KOMPAKT – Technik & Bedienung
Waschstraßen
für Einkaufswagen
Hygieneaspekte spielen
in der momentanen Situation
eine eminent wichtige Rolle.
Deshalb stößt eine neue
„Waschstraße für Einkaufswagen“
bei Supermarktbe-
treibern auf großes Interesse.
Dass sich an Einkaufswagen zahlreiche
Keime tummeln ist allgemein
bekannt. Um diese Hygieneschwachstelle
zu beheben, werden die
Griffe vielerorts von Mitarbeitern der
Supermärkte per Hand mit einem Reinigungsspray
desinfiziert. Eine andere Lösung
bietet das Herforder Unternehmen
Saiko Maschinentechnik mit seinem
neuen Desinfektionsgerät „Deso Cube“.
Entstanden ist die Idee bereits vor drei
Jahre, als „wir mit unserer Promotion-
Agentur viel im Lebensmitteleinzelhandel
unterwegs“ gewesen sind, berichtet Koray
Celik, der mit Baris Karadas die Geschäfte
von Saiko leitet. Man erkannte das Problem
der mangelnden Hygiene an den Einkaufswagen,
die täglich von hunderten
Händen berührt werden, so dass sich unsichtbare
Krankheitserreger bilden und
vor allem schnell verbreiten können, tüftelte
an einer praktischen Lösung und entwickelte
schließlich „Deso Cube“.
Durch Pandemie beschleunigt
Bei diesem Gerät schiebt der Kunde den
Einkaufswagen zum Desinfizieren in eine
kastenförmige „Waschstraße“. Auf Knopfdruck
wird der Wagen mit Desinfektionsmittel
besprüht. An einem außen befestigten
Zu den ersten Märkten, die auf „Deso Cube“
setzten, zählte Edeka Wehrmann aus dem westfälischen
Herford.
Spender kann der Kunde darüber
hinaus seine Hände desinfizieren, damit
keine Viren von den Händen auf den gereinigten
Wagen gelangen können.
Fahrt bekam die Geschäftsidee mit dem
Ausbruch der Corona-Krise – und die in der
Folge vielerorts eingeführte Einkaufswagen
Pflicht. „Wir wollten ursprünglich im
Herbst mit unserem Modell rauskommen.
Fotos: Saiko Maschinentechnik
Die „Waschstraße für Einkaufswagen“ kann sowohl
vor als auch im Markt platziert werden.
Durch die Pandemie hat sich der Prozess
jedoch beschleunigt, und die erste Demoversion
ist Ende März ausgeliefert worden“,
erzählt Celik. Mittlerweile gibt es in und vor
deutschen Märkten 70 Exemplare.
Kontaktlose Bedienung
Produziert werden die Demomodelle jetzt
allerdings nicht mehr. „Diese Version war
für die akute Phase gedacht und hat uns
bei der Entwicklung sehr geholfen“, sagt
Celik. Stattdessen gibt es ab Mitte Juli das
weiterentwickelte Serienmodell. Es bietet
nicht nur ein hochwertigeres Gehäuse mit
Edelstahl statt Aluminium, sondern auch
bessere Düsen, einen größeren Tank und
einen sparsameren Verbrauch. Ein weiterer
Fortschritt ist die kontaktlose Bedienung.
Mussten Supermarkt-Kunden den
Desinfektionsvorgang zuvor per Knopfdruck
auslösen, startet er nun per Sensor
automatisch. Diese Verbesserungen schlagen
sich natürlich auch im Preis nieder.
Während das Testmodell für 1500 Euro zu
haben war, müssen die Marktbetreiber
nun deutlich tiefer in die Tasche greifen.
12 7/2020