KOMPAKT – Technik & Bedienung
Barriere gegen
Krankheitserreger
In der Nahrungsmittelbranche
sind die Hände meist hohen
Belastungen ausgesetzt. Um-
fassender Hautschutz ist daher
eine wichtige Gesundheitsmaßnahme
– insbesondere in Zeiten
intensiver Händehygiene.
Werden Hände sehr häufig – wie
derzeit zum Schutz gegen eine
Infektion mit Covid-19 – gewaschen,
benötigen sie ausreichend Pflege.
Denn wird die Haut trocken und rissig,
schleusen sich über diese kleinen Verletzungen
leichter Mikroorganismen oder
Krankheitserreger in den Körper. In der
Nahrungsmittel- und Gesundheitsbranche
sind die Hände durch regelmäßigen Kontakt
mit Feuchtigkeit sowie Handschuhtragen
und Desinfektion grundsätzlich hohen
Belastungen ausgesetzt. Hautschutzprodukte
sollten deshalb individuell auf die
Art der Hautgefährdung und den Hauttyp
abgestimmt sein. Im Lebensmittelbereich
müssen die verwendeten Schutzmittel aus
Gründen des Produktschutzes frei von Parfümen
und unbedenklich für Lebensmittel
sein. Für die spezielle keimabtötende Händewaschung
sollte eine dekontaminierende
Seife benutzt werden.
Durch das Arbeitsschutzgesetz sind Unternehmen
in Deutschland verpflichtet, einen
Hautschutzplan umzusetzen, wenn
Angestellte während ihrer Tätigkeiten viel
Kontakt mit Wasser, Seife und Desinfektionsmittel
haben. Dass viele Unternehmen
– trotz der Vorschriften – nach Orientierung
suchen, hat Enzo Lagrasta festgestellt.
Man berate dann branchenspezifisch mit
einem klaren Fokus auf Qualitätssicherung,
Hygienemanagement sowie dem Schutz
der Gesundheit und erstelle gemeinsam
Da in Pandemie-Zeiten
die Frequenz der Handwäsche
in allen Bereichen steigt, sind
Hautpflegemittel empfehlenswert.
mit den Kunden individuelle Hautschutzpläne,
erklärt der Head of Product Management
& Marketing Hygiene Deutschland
bei CWS.
Die Hautschutzpläne fassen zusammen,
welche Pflege strapazierte Haut in den entsprechenden
Tätigkeitsbereichen benötigt.
Die Pläne bieten einen Überblick über das
Produktportfolio, das sich für den Schutz
vor Berufsstoffen eignet, mit denen Angestellte
während der Arbeit in Kontakt kommen.
Der Betrieb stellt dann ein Programm
zur Verfügung, das Produkte für den
Schutz, die Reinigung, optional auch für
Desinfektion, und die Pflege umfasst.
Über die sorgfältige Reinigung der Hände
mit Seife und einem Einmalhandtuch
aus Stoff oder Papier hinaus verringert ein
Desinfektionsmittel die Zahl der Mikroorganismen
auf der Haut. Desinfektionsmittelspender
sollten überall dort zur Verfügung
stehen, wo sich viele Menschen
bewegen und eine normale Handwäsche
nicht möglich ist. In sensiblen Bereichen
Foto: CWS
n Hautschutzplan
Unternehmen in Deutschland sind per
Arbeitsschutzgesetz dazu verpflichtet,
spezielle Schutzmaßnahmen zu treffen,
wenn:
• die Hände mehr als zwei Stunden
oder 25 Prozent der Gesamtarbeitszeit
pro Tag Feuchtigkeit ausgesetzt
sind;
• flüssigkeits- und luftdichte Handschuhe
länger als zwei Stunden
getragen werden;
• die Hände häufiger und intensiver
Reinigung ausgesetzt werden;
• hautschädigende Substanzen
eingesetzt werden.
Die Einhaltung der Maßnahmen wird in
der Regel jährlich von Berufsgenossenschaften
oder Behörden kontrolliert.
wie dem Gesundheitswesen ist klar geregelt,
wo Desinfektion erfolgen muss. „Auch
Desinfektionsmittel können die natürliche
Hautbarriere angreifen, daher sollte immer
auf eine ausreichende Hautpflege geachtet
werden“, betont Dr. Olga Pogodina, Senior
Product Development Manager Liquids bei
CWS. Denn gepflegte Haut ist eine wirksame
Barriere gegen Krankheitserreger.
34 7/2020