Messen & Veranstaltungen
Foto: Thomas Geiger/Messe Nürnberg
Ein vielschichtiges Rahmenprogramm mit Kongressen, speziellen Themenwelten und etlichen Vorträgen
prägen den internationalen Branchenevent in Nürnberg.
Ihr Debüt auf der Biofach gibt die Plukon
Food Group. Unter der Marke Friki Biolaune
wird ein ausgewähltes Sortiment mit
Bio-Geflügelwurst-Spezialitäten vorgestellt.
Zu der Range zählt auch die Bio-
Wiener, die sich aktuell bei den Verbrauchern
einer großen Beliebtheit erfreut.
Ebenfalls im Bio-Sortiment enthalten ist
eine Hähnchenbratwurst, die komplett
ohne Nitritpökelsalz hergestellt wird.
Mit seinem vollständigen Bio-Sortiment
ist das auf Gänse aus bäuerlicher Freilandhaltung
spezialisierte schleswig-holsteinische
Unternehmen Dithmarscher
Geflügel am Start. Neben den Gänsen werden
auch Puten und Hähnchen sowie unterschiedliche
Teilstücke und Gulasch in
Bio-Qualität präsentiert.
Die Vion-Tochtergesellschaft „De Groene
Weg“ gehört ebenfalls zu den Ausstellern.
Ein Thema wird sicherlich das Bio-
Sortiment für den Einzelhandel und das
Foodservice-Segment in der umweltfreundlichen
Verpackung sein, das auf der
letztjährigen Anuga vorgestellt wurde.
Neben Produkten wie Metzgerschinken
und Frühstücksspeck wurden mit dem
Bio-Hackbraten „Pain de Provence“ und
der gereiften Fenchel-Rindersalami auch
zwei Neuheiten präsentiert.
De Groene Weg legt großen Wert darauf,
bei Schweinefleisch mit einer nachfrageorientierten,
geschlossenen Lieferkette
zu arbeiten. Die Zusammenarbeit in
der Lieferkette nehme wie die nachhaltige
Gestaltung der Verarbeitung einen hohen
Stellenwert ein. Auf dieser Grundlage
strebe man ein optimales Angebot für die
Kunden im internationalen Bio-Segment
an, sagt Allard Bakker, General Manager
von De Groene Weg.
Im Vorfeld der Messe wird auch immer
ein Blick auf die Bio-Branche in Deutschland
geworfen. Da die Zahlen für 2019
noch nicht vorliegen, stehen langfristige
Trends in Mittelpunkt. Auffallend ist, dass
die großflächigen Supermärkte im Lebensmitteleinzelhandel
und die Discounter
ihre Bio-Sortimente deutlich ausweiteten,
nachdem sie sich lange Jahre zurück-
gehalten hatten. Der Bund Ökologische
Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) registrierte,
dass unter den Frischeprodukten
Trinkmilch und verpackte Wurst am
stärksten zulegten. Auch Fleisch, insbesondere
Rindfleisch, wurde stärker gelistet
– wenn auch häufig als Hackfleisch.
Insgesamt wuchs 2018 der Bio-Umsatz im
Lebensmitteleinzelhandel um 8,6 Prozent
auf 6,43 Milliarden Euro. Damit entfallen
auf den LEH laut BÖLW knapp 59 Prozent
am Bio-Markt.
Beim Blick in die Regale und in die Theken
des traditionellen Lebensmitteleinzelhandels
wird schnell deutlich, dass sich
das Bio-Sortiment bei Wurst und Fleisch
auf Aufschnitt und Gehacktes konzentriert.
Fleisch aus Bio-Haltung und biologisch
erzeugte Wurst führen noch ein Nischendasein.
Der Anteil im Bio-Rotfleisch-
segment lag 2018 laut BÖLW bei etwa
zwei Prozent. Der Anteil für Bio-Fleisch-
und Wurstwaren an der Gesamt-Verkaufsmenge
liegt bei einem Prozent. Auch der
Bio-Anteil für Geflügelfleisch erreicht nur
ein Prozent.
Dagegen spielt im Fleisch- und Wurstsegment
Regionalität eine große Rolle. So
setzt der selbstständige Rewe-Kaufmann
Elmar Meyer in seinen beiden Märkten in
Waldböckelheim und Bad Münster auch
in der Fleisch- und Wursttheke auf Regionalität.
Diese habe für seine Kunden einen
größeren Stellenwert als Bio, erklärt er.
„Für den Kunden ist in erster Linie wichtig
zu wissen, woher die Ware kommt“, führt
Meyer aus.
Foto: Frank Boxler/Messe Nürnberg
Fleisch und Wurstwaren in Bio-Qualität gelten zwar immer noch als Nischenprodukt, aber für das
umfassende Angebot der Aussteller auf der Nürnberger Fachmesse sind sie unverzichtbar.
1-2/2020 Fleisch-Marketing 13