Messen & Veranstaltungen
Boomender Markt BIOFACH
Die Weltleitmesse
für Bio-Lebensmittel öffnet
vom 12. bis 15. Februar ihre
Pforten in Nürnberg. Auch
Fleisch- und Wurstwaren aus
ökologischer Herstellung
werden auf der Biofach
präsentiert.
Bio boomt in Deutschland. Wie sich
die Branche entwickelt hat, zeigt
auch ein Blick auf die Historie der
Biofach. Mit 197 Ausstellern begann 1990
die Erfolgsgeschichte in der Stadthalle
Ludwigshafen. Rund 2500 Besucher kamen
zur ersten Messe, die damals noch
den Zusatz „Europäische Fachmesse für
Foto: Hans-Martin Issler/Messe Nürnberg
Auf Genuss in Bio-Qualität lag im vergangenen Jahr ein Schwerpunkt in den Nürnberger Messehallen,
wo sich insgesamt mehr als 50.000 Fachbesucher von der Produktfülle inspirieren ließen.
Naturkost und Naturwaren“ trug. 1999
wurde die Biofach erstmalig in Nürnberg
veranstaltet und konnte bereits 1276 Aussteller
mit mehr als 15.000 Besuchern zusammenbringen.
In diesem Jahr ist das Angebot der Fachmesse
in Nürnberg erneut größer als bisher,
denn mit der Erweiterung um zwei
Hallen können sich mehr Aussteller präsentieren.
Parallel zur Biofach findet wieder
die internationale Fachmesse für Naturkosmetik
Vivaness statt, die in Halle 3C
umzieht. In Nürnberg trifft sich die internationale
Bio-Branche alljährlich. Gezeigt
wird ein umfassendes Angebot zertifizierter
Bio-Produkte, angefangen von Frischeprodukten
wie Molkereierzeugnisse und
Käse über Obst, Gemüse, Trockenprodukte
wie Getreide- und Hülsenfrüchte, Süßwaren
und Getränke bis zu Fleisch und Wurst.
Internationaler Schirmherr der Biofach ist
IFOAM – Organics International, ideeller
nationaler Träger der Bund Ökologische
Lebensmittelwirtschaft (BÖLW).
Kongressschwerpunkt wird in diesem
Jahr das Thema „Bio wirkt!“ sein. Damit
will die Messe die positiven Effekte der
ökologischen Wirtschaftsweise in den Fokus
rücken. Mit dem aktuellen Thema
„Wasser: gefährdete Grundlage des Lebens“,
stellt die Fachmesse für Bio-Lebensmittel
einen neuen Treffpunkt vor.
Im Mittelpunkt stehen aber natürlich
die Aussteller mit ihren etablierten und
neuen Produkten. Aus der Fleisch- und
Wurstbranche ist auch wieder die Bäuerliche
Erzeugergemeinschaft Schwäbisch
Hall vertreten. Auf dem traditionell stattlichen
Stand liegt der Schwerpunkt nicht
nur auf Echt Hällischen Bio-Wurstwaren
und Frischfleisch aus den ökologisch wirtschaftenden
Mitgliedsbetrieben, sondern
auch auf Gewürzen in Bio-Qualität.
Ebenfalls auf eine lange Biofach-Geschichte
blickt Bio Bühler zurück. Neben
Bio-Fleischwaren vertreibt das bayerische
Unternehmen unter der Hausmarke
Bio Bühler Wurst- und Schinkenspezialitäten
sowie Teigwaren, Soßen und Convenience
Produkte. Beim Hähnchenfleisch
garantiert Bühler völlige Antibiotikafreiheit.
Sollte eine Antibiotikabehandlung
aus Tierschutzgründen notwendig sein,
würden die Tiere konventionell vermarktet,
die Landwirte erhielten jedoch den in
den Verträgen festgeschriebenen Preis für
Bio-Hähnchen, heißt es aus der Firmenzentrale
in Kempten.
Artgerechte Haltung
Die Herstellung von Bio-Fleisch- und
-Wurst beginnt bei der artgerechten Haltung
der Tiere. Für Rind, Schwein und
Geflügel gelten die Vorschriften der EUÖko
Verordnung. Die Verordnung regelt,
dass nur so viele Tiere auf die Landwirtschaftsflächen
gelangen, wie Boden und
Grundwasser vertragen. Die Stallungen
sind so gestaltet, dass sich die Tiere
wohlfühlen. Sie kommen auf die Weide
oder in den Auslauf, um ihren Bewegungsdrang
und ihr Sozialverhalten ausleben
zu können. Antibiotika und Masthilfsmittel
sind grundsätzlich verboten.
Die Krankheitsvorsorge hat grundsätzlich
einen hohen Stellenwert bei der Haltung.
Medikamente dürfen nur sehr begrenzt
und kontrolliert verabreicht wer-
den. Fütterung mit gentechnisch verändertem
Futter ist tabu. Die Vorschriften
verschiedener Bio-Verbände gehen in einigen
Bereichen über die Vorgaben der
Öko-Verordnung hinaus.
12 1-2/2020 Fleisch-Marketing