Handelsgastronomie • Schwerpunkt
Der täglich wechselnde „Mittagstisch“, der aus einem Fleisch- oder Fischgericht sowie einer vegetarischen Alternative besteht, ist äußerst beliebt.
mittlerweile aber auch sehr viel Fleisch bietet.
Im Mittelpunkt steht der täglich wechselnde
„Mittagstisch“, der aus einem Fleisch-
oder Fischgericht sowie einer vegetarischen
Alternative besteht und 7 Euro kostet. Obwohl
der Warenbezug durch die Verbindung
mit dem Supermarkt einfacher und
lukrativer sei, würde man manchmal drauflegen
– wenn beispielsweise eine Scholle
auf dem Speiseplan steht, erklärt Bracker
und nennt das „Werbung über den Teller
statt über Papier“.
Verweildauer und Synergieeffekte
Komplettiert wird das Gastro-Angebot, das
in beiden Supermärkten trotz unterschiedlicher
Klientel identisch ist, mit einigen wechselnden
Gerichten, die mittels einer Kreidetafel
offeriert werden. Dass dieses Konzept
gut ankommt, zeigt nicht nur der knapp
fünf-prozentige Anteil am Gesamtumsatz,
sondern auch die hohe Zahl von Stammkunden
in diesem Bereich, die Bracker mit 85
Prozent beziffert. Sie nehmen auch ohne
großes Murren hin, dass die Speisen manchmal
ausverkauft sind. Am Anfang sei das
schon ein Problem gewesen, aber mittlerweile
akzeptierten die Gäste, dass es bisweilen
Engpässe gebe, weil sie es schätzten,
dass Frische groß geschrieben wird und so
gut wie keine Convenience-Artikel zum Einsatz
kommen, erläutert Bracker.
Die Vorteile der Handelsgastronomie sieht
Bracker jedoch nicht nur beim Umsatzanteil,
sondern auch bei der deutlich längeren
Verweildauer der Kunden im Markt und
den Synergieeffekten. So könne man Artikel
aus der aktuellen Werbung in den Speiseplan
einbeziehen und die Abschriften
deutlich senken. Ebenfalls nicht zu unterschätzen
ist in seinen Augen die Kompetenz,
die man ausstrahlt, weil man die Produkte
auch zubereiten kann. Überdies
könne man im Bereich der „Geschmaxpiraten“
auch kulinarische Themenabende mit
vier- bis achtgängige Menüs und passenden
Weinen durchführen, um exklusive
Produkte zu promoten und die Kundenbindung
Erfolgreich mit
Handel und Gastronomie:
Marco
Hauschildt (links)
und Jan Bracker
(rechts) – hier mit
Stefan Giese, dem
Geschäftsführer
der Edeka Nord.
zu stärken, fügt Bracker an. Angesichts
dieser engen Verquickung von Handel
und Gastronomie gibt es bereits
Überlegungen, die Marke Geschmaxpiraten
als Eigenmarke aufzubauen und in verschiedene
Bereiche des Handelssortiments
zu transportieren.
Um sich von den Wettbewerbern abzuheben,
setzen die Hauschildt-Märkte vor
allem auf die Frischwaren. Angefangen bei
der Obst- und Gemüseabteilung mit einem
Kühlregal für Sandwiches, Smoothies, Direktsäfte,
Dressings und Antipasti mit drei
Smoothie-Anlagen zum Selberzapfen bis
zum offenen Kühlregal mit To-Go-Artikeln
wie vorgeschnittenes Obst, fertige Salate
12/2018 Fleisch-Marketing 27