KOMPAKT – Technik & Bedienung
Geregelte
Kundenströme
Nachdem Aldi Süd rund die
Hälfte seiner Filialen mit einem
digitalen System zur Zutrittskontrolle
ausgestattet hat, setzen
immer mehr Händler auf automatische
Kontrollsysteme.
Eine interessante Lösung, um
die corona-bedingten Kundenhöchstgrenzen
einzuhalten, hat
das Edeka Food Tech Campus
gemeinsam mit dem Startup
„Blipstream“ entwickelt.
Abstand zu halten, dazu ist derzeit
jeder verpflichtet – auch beim Einkaufen.
Damit die Kundenanzahl
im Markt nicht ihr Maximum überschreitet,
haben viele Supermärkte eine Einkaufswagenpflicht
eingeführt. Denn wenn
der Laden nur mit einem Einkaufswagen
betreten werden darf, begrenzt die Menge
der zur Verfügung stehenden Wagen automatisch
die Zahl der möglichen Kunden.
Eine willkommene Begleiterscheinung:
Die meisten Käufer mit Einkaufswagen
halten einen größeren Abstand zu ihren
Mitmenschen.
Eine andere Möglichkeit, die entsprechenden
Abstandsregeln einzuhalten, ist
ein digitaler Kundenzähler, der in mehreren
Edeka-Märkten im Einsatz ist. Die automatisierte
Lösung hat das Edeka Food
Tech Campus gemeinsam mit dem Startup
„Blipstream“ entwickelt. Der digitale Zähler
überprüft und dokumentiert anhand
3D-Infrarot-Technologie die Anzahl der
Marktbesucher. Auf einfache Weise wird so
Impulse für die Zukunft
des Lebensmittelhandels
Gründer haben eine Idee, Edeka-Experten
und Kaufleute die mitunter fehlende
Expertise – das ist das Prinzip des Edeka
Food Tech Campus. Und so bietet
sich Start-ups auf dem Gelände in Berlin
Moabit die Chance, mit der Edeka die
Zukunft des Lebensmittelhandels zu
gestalten und Impulse für ihre Geschäftsentwicklung
zu setzen. Im Moment
nutzen viele der mit Edeka kooperierenden
Jungunternehmer die zahl-
reichen Möglichkeiten des Campus, um
Lösungen für die aktuelle Situation zu
entwickeln – beispielsweise Click & Collect
Konzepte oder digitale Checklisten.
sichergestellt, dass sich nur eine bestimmte
Personenanzahl im Markt befindet.
Das Produkt überzeugt nicht nur durch
hohe Benutzerfreundlichkeit, sondern
kann zukünftig auch im Kassenschlangen-
Management eingesetzt werden. Denn dafür
war es ursprünglich gedacht. Die Infrarot
Sensoren befinden sich dann im
Kassenbereich, ermitteln Anzahl und Wartedauer
der Kunden und soll so helfen,
Kundenschlangen zu verhindern.
„Blipstream“ hat mit dem Edeka Food
Tech Campus auf die aktuelle Situation reagiert
Foto: Edeka
Kunden werden beim Betreten des Marktes
mit einer Ampel darauf hingewiesen, ob sie
eintreten können oder warten müssen.
und den digitalen Kundenzähler
weiterentwickelt. Dabei erkennt ein 3DInfrarot
Sensor, der zwischen Menschen
und Einkaufswagen unterscheiden kann,
im Eingangsbereich sich bewegende Objekte.
Die dahinterliegende Software berechnet
mittels „virtueller Schranke“ die
Laufrichtung und übermittelt die aktuelle
Personenanzahl im Markt. Kunden werden
beim Betreten des Marktes mittels
Ampel darauf hingewiesen, ob sie eintreten
können oder warten müssen. Damit
unterstützt das Produkt die Einhaltung
des geltenden Mindestabstands.
„Die digitale Kundenzählung hilft nicht
nur, eine sekundengenaue Übersicht über
die Personenanzahl im Markt zu haben.
Sie ist auch im Sinne des Kunden, der nicht
verpflichtet ist, einen Einkaufswagen zu
nutzen“, erläutert Jörg Kunert, Inhaber des
E-Center Kunert in Bamberg und einer der
ersten, der „Blipstream“ eingesetzt hat.
„Außerdem können wir schnell reagieren,
um Wartezeiten zu reduzieren, indem wir
die Kassen passend besetzen“, erklärt er
weiter.
10 7/2020