutung. Das wachsende gesellschaftliche
Bewusstsein für
Ressourcenschonung und technische Entwicklungen
ermöglichen dem ältesten
Baustoff der Menschheit, wieder in den
Mittelpunkt zu rücken.
„Wir haben uns dem Thema Bauen mit
Massivholz verschrieben und glauben an
eine nachhaltige und ressourcenschonende
Bauweise, sowohl im gewerblichen als
auch privaten Bereich“, sagt Marcus
D‘Angelo-Kresse. „Bauen mit CLT ist ein
wichtiger Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.
CLT ist zertifiziert und damit
ist garantiert, dass wir diese Massivholz-
Elemente aus nachhaltig bewirtschafteten
Wäldern beziehen“, sagt der Leiter Vertriebskoordination
und Projektentwicklung
bei Cltech:
Clt leitet sich von „cross laminated timber“
ab, was auch als Kreuzlagenholz bekannt
ist. Die Brettsperrholzplatten sind
eine Kombination von längs- und quer-
orientierten Einschichtplatten. Diese Angebote
erlauben architektonische Frei-
Marcus D‘Angelo-Kresse (Mitte), Peter Kirsch (links) und Dr. Tim Schäfer (rechts) sind sich sicher,
dass der deutsche Handel zukünftig verstärkt auf Märkte in Holzbauweise setzen wird.
heiten, die allen Bauprojekten zu Gute
kommen. Sie sind für Wände, Decken und
Dächer verwendbar, Einschnitte, Fräsungen
und Bohrungen nach Planvorgabe
sind selbstverständlich und auch einsetzbar
für sichtbare Holzoberflächen.
Wald als Materiallieferant
Neben den Eigenschaften des positiven
Raumklimas wie Feuchtigkeitsregulierung
oder Wärmeschutz ist die CO2-Bilanz
von Holz gegenüber Beton deutlich besser.
Ein Quadratmeter Holz speichert ungefähr
eine Tonne CO2. Ausgangspunkt als
Materiallieferant ist der Wald. In Deutschland
besteht er aus über 90 Milliarden
Bäumen, damit werden ungefähr 1,12 Milliarden
Tonnen CO2 pro Jahr gebunden.
Und jährlich wachsen 122 Millionen Kubikmeter
Holz nach, während lediglich 76
Millionen Kubikmeter geentet werden.
„In Berlin gibt es ein sechs-geschossiges
Wohnhaus aus Holz. Das Holz für dieses
Projekt wächst in 19 Minuten nach“, veranschaulicht
Clt-Vertriebsexperte Peter
Kirsch.
Ein weiteres Kriterium für den Einsatz
von Holz ist die CO2-Emission von Baustoffen
bei der Produktion. Dr. Tim Schäfer
aus Wachtberg bei Bonn, Berater für
Nachhaltigkeits-Marketing, sagt: „Wird
eine Tonne Beton produziert, müssen wir
mit einem Ausstoß von 1,54 Tonnen CO2
rechnen, beim Holz bindet die Herstellung
von einer Tonne gut 1,5 Tonnen CO2. Das
ist ein wichtiger Aspekt, will man ernsthaft
Klimapolitik betreiben!“ Und das Erfreuliche
an diesem Konzept ist, dass jährlich
122 Millionen Kubikmeter Holz pro
Jahr nachwachsen und lediglich 76 Millionen
Kubikmeter geentet werden.
Die wichtigsten Vorteile eines Gebäudes
aus Holz fasst D‘Angelo-Kresse zusammen:
„Definierte bauphysikalische und
mechanische Eigenschaften, einfacher
Konstruktionsaufbau, luftdicht und dabei
frei von Folien, gesundes Raumklima und
klimaschonend.“ Deshalb ist er sich sicher,
dass der deutsche Handel an diesem Baumaterial
zukünftig nicht vorbeikommt,
wenn Klimaschutz und Umweltbewusstsein
ernst genommen werden.
20 1-2/2020 Fleisch-Marketing